Kultur 31.01.2024

Bei den «Maiblüten» in Berneck stellen die Kunstschaffenden den Baum ins Zentrum

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Bäumen und ihrer Bedeutung für Mensch und Natur steht im Zentrum des Kunstprojekts im Rahmen der «Maiblüten». Jugendliche sind aufgefordert, mit eigenen Texten mitzuwirken.

Von pd/red
aktualisiert am 31.01.2024

Neun Künstlerinnen und Künstler setzen sich mit diesem Thema auseinander und präsentieren ihre Werke im Mai an zahlreichen Plätzen innerhalb der Gemeinde Berneck – immer im direkten Kontext mit einem markanten Baum.

Im Mittelpunkt dieser kulturellen Initiative steht die Erkenntnis, dass es ohne Bäume kein Leben gäbe auf der Welt. Das Leben des Menschen hängt untrennbar mit dem Leben der Bäume zusammen. Trotz der grossen Bedeutung, die den Bäumen zukommt, haben sie noch kaum Beschützer oder Anwälte. Es ist noch längst keine Selbstverständlichkeit, dass die Erhaltung von Bäumen bei Bauvorhaben ein Thema ist. Bäume werden häufig nur als Hindernis, nicht als erhaltenswertes Lebewesen betrachtet, das dazu beiträgt, die Umwelt lebenswert zu erhalten.

Bäume haben ein eigenständiges Leben

In den letzten drei Jahrzehnten hat die wissenschaftliche Forschung aufgezeigt, dass gerade Bäume mehr sind, als Holzlieferanten. Sie haben ein eigenständiges, hoch entwickeltes Leben und kommunizieren untereinander mit einem raffinierten System. Naturbeobachtungen und Studien zeigen, dass Bäume untereinander Botschaften austauschen können, über ein Erinnerungsvermögen verfügen und auf Beschädigungen reagieren.

Unter anderem widmet sich der deutsche Förster und Autor Peter Wohlleben in seinen Büchern diesem Thema. In der Region tut dies der Dornbirner Naturfotograf und Autor Conrad Amber, der auch Grünprojekte mitgestaltet, mit seiner Vortragstätigkeit.

Die Erkenntnisse
künstlerisch umsetzen

Die «Maiblüten 2024» haben unter anderem das Ziel, diese Erkenntnisse über das Leben und die Bedeutung der Bäume einem grösseren Kreis bewusster zu machen. Neun Künstlerinnen und Künstler sind bereit, ihren Anteil zur Bekanntmachung dieser Erkenntnisse in künstlerischer Art zu leisten. Zu den Kunstschaffenden gehören Kuspi (Kurt Spirig, Widnau), 
Sibylle Pasche (Meilen), Isabel Rohner (Reute/AR), Peter Federer (Widnau), Markus Buschor (Altstätten), Jürg Jenny (Oberegg), Urs Fritz (Wittenbach), Ingrid Tekenbroek (Wittenbach) und Simon Kness (Altstätten).

Jugendliche ins Projekt einbeziehen

Die Arbeiten werden vom 26. April bis 31. Mai an acht Orten in der Gemeinde ausgestellt sein. Ein Standort ist zudem im Schloss Grünenstein in Balgach, wo Arbeiten von Simon Kness ausgestellt sind. Träger der 
Aktivitäten in Balgach ist der Kulturverein «Froschkönig». Nebst den mitwirkenden Kunstschaffenden soll im Rahmen der «Maiblüten» auch der Jugend Gelegenheit gegeben werden, sich zu diesen wichtigen Fragen zu äussern. Sie sind eingeladen, Texte zu Bäumen zu schreiben. Informationen zum Generationenprojekt können interessierte Kinder und Jugendliche per E-Mail anfordern (info@kulturforum-berneck.ch). Die Beiträge werden honoriert und in die Ausstellung integriert.