Ringen 04.12.2022

Die Ringerstaffel Kriessern hat im ersten Finalkampf gegen Willisau hoch gepokert und verloren

Im ersten Finalkampf um den Schweizer Meistertitel in der Swiss Wrestling Premium League passte bei den Gastgebern der RS Kriessern nicht viel zusammen. Mit einer riskanten Aufstellung versuchten die Rheintaler, die favorisierten RC Willisau Lions zu überraschen, doch es lief beim 11:24 nicht wie gewünscht.

Von Patrick Dietsche
aktualisiert am 04.12.2022

Am Ambiente in der «RSK-Arena» in Widnau kann es nicht gelegen haben. Die Halle war mit mehr als 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern voll, und die Arena liess nichts zu wünschen übrig, doch bei Gelb-Schwarz war für einmal der Wurm drin.

Kriessner Trümpfe vor der Pause stechen

Vor der Pause verlief der Kampf noch eher nach den Vorstellungen der Kriessner Verantwortlichen, doch schon im ersten Kampf des Abends wäre mehr möglich gewesen. Sandro Hungerbühler zahlte bis 57 kg Freistil gegen Timon Zeder Lehrgeld. Der junge Kriessner wirkte zögerlich und beging dann auch noch einen taktischen Fehler, was ihn und die Mannschaft beim 0:9 einen Zähler kostete. Allerdings sollte dies am Ende keine Rolle spielen.

Besser erging es Ramon Betschart bis 130 kg Greco. Er revanchierte sich beim 25 Kilo schwereren Delian Alishahi für die einzige Vorrunden-Niederlage mit einem hart erkämpften 7:5-Punktesieg. Nachdem Dimitar Sandov bis 61 kg Greco erstmals im dritten Aufeinandertreffen mit Mathias Martinetti einen vorzeitigen 15:0-Sieg feierte, war die Kriessner Welt in Ordnung.

Olympia-Fahrer Stefan «Stifi» Reichmuth zeigte sich allerdings als Partykiller. Zwar versuchte Philipp Hutter bis 97 kg Freistil mit einer defensiven Taktik zum Erfolg zu kommen, doch Reichmuth blieb geduldig und brachte mit Fortdauer des Kampfs seine Angriffe auch durch, was in einem 16:0-Überlegenheitssieg gipfelte. Kalt erwischt wurden die Kriessner von den Lions bis 65 kg Freistil: Mit Florian Bissig hatten sie nicht gerechnet und daher Greco-Spezialist Dorien Hutter aufgestellt. Dieser kam mit Bissig und dem Stilartenwechsel überhaupt nicht klar und ging sang- und klanglos 0:10 unter. Damit zogen die Gäste schon zur Pause leicht davon.

Noch einmal stemmten sich die Kriessner aber mit Unterstützung des eigenen Anhangs gegen die drohende Niederlage. Damian Dietsche zeigte bis 86 kg Greco gegen Rasul Isra­pilov eine abgeklärte Leistung. Der Kriessner Routiner machte viel Druck und punktete in der Bodenlage bis zum 8:0-Sieg. Im Duell der Nachwuchkader-Athleten bis 70 kg Greco, Fritz Reber und Michael Portmann, lagen die Vorteile beim Willisauer. Nach einem Rückstand zur Pause intensivierte Reber zwar seine Bemühungen, mehr als ein Zähler zum 1:8-Endstand schaute dabei aber nicht heraus.

Nach dieser Niederlage war klar, dass die letzten drei Kriessner hätten gewinnen müssen, um noch ein positives Resultat zu erzielen. Wie oft, wenn es nicht läuft, kommt noch Pech dazu.

Marc Dietsche musste verletzt aufgeben

Die Kriessner Teamverantwortlichen hatten Marc Dietsche bis 80 kg mit der Hoffnung aufgestellt, dass er Mansur Mavlaev die erste Saisonniederlage zufügt, doch daraus wurde nichts. Dietsche verletzte sich bei einer unglücklichen Aktion am Ellbogen und musste den Kampf aufgeben.

Auch der Poker mit Dominik Laritz, der ebenfalls eine Gewichtsklasse nach oben, auf 75 kg, geschoben wurde, brachte nicht den erhofften Erfolg. Zwar zeigte er sich im Freistilduell mit Tobias Portmann aktiver als in der Quali in Willisau, doch punkten konnte der Kriessner beim 0:6 nicht. Zum Sieg reichte es bis 75 kg Greco auch David Loher nicht, aber er zeigte sich im Vergleich zum letzten Duell mit Jonas Bossert deutlich verbessert. In einem zähen Kampf (1:6) holte er einen Mannschaftspunkt.

Premium League, 1. Finalkampf (Best-of-3)
Kriessern – Willisau 11:24 (6:11)
57 kg Freistil: Sandro Hungerbühler – Timon Zeder 0:9 (0:3). 61 kg Greco: Dimitar Sandov – Mathias Martinetti 16:0 (4:0). 65 F: Dorien Hutter – Florian Bissig 0:10 (0:3). 70 G: Fritz Reber – Michael Portmann 1:8 (1:3). 75 F: Dominik Laritz – Tobias Portmann 0:6 (0:3). 75 G: David Loher – Jonas Bossert 1:6 (1:3). 80 F: Marc Dietsche – Mansur Mavlaev 1:3 w. o. (0:4). 86 G: Damian Dietsche – Rasul Israpilov 8:0 (3:0). 97 F: Philipp Hutter – Stefan Reichmuth 0:16 (0:4). 130 G: Ramon Betschart – Delian Alishahi 7:5 (2:1).