03.07.2022

«Bruggafäscht»: Feiern über Fluss und Landesgrenze hinweg

Mit dem dritten «Bruggafäscht» feierten am Samstag Rheineck und Gaissau die glückliche Verbindung zwischen den Menschen aus dem Städtli und dem Dorf.

Von Maya Seiler
aktualisiert am 02.11.2022
Zwar liegen Fluss und Landesgrenze zwischen Rheineck und Gaissau, aber trotzdem pflegen das St. Galler Städtchen und das Vorarlberger Dorf beste Nachbarschaft. Da reicht es aus, wenn die gemeinsame Velobrücke 28 Jahre alt ist, wird, und schon trifft man sich hüben und drüben zum dritten Bruggafäscht. Unter dem Motto «Zwei Gemeinden, zwei Brücken, ein Fest» organisierten je zwei Mitglieder des Rheinecker Stadt- und des Gaissauer Gemeinderats einen freundnachbarlichen Anlass mit Zusammensein bei Musik und Essen.[caption_left: In Gaissau sass man in der Festwirtschaft beieinander.]Strassenfest kombiniert mit BeachpartyBereits von weitem konnte man am frühen Samstagabend den Bratwurstduft riechen und die Strandklänge hören. Je tiefer die Sonne sank, umso mehr Volk strömte zur Brücke und besetzte das Festgelände hüben und drüben. Die Brücke selbst war mit bunten Lämpchen und Girlanden herausgeputzt.[caption_left: Auf Schweizer Seite gab es Beachbars.]Gab es auf der Gaissauer Seite mehr offenen Platz für Verpflegungsstände, Tische und Bänke, so herrschte dagegen auf der Rhein­ecker Seite Strandfeeling mit Sand, Strandbars, Strandliegen und karibischem Sound. Die Newcomer von «Planet Three», die Partyband «Griffigkeit» und ein Akkordeonspieler schufen Strassenmusik-Atmosphäre.Lange Geschichte des RheinübergangsSchon immer hatte die Bevölkerung beider Orte über den Rhein verkehrt. Jahrhundertelang mit einer Fähre, die Ende des vorletzten Jahrhunderts durch eine gedeckte Holz- und in den Sechzigerjahren infolge der Rheinkorrektion durch eine steinerne Brücke ersetzt worden waren. Als man Mitte der Neunzigerjahre die Autobahn und die Bahnlinie umgestaltete, brauchte es auch eine neue Autobrücke über den Alten Rhein. In der Bauzeit war der Grenzübergang zwischen Rheineck und Gaissau monatelang gesperrt.Ein Notsteg sicherte die Überfahrt für Velofahrer und Fussgänger. Als Ersatz wurde im Jahr 1994 die heutige gedeckte Brücke errichtet, die seither dem Langsamverkehr eine sichere und kurze Verbindung ermöglicht und ein wichtiges Glied des Bodensee-Radwanderwegs bildet.