10.10.2018

Bis vor zwei Runden lief fast alles schief

Bis und mit der achten Runde hatte der SCR Altach erst zwei magere Pünktchen gesammelt. Die Fans wurden langsam nervös, doch das Team wachte auf: Dank der Siege in Mödling und gegen die Wiener Austria geht Altach etwas ruhiger in die Länderspielpause.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo ZollingerWerner Grabherr ist noch kein alter Hase im Trainergeschäft. Altachs Übungsleiter ist – abgesehen von einer kurzen Phase als Interimscoach – erstmals Trainer eines Bundesligisten. Der vor einem Monat 33-jährig gewordene Grabherr hat ein turbulentes erstes Quartal hinter sich.Zusammenfassend lässt sich sagen: Bis vor zwei Spielen ist fast alles schief gelaufen, was schief laufen kann. Altach kam in der Meisterschaft überhaupt nicht in die Gänge. Die Mannschaft plagten Verletzungssorgen, der Trainer konnte selten zweimal in Folge die gleiche Elf aufstellen. So resultierten aus den ersten acht Partien nur zwei Punkte. Eine miserable Bilanz.Auch knapp verlorene Spiele sind NiederlagenSechs Niederlagen stehen beim SCR Altach zu Buche. Das ist viel, dafür, dass erst zehn Runden durch sind. Besonders ärgerlich: Vorarlbergs einziger Bundesligist verlor vier Heimspiele gegen Teams, die in Reichweite liegen sollten. Gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck etwa, aber auch gegen Mattersburg, den Wolfsberger AC und St. Pölten. Der Umstand, dass alle sechs Niederlagen mit einem Tor Unterschied zustande gekommen sind und Altach auch gute Spiele zeigte, mag mildernd scheinen – nützt in der Abrechnung aber nichts.Doch es gibt auch Positives zu berichten. So wendete Altach in den letzten zwei Spielen das Blatt und zeigte, dass es eine intakte Mannschaft ist. Das 4:2 bei der Admira war der erste Sieg, es folgte ein 2:0 gegen die Austria Wien. Zudem hatte der SCRA zuvor bei zwei «Grossen» gepunktet, spielte in Wien gegen Rapid ebenso 1:1 wie bei Sturm Graz.Altachs Offensive ist bemerkenswert treffsicherWeiter mit den guten Eindrücken geht’s bei der Betrachtung der Offensive. Altach hat schon 15 Tore geschossen, nur drei Teams waren treffsicherer. Neun verschiedene Torschützen zeugen davon, dass die offensive Last doch nicht nur auf Oldie Hannes Aigner ruht, wie dies die ersten Spiele vermuten liessen (Aigner traf in den ersten drei Spielen viermal, danach aber nicht mehr). Zuletzt war es Zuzug Brian Mwila aus Sambia, der zwei Tore schoss.Auch weil es in der zehnten Runde einen «Aufstand der Kleinen» gab – vier von fünf siegreichen Teams sind in der zweiten Tabellenhälfte klassiert – ist Altachs Lage weiter prekär. Der SCRA belegt gemeinsam mit der punktgleichen Admira die letzten beiden Ränge, einen Punkt hinter Hartberg und Innsbruck, zwei hinter Mattersburg, vier hinter dem abermals enttäuschenden Traditionsclub Rapid Wien.Immerhin: Der Rückstand auf Rang sechs, der zur Teilnahme an der Meistergruppe berechtigt, beträgt nur fünf Zähler. Die Liga ist sehr ausgeglichen, Altach könnte es sogar noch unter die besten sechs Teams schaffen, sofern alles zusammenspielt. Sonst wird sich der SCRA in der Qualifikationsgruppe gegen den Abstieg wehren müssen. Der Letzte dieser Sechsergruppe steigt gemäss dem neuen Modus in die Erste Liga ab.Altach braucht nun eine Bestätigung der letzten beiden Spiele. Der Mannschaft und auch dem Trainer ist dieser Schritt nach vorne durchaus zuzutrauen, geht es so weiter. Sonst wird es ein Kampf um den Ligaerhalt bis in die letzte Runde. Die Austria ist wieder MittelmassFussball Wenig Neues gibt es von der Austria Lustenau zu berichten, obwohl sie im Sommer ihre Mannschaft ziemlich stark umgekrempelt hat. In der neu 16 Teams fassenden Ersten Liga (die trotz des Namens die zweithöchste Spielklasse ist) belegt Lustenau wie so häufig einen Platz im vorderen Mittelfeld. Mit vier Siegen, drei Remis und drei Niederlagen belegt die Austria den sechsten Rang. Der Rückstand auf den einzigen Rang, der zum Aufstieg in die Bundesliga berechtigt, beträgt nach zehn Spielen sechs Punkte. Das scheint auf den ersten Blick nicht viel, doch die Lustenauer sind in dieser Saison bisher den Beweis schuldig geblieben, in der Spitzengruppe eine wichtige Rolle spielen zu können. Zuletzt gewannen die Vorarlberger zwar in Steyr 5:1, davor gab es jedoch drei Pleiten in Folge, darunter ein peinliches 1:3 gegen Aufsteiger Lafnitz. (rez) Torlos in KlagenfurtNach seinen 33 Toren in 22 Regionalligaspielen wurde der frühere Knipser des FC Au-Berneck, Volkan Akyildiz, in Altach ins Profikader integriert. Auf mehr als zehn Einsatzminuten in der Bundesliga schaffte er es letzte Saison jedoch nicht. So verliess der 23-Jährige im Sommer Vorarlberg und schloss sich der in der zweithöchsten Liga spielenden Austria Klagenfurt an. Bei dieser gehört er nun wieder einigermassen zum Stamm, spielte in acht Partien 405 Minuten. Ein Tor ist dem sonst so treffsicheren Akyildiz bei den violetten Kärntnern jedoch noch nicht gelungen. (rez)