21.02.2018

Diverse Leserbriefe

«Wahl des Widnauer Schulpräsidenten», Stichwort «Wahlkampf statt Narrenfreiheit», Ausgabe vom 17. Februar , «Abstimmung über Kantonsratsbeschluss über Erneuerung und Umbau des Theaters St. Gallen», «Streitgespräch übers Theater», Ausgabe vom 17. Februar sowie «Leserbrief von Peter Eggenberger», Ausgabe vom 14. Februar, «Antwort auf den Leserbrief von Peter Eggenberger», Ausgabe vom 14. Februar, «Schmitter bekäme Land bei Wolfurt», Ausgabe vom 16. Februar

Der Kosovo feiert seine zehnjährige Unabhängigkeit und äussert den Wunsch, der EU beitreten zu dürfen. Die SVP ist bekanntlich gegen eine EU-Osterweiterung und spricht sich deshalb auch gegen einen Beitritt des Kosovo zur EU aus. Ich weiss nicht, was kosovarische politische Wünsche mit der Schweiz zu tun haben. Ich weiss nicht, wozu sich die SVP in ausländische Angelegenheiten einmischt. Die SVP will nirgends dabei sein, keine internationale Verantwortung übernehmen, aber überall ihren Senf dazugeben. Mit der EU möchte sie Verträge aushandeln, die die Schweiz besser stellen als deren Mitgliedsstaaten. Die SVP hat 1992 den EWR erfolgreich verhindert. Das Fürstentum Liechtenstein ist dem EWR beigetreten und kann davon profitieren, ohne fremde Vögte anzuerkennen. Langsam muss man sich fragen, ob die SVP nicht ein wirtschaftliches und politisches Risiko für die Schweiz ist. Es wäre auch langsam Zeit, dass deren Übervater den Hut nimmt. Allerdings kommt leider mit seiner Tochter politisch nichts Besseres nach. Mit der ganzen Welt lukrative Geschäfte machen, aber die Heimat abschotten, fast wie Trump dies tut.Fredy Zünd, AltstättenEs lebe die Demokratie!Ja, eine Kabarettgruppe darf den einen Kandidaten besser finden als den andern. Ja, man darf die professionelle Rekrutierung des geeignetsten Kandidaten für das Widnauer Schulpräsidium als hinausgeworfenes Geld bezeichnen. Ja, man darf einem Zuhörer mit der Geste des Kehle-Durchschneidens und weiteren «Heimzahlungs»-Drohungen begegnen, weil er anlässlich der Kandidatenvorstellung einen unerträglichen Werbespot unterbrach, der auch zahlreiche weitere Anwesende verärgerte. Und ja, man darf faktenfremde Giftpfeilchen gegen Richard Dünser schiessen, der in einem professionellen, demokratisch kontrollierten Evaluationsverfahren am meisten überzeugt hat. «Chögele» gehört zur Demokratie. Denn Demokratie ist robust. Und Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sind nicht so labil, wie viele glauben, fürchten oder hoffen. Warum aber sorgt man sich plötzlich um das Urteilsvermögen der Stimmbürgerschaft, wenn sich der amtierende Schulpräsident für Richard Dünser ausspricht? Und warum packt man nicht die Chance, sich an einem Prozess zu beteiligen, für den das Geld eh schon hinausgeworfen wurde und man ohne Mehrkosten den eigenen Kandidaten hätte fair mitbeurteilen können, unter eigener Kontrolle und mit transparenten Regeln? Man erinnere sich: Für die Evaluation und Wahl unserer Gemeindepräsidentin wurde schon vor Jahren Geld hinausgeworfen. Und man bedenke: Das Schulpräsidium ist mehr als ein parteipolitisch zu verschacherndes Amt. Es ist eine anspruchsvolle, mit gut zwei «Büezer»-Löhnen dotierte Führungsaufgabe. Eine Aufgabe für Richard Dünser.Thomas Widmer Kapellweg 66d, WidnauCVP sucht RettungsankerDie SVP Widnau findet es äusserst bedauerlich, dass die CVP Widnau des Weiteren versucht, unseren Kandidaten für das Amt des Schulpräsidenten, Richard Dünser, zu denunzieren. Was man von Widnauer Pädagogen halten soll, die am Fasnachtskränzli im «Metropol» über den Schulratspräsidenten herfallen, weil er nicht einer von ihnen ist, ist mir suspekt. Dass man bei der CVP auch noch Schützenhilfe aus Diepoldsau durch Hans Frei sucht, ist pure Verzweiflung. Wir haben unseren Kandidaten aus 18 Bewerberinnen und Bewerbern ausgesucht und durch den Vorstand bestätigen lassen. Niklaus Köppel hat sich diesem demokratischen Auswahlverfahren bewusst entzogen. Die CVP will hier ganz klar einen Machtanspruch bekunden. Auch bei der CVP sollte es angekommen sein (scheinbar nicht), dass es heute wesentlich bessere Evaluationsverfahren für solche Spitzenjobs gibt. Wir von der SVP sind nach wie vor davon überzeugt, dass unser Kandidat die bessere Wahl für Widnau ist. Der amtierende Schulpräsident hat die Messlatte sehr hoch gehängt. Diesen Standard kann Richard Dünser erfüllen und zusätzlich ausbauen. Das ist das Ziel, das die SVP und die Bürgerinnen und Bürger von Richard Dünser erwarten. Die SVP Widnau steht bei dieser Wahl voll hinter Richard Dünser. Unsere geschätzten Wählerinnen und Wähler von Widnau und die Mitglieder der SVP Widnau wählen am Sonntag, 4. März, unseren Kandidaten: Richard Dünser.Werner HeulePräsident SVP WidnauToniwisweg 13, WidnauNiemals instrumentalisieren lassenAn sich lese ich Monika von der Lindens Artikel im «Rheintaler» sehr gern, aber das Stichwort in der letzten Samstagsausgabe versetzte mir wirklich einen Stich. Da werden Dinge behauptet, die so einfach nicht wahr sind. Da die Redaktorin an diesem Nachmittag nicht anwesend war, müssen ihr erboste Teilnehmerinnen oder Teilnehmer ihre Version des Ereignisses zugetragen haben. Ich glaube kaum, dass der Redaktorin der vollständige Textwortlaut zur Verfügung stand. Darum wäre hier wohl ein wenig Vorsicht geboten. Was mich am meisten erstaunte und was ich in aller Form zurückweise: Unserer Gruppe wird unterstellt, wir hätten uns voll im Dienste der CVP instrumentalisieren lassen. Nie liessen oder lassen wir uns von einer politischen Partei für irgendeinen Auftritt engagieren. Nie ist es vorgekommen, dass einer unserer Gruppe sogenannte Vorgespräche mit Parteileuten führte. Wir beanspruchen für uns auch volle «Pressefreiheit». Am Schluss des Berichts wurde eine Art interaktive Schnitzelbank lanciert, und dazu mit neutral gestellten Fragen. Dazu Folgendes: Zu solchen sicher kritischen Sätzen an der Fasnacht gehört, dass man auch zwischen den Zeilen lesen und verstehen kann. Das ist den Erbosten nicht ganz gelungen. Nach meiner Meinung haben beide Kandidaten wohl ihr Fett abbekommen. Gerne bin ich bereit, mit der Redaktorin unseren Text zu besprechen und vielleicht sogar gemeinsam Spass daran zu finden. Und sollte ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin wegen unserer Bühnenschau seine Meinung für die Wahl ändern, dann hätte sie oder er eine grosse Narrenkappe verdient. Denen würde ich empfehlen, ihren Frustschmerz in Geburtswehen umzuwandeln, denn nach denen kommt ja etwas heraus, was Hand und Fuss hat. Und genau das wünschen wir vom Lehrerkabarett für die Wahlen im März. Dennoch freue ich mich auf künftige Artikel von Monika von der Linden.Alex Rebholz, WidnauKulturelles AushängeschildAm 4. März stimmen wir über den Kredit von 48,6 Mio. Franken für die Erneuerung und den Umbau des Theaters St. Gallen ab. Die Bauvorlage vereint zwei wichtige Entscheidungskriterien: Wollen wir in der Ostschweiz weiterhin ein Theater für Schauspiel, Musik und Ballett betreiben, das weit über die Region hinaus kulturell positiv ausstrahlt und das auch eine bedeutende Zahl an Besuchern aus den Regionen und dem umliegenden Ausland anzieht? Ja, wir setzen damit wichtige Impulse für Wirtschaft und Bildung mit Aussenwirkungen für den gesamten Kanton. Wir sind uns bewusst, dass zwischen Zürich, Innsbruck und München keine vergleichbare Institution ansässig ist. Es geht um einen stattlichen Betrag, der korrekterweise differenziert betrachtet werden muss. Er setzt sich aus dem werterhaltenden Sanierungsbedarf von gegen 39 Mio. Franken für den 50-jährigen Gebäudekomplex und gegen zehn Mio. Franken für wertvermehrende Massnahmen zusammen. Damit wird das Theater den heutigen gesetzlichen, arbeitsrechtlichen und funktionalen Gegebenheiten angepasst. Im Kredit enthalten ist ferner das Provisorium für die Aufrechterhaltung des Theaterbetriebes während der zweijährigen Bauzeit. Der Kredit relativiert sich sehr deutlich unter dem Gesichtspunkt der bisherigen Betriebszeit von 50 Jahren, in der nachweislich nur das Nötigste in den Unterhalt investiert wurde. Die weitere «Laufzeit» liegt in ähnlicher Höhe. Zu beachten ist auch, dass dadurch die betrieblichen Abläufe hinter den Kulissen einfacher und somit kostengünstiger werden. Bei einer kühlen und nüchternen Beurteilung kommt man rasch zum Entschluss, dass diesem Bauvorhaben zuzustimmen ist. Dies gilt speziell für die nicht potenziellen und nicht regelmässigen Besucher sowie die Stimmbürger, welche in den ländlichen Regionen wohnen. Leisten wir einen solidarischen Beitrag an die kulturelle Ausstrahlungskraft von St. Gallen und stimmen wir mit gutem Gewissen auch im Rheintal deutlich Ja.Peter AmslerPräsident FDP AltstättenUnzumutbare ArbeitsplätzeIch lese und staune, da wird von Seiten der SVP zum wiederholten Mal an der Ehrlichkeit der Regierung gezweifelt. Ich frage mich: Wie ehrlich ist es, wenn SVP-Kantonsrat Mike Egger, der Mitglied der vorberatenden Kommission war, an der DV seiner Partei Aussagen macht, die nachweislich nicht stimmen? Er verkündet beispielsweise, dass allein für Architekten, Brandschutz- und Gastroberater horrende Honorare von zehn Mio. Franken veranschlagt seien. Wahr ist, dass rund 7,35 Mio. Franken veranschlagt sind. In diesem Betrag sind auch die Honorare enthalten für Bauingenieure, Haustechnik-Planer, Spezialisten für Bühnenplanung, Akustiker und Schadstoffexperten. Völlig daneben finde ich es, wenn Teile der SVP – es hat nämlich SVP-Kantonsräte, die klar für die Sanierung sind und im Pro-Komitee mitarbeiten – gar von «Pflästerlipolitik» sprechen. Vergleicht man die St. Galler Theater-Sanierung mit jener des Theaters Bern (650 Plätze, 45 Mio. Franken), so stellt man fest, dass die Kosten für unser Theater (750 Plätze, 49 Mio. Franken) nicht übertrieben sind. Von einer Geldverschwendung, wie das Peter Eggenberger kürzlich bekannt gab, kann also keine Rede sein. Vielmehr ist es Aufgabe der Regierung, die kantonseigenen Gebäude nicht verlottern zu lassen. Das Angebot des Theaters wird weit über unseren Kanton hinaus sehr geschätzt. 150000 Besucherinnen und Besucher, das sind nicht einfach einige Privilegierte oder, wie Eggenberger meint, Gutbetuchte. Mit einem Eigenfinanzierungsgrad von fast einem Drittel und einer Auslastung von rund 80 Prozent ist das Theater St. Gallen seit Jahren Schweizer Rekordhalter. 260 Vollzeit- und 300 Teilzeitangestellte, die teils ohne Tageslicht und auf unzumutbar engem Raum arbeiten müssen, verdienen die schnelle Veränderung, welche die Sanierung bringt. Warum von Teilen der SVP immer wieder zusätzliche Abklärungen gefordert werden, verstehe ich nicht. Für mich ist das reine Verzögerungstaktik auf Kosten der Mitarbeitenden. Mit einem Ja zur Sanierung des Theaters St. Gallen sollen endlich gesetzeskonforme Arbeitsplätze geschaffen werden. Hätte nämlich ein Landwirt für sein Vieh derart enge Platzverhältnisse, wäre der Tierschutz schon längst eingeschritten.Helga Klee ehemalige FDP-KantonsrätinKropfackerstrasse 11, Berneck«Ehrlich, sagt Ja zur Theatersanierung»Es ist unglaublich, mit wie vielen Falschaussagen die Gegner der Theatersanierung einfach so mir nichts, dir nichts um sich werfen! Doch Unwahrheiten haben bekanntlich kurze Beine, sie werden nicht wahrer durch ständige Wiederholung. Erinnern wir uns also an einige Fakten: Seine schweizweite Rekordauslastung von rund 80 Prozent erreicht das Theater St. Gallen mit seinem breiten, für alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen attraktiven Programm. Vom Musical über Studiotheater, Kindervorführungen, Tanz und Ballett bis hin zur populären Oper ist alles dabei. Entsprechend hält das Theater St. Gallen seit Jahren den Schweizer Meistertitel im Eigenfinanzierungsgrad. Stadt und Kanton St. Gallen tragen an die rund 40 Mio. Franken Jahresbudget je 8,5 Mio. Franken bei, beide Appenzell und der Thurgau steuern 3,5 Mio. Franken bei. Dazu kommen knapp 8 Mio. Franken aus dem Lotteriefonds. Rund 12 Mio. Franken erwirtschaftet das Theater aus dem Betrieb. Der Eigenfinanzierungsgrad des Theaters St. Gallen ist rund 30 Prozent; der Kanton St. Gallen bezahlt nicht 31 Mio. Franken Steuergelder, sondern 8,5 Mio. Franken pro Jahr. Und schliesslich: Wir stimmen am 4. März nur darüber ab, ob das Theatergebäude, das der Kanton als Eigentümer unterhalten muss, saniert werden kann. Wenn nicht, werden wir das schon bald sehr viel teurer bezahlen müssen, wenn wir dann auf einer Ruine sitzen. Deshalb gibt es nur eines: Ja zum Theater!Meinrad Gschwend, KantonsratWarmesberg 10, AltstättenNicht letzten Trumpf verspielenAm 13. Oktober 2011 hiess es auf der «Rheintaler»-Frontseite: Unser Dorf wird viergeteilt! Gemeint war der neue Vollanschluss an die Vorarlberger A14 mitten im Schweizer Riet. Die Politische Gemeinde Diepolds­au und die Ortsgemeinde Schmitter befürchteten das Schlimmste und versprachen, sich mit allen Mitteln gegen diesen Mehrverkehr zu wehren. In den vergangenen Jahren wurde viel geredet, versprochen und geplant. Auf Schweizer Seite wurde nichts realisiert, immer aus Rücksicht auf grenzüberschreitende Projekte. Auf Vorarlberger Seite hingegen wird agiert und realisiert. Bereits im Bau ist der direkte Anschluss des grossen südlichen Dornbirner Betriebsgebiets Wallenmahd an die Schweizerstrasse. Der Autobahnanschluss im Schweizer Riet kommt grossteils auf Land der Ortsgemeinde Schmitter zu liegen. Neben der Zerstörung des Naturschutzgebiets Gsieg-Obere Mäder wird es für den Dorfteil Schmitter eine massive Zunahme des Verkehrs über das kleine Nebenzollamt Schmitter geben. Dem gegenüber ist der Schmitter-Ortsgemeindepräsident Bruno Spirig der Ansicht, durch den Bau des Autobahn­anschlusses «Rheintal Mitte» gebe es nur etwas mehr Verkehr beim Schmitter-Zoll. Zudem gebe es für die Tram- bzw. Hohenemserstrasse zum Vorteil von ganz Diepoldsau eine Entlastung. Dass aber durch den neuen Autobahnanschluss Dornbirn Süd viel mehr Verkehr über den Schmitter-Zoll und letztlich durch Diepoldsau fliessen wird, verschweigt er. Dass dieser Mehrverkehr den ganzen Dorfteil Schmitter beträfe, wird unter den Tisch gewischt. Denn dieser «etwas mehr Verkehr» fährt dann durch dichtes Wohngebiet, durch die Rheinstrasse, Schmitterstrasse, Hintere Kirchstrasse, vorbei an der Schule oder bis zur Einmündung beim Restaurant Schiffli. Dieser «etwas mehr Verkehr» kreuzt mehrmals den Schulweg und neuen Veloweg Nord. Bereits heute wird der Nebenzoll Schmitter vermehrt von Grenzgängern und schweren Kiestransportern als Ausweichroute genutzt. Dass der Autobahnanschluss Dornbirn Süd eine positive Auswirkung für die Tram- bzw. Hohenemser­strasse haben wird, ist Augenwischerei, denn heute wird der Verkehr über Navigationsgeräte geführt. Und dass eine neue Strasse bzw. Autobahnanbindung automatisch mehr Verkehr anzieht, ist längst bekannt. Was nützt der Ortsgemeinde Schmitter ein Realersatz in Wolfurt für das wertvolle Riet im Gsieg? Welcher Schweizer Pächter fährt mit seinem Traktor durch ganz Dornbirn bis nach Wolfurt? Wer profitiert hauptsächlich vom neuen Autobahnanschluss? Sicher nicht Diepoldsau, sondern ausschliesslich die Vorarlberger. Warum geben unsere Volksvertreter klein bei? Warum kämpfen sie nicht für die Bevölkerung und die Lebensqualität auf der Rheininsel, stehen hin und schauen einem Enteignungs­verfahren mit Mut und Zuversicht entgegen? Dies könnte für das verkehrsgeplagte Diepolds­au und die ganze Region eine Signalwirkung haben.Hans ZächKastanienstrasse 2, Diepoldsau