Fussball 06.09.2023

Ein zufriedener FCA berichtet von stimmiger Einstimmigkeit

Der Fussballclub Altstätten hat seine Hauptversammlung abgehalten – und ist zufrieden mit sich. Sowohl in sportlicher wie auch in gesellschaftlicher Hinsicht stimmt’s. Auf die HV blickt er zurück wie auf ein spannendes Spiel mit vielen Ereignissen.

Von pd/red
aktualisiert am 06.09.2023

Ein Spiel nach gut 90 Minuten zu beenden, ist nicht schwierig. Der Schiedsrichter blickt auf die Uhr und ist die Zeit abgelaufen, folgt der Abpfiff. Bei einer HV ist das anders. Das Ende ist nicht planbar, oft gibt es Nachspielzeiten und Verlängerungen. Nicht so beim FC Altstätten. Präsident Andreas Broger konnte die HV nach der Dauer eines normalen Spiels abpfeifen und zusammen mit 110 Anwesenden in die dritte Halbzeit eintauchen.

Die 90 Minuten waren voller Highlights; sie waren kein langweiliges 0:0. In den ersten 20 Minuten wurde den Mitgliedern ein spezielles Programm geboten. Die HV fand beim Hauptsponsor statt, dessen Innenleben die Fussballer dabei kennenlernten. So stand es rasch 3:0.

Die Sache mit der HV: Wer weiss, wozu er Ja sagt?

Beim FCA war es die 79. HV und auch dieses Mal mussten Stimmenzähler gefunden werden. Nicht ganz überraschend wurden zwei Kandidaten aufgrund örtlicher Kriterien nominiert und einstimmig gewählt. Seit Menschengedenken ist dies die schnellste und harmonischste Majorzahl der Welt, weil es nie Gegenkandidaturen gibt und die Auserwählten sich dem Druck der Mehrheit sofort beugen.

Auch das Protokoll der letzten HV und die Jahresberichte wurden einstimmig angenommen – mit ernsten Blicken, begleitet von leichtem Nicken, um zu verbergen, dass man weder das Protokoll noch die Jahresberichte gelesen hat. Schweizweit schätzt man, dass 95 – 99 Prozent der Zustimmenden nicht wissen, wozu sie gerade Ja sagen.

Die erste Hälfte wurde entspannt abgeschlossen, zur Pause stand es noch immer 3:0. Das Resultat kann täuschen, geht es in der zweiten Halbzeit um Geld und Personelles. Da kommt es oft zu Gegentoren, häufig sogar in Form von Eigengoals.

Beim FCA ist Harmonie auf dem ganzen Platz

Bei einem Verein gibt’s Tal- und Bergfahrten, auch beim FCA. Er ist zurzeit auf einer Bergfahrt steil nach oben. Der Verein wächst und gedeiht; hat 150 Aktive in vier Männerteams und einem Damenteam und zählt rund 250 Juniorinnen und Junioren. Es herrscht Aufbruchstimmung, die vielen Zahnrädchen, die Andreas Broger und der Vorstand in den letzten 20 Monaten angefragt und eingesetzt haben, greifen ineinander.

Es wundert nicht, dass Revisorenbericht, Rechnung, Budget und der Vorstand, die Revisoren, die neue sportliche Leitung Damen (Martina Eggenberger) und Präsident Andreas Broger einstimmig bestätigt respektive gewählt wurden. Der Vertrauensakku ist bei 100 Prozent, der «geniale Drive» des Präsidenten wurde gelobt, das Score wurde also auf den beruhigenden Vorsprung von 5:0 erhöht.

Spannende Schlussphase – es bleibt beim Kantersieg

Die Schlusshalbstunde brachte viele Infos zu diversen Themen wie «Sport-verein-t» und Kummerkasten. Auch zu den zukünftigen Sportanlagen in Altstätten gab es News. Die Statuten wurden auf genderneutrale Sprache umgeschrieben und einstimmig angenommen. Es gab ein paar Rücktritte in verschiedenen Funktionen, für alle Abtretenden gab es Applaus.

Besonders laut wurde es bei der Ernennung eines neuen Ehrenmitglieds. Mit der Ehrenmitgliedschaft werden besonders engagierte Menschen gewürdigt, die ihr ganzes Herzblut und viel Freizeit in ihren Verein investieren. Nach zehn Jahren als Junioren- und fünf Jahren als Aktivtrainer, weiteren drei Jahren im OK des Beizenturniers und vier Jahren im Vorstand hat sich Patrik Haldner den Aufstieg in den Olymp der Vereinsmitglieder mehr als verdient. Ein Volltreffer zum 6:0.

Langer Rede kurzer Sinn: 15-mal gab es Einstimmigkeit, oft unterstrichen durch klatschende Hände. Die letzte Saison darf als lockerer Sieg verbucht werden. Ohne gelbe oder gar rote Karten, es wurde sogar etwas fürs Torverhältnis gemacht. So kann es weitergehen.