18.01.2022

Aus für eine grosse Tradition: Soziales Engagement des Frauenvereins Wolfhalden

Kürzlich wurde der Frauenverein Wolfhalden aufgelöst. Die über 150-jährige Geschichte des traditionsreichen Vereins und dessen grosses soziales Engagement verdienen einen Rückblick.

Von Peter Eggenberger
aktualisiert am 02.11.2022
Die Vereinsgründung erfolgte 1864, und im von Ernst Züst verfassten Jubiläumsbericht «125 Jahre Frauenverein» ist das segensreiche Wirken der Wolfhäldler Frauen gut dokumentiert. Der ursprüngliche Name «Frauenarmenverein» macht klar, dass sich die Mitglieder vor allem für Bedürftige einsetzten. So wurden an Weihnachten und anderen Festtagen, aber auch während des Jahres Alte und Kranke, Wöchnerinnen und kinderreiche Familien mit Naturalien beschenkt.Soldatenstube im Zweiten WeltkriegDer Zweite Weltkrieg (1939 – 1945) brachte neue Aufgaben. So wurden 1940 für Soldaten fern der Heimat 226 Pakete zusammengestellt, die von Vereinsmitgliedern gestrickte Socken, aber auch Handschuhe, Leibchen und Hemden sowie Raucherwaren und Gebäck enthielten. Für die in Wolfhalden stationierten Armeeangehörigen war die Pension «Rätia» im Vorderdorf ein beliebter Treffpunkt, wo der Frauenverein eine heimelige Soldatenstube eingerichtet hatte.Erdbebenopfer und Behinderte unterstütztNebst vielen geselligen und weiterbildenden Anlässen sowie interessanten Ausflügen wurde das Ziel «Hilfe für Notleidende» nie aus den Augen verloren. 1979 wurde ein Drittweltbazar durchgeführt, und 1981 fand eine Kleidersammlung für Erdbebenopfer in Italien statt. Im Rahmen eines Bazars im Jahre 1988 wurden 7000 Franken erwirtschaftet, die an den Behindertensportverein, die Altersstube, das Altersheim und den Jugendchor verteilt wurden. Als letzte Vorstandsmitglieder gehen Präsidentin Anneliese Abderhalden, Kassierin Fabia Kramer, Aktuarin Gaby Weber sowie die Beisitzerinnen Angela Mühlheim und Monika Saner in die Vereinsgeschichte ein.