28.06.2019

Ewige Morde

Vor 37 Jahren wurden in der Nähe der Kristallhöhle zwei Mädchen ermordet. Der Fall wurde nie gelöst und ist heute verjährt. Die damals gesammelten Beweismittel hat die Polizei mittlerweile entsorgt.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert am 03.11.2022
Dass dieses mysteriöse Gewaltverbrechen die Menschen in unserer Region heute noch beschäftigt, zeigte sich am Donnerstag in Oberriet. Der Werkhof-Saal war voll, als der deutsche Profiler Axel Petermann seine Fallanalyse präsentierte. Das Rätsel um die Kristallhöhlenmorde lösen konnte natürlich auch er nicht.Das gewaltige Interesse des Publikums ist verständlich. Mädchen-Morde im eigenen Dorf! Das ist unmittelbarer als Reality-TV und spannender als der Tatort vom Sonntagabend. Dazu kommt die Erregung darüber, dass Mord in der Schweiz verjährt und nach dem Täter deshalb von offizieller Seite nicht mehr gesucht wird.Doch die nie nachlassende Faszination für die damaligen Ereignisse irritiert auch – und treibt seltsame Blüten. So forscht eine Interessengemeinschaft anstelle der Polizei weiter. Sie will den Fall auf eigene Faust lösen. Die Frage, die sich aufdrängt: Was geschieht, wenn die Bürgerwehr glaubt, einen Schuldigen gefunden zu haben?