Widnau 11.11.2022

Erneut ein Spitzenkampf auf der Aegeten: Widnau empfängt am Sonntag Wil II

Am Sonntag geht es für den FC Widnau gegen Wil II nochmals um Punkte. Der bekannteste Mann beim Gegner ist der Trainer: Der Brasilianer Fabio de Souza, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Fabinho.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 11.11.2022

Mit dem Spitzenspiel gegen den Tabellendritten, den FC Wil II, verabschiedet sich der FC Widnau für dieses Jahr von seinem treuen Heimpublikum.

Wil II als Reservoir für das Profiteam

Den FC Wil muss man nicht mehr speziell vorstellen. Im Jahr 1900 brachten zwei Sticker-Praktikanten aus England den Fussball in die Äbtestadt. Rund 90 Jahre lang spielten die Wiler vorwiegend in der 2. Liga. Es gab sporadisch einen Aufstieg zu feiern, der Abstieg folgte aber jeweils umgehend. Mit Christian Gross stieg der FC Wil dann innert zweier Jahre in die Nationalliga B auf und es entstanden professionelle Strukturen auf dem Bergholz.

Die Reserven, die U20 des FC Wil, sind 2014 in die 2. Liga interregional aufgestiegen und haben sich seither immer im Mittelfeld klassiert. Im Wiler Kader steht mit Agron Selimi nur ein Spieler, der noch im letzten Jahrtausend geboren wurde. Der jüngste Spieler ist Fabio Renna, der vor wenigen Tagen 17 Jahre alt wurde. So erstaunt nicht, dass das Durchschnittsalter des Kaders aussergewöhnlich tief ist: Es beträgt gerade mal 18,8 Jahre.

Mit Viktor Pajic, einem 17-jährigen ehemaligen Junior des FC St. Margrethen, ist ein Spieler aus unserer Region bei den Gästen im Kader. Wie immer bei zweiten Mannschaften von Profiteams sind die Spieler topmotiviert, jeder will es schliesslich zu den Profis schaffen. Jüngstes Beispiel ist der 22-jährige Spanier Umar Saho Sarho, der die letzten vier Challenge-League-Spiele der ersten Mannschaft alle von Anfang an bestritten hat. Vor fünf Wochen hatte Sarho noch für die Reserven beim 8:4 gegen Lachen/Altendorf drei Tore erzielt.

Luan Abazi vor dem grossen Durchbruch

Ein anderer Spieler, der einst wohl regelmässig im Fanionteam zum Einsatz kommen wird, ist Luan Abazi. Der 20-jährige Stürmer hat diese Saison für die Reserven bereits 13 Tore erzielt. Er gehört der U21-Nati Nordmazedoniens an, für die er in fünf Länderspielen ein Tor erzielte – das Siegestor beim 1:0 gegen Bosnien-Herzegowina. Abazi stand – wie auch Sarho – beim 6:0-Sieg im Cupspiel beim Zweitligsten Littau im Profiteam. Beide erzielten ein Tor.

Wils Trainer war Anfangs der 2000er-Jahre eine Attraktion im Schweizer Fussball. Aus der Schmiede von Fluminense Rio de Janeiro stammend, gewann Fabinho, mittlerweile 47-
jährig und zweifacher Familienvater, 2004 mit Wil den Cupfinal gegen GC 3:2. Der Brasilianer steuerte zwei Penaltytore zum sensationellen Erfolg des Aussenseiters bei. Auch bei Wils legendärem 11:3 am 3. November 2002 gegen St. Gallen stand er auf dem Platz, ihm gelang in Minute 33 das 5:1. Auf der Seite der Verlierer stand damals Ivan dal Santo, der vor vier Wochen mit Lachen/Altendorf auf der Aegeten gastierte. Mittlerweile sind die Wiler seit fünf Spielen ungeschlagen. Nach vier Siegen in Serie gab es zuletzt allerdings nur ein eher bescheidenes 1:1 auf dem Bergholz gegen Thalwil.

Auch Widnauer mit Wiler Vergangenheit

Bei Widnau gibt es zwei Fussballer mit Wiler Vergangenheit. Verteidiger Noah Massari spielte vor vier Jahren bei Wil II, bevor er zu Widnau wechselte. Auch Cristian Navarro hat eine kurze Wiler Vergangenheit, für ein Jahr spielte er in der dortigen U16. Das Lüchinger-Team hat sich in den beiden letzten Spielen viele Chancen herausgespielt, aber nur zwei verwertet, beim 2:2 in Uster. Im letzten Heimspiel gegen die «Spielvi» resultierte trotz teils drückender Überlegenheit eine 0:1-Niederlage.

Gute Kunde gibt es aus der medizinischen Abteilung: Gegen Uster konnte Samuel Thönig, der wegen einer Verletzung mehrere Wochen gefehlt hatte, endlich wieder für gut 20 Minuten mittun. «Als er in Uster aufs Feld kam, brachte er viel Schwung auf den Platz», sagt Widnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger und fügt an: «Wenn alles gut läuft, wird er gegen Wil II von Anfang an dabei sein.» Fehlen wird am Sonntag definitiv Daniele Lamorte. Timo Faleschini und Carlos Giovetti de Almeida sind wegen Sprunggelenkverletzungen fraglich. Auf die nächsten Spiele angesprochen, sagt Lüchinger: «Wir haben in den letzten Partien zu leicht Punkte verschenkt und wollen die letzten beiden Spiele der Vorrunde gewinnen, um mit 27 Punkten in die Winterpause zu gehen.»

Raclette und Lottomatch beim FC Widnau
Am Sonntag lohnt es sich, früher auf der Aegeten zu sein: Ab 12.30 Uhr gibt es feines Raclette. Und am Samstag, 19. November, können schöne Preise gewonnen werden. Im Restaurant Hecht findet um 19.30 Uhr der Lottomatch statt. Reservationen per Telefon an 079 469 41 02 oder unter oscar.izquierdo@gmail.com.