Fussball 26.09.2023

FC Widnau und Bazenheid erwarten ein Duell auf Augenhöhe

Am Mittwoch, 27. Septemper, spielen alle Teams der «Widnauer Gruppe». Der FCW empfängt um 20 Uhr den FC Bazenheid. Es ist das Duell zwischen dem Neunten und dem Achten; in sechs Spielen haben beide gleich viele Punkte gesammelt.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 26.09.2023

Für die Toggenburger, mit Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet, ging es nicht wunschgemäss los. Das 0:1 gegen Dardania im ersten Spiel war einigermassen im Rahmen, doch die 0:4-Niederlage gegen Wil II war in der Höhe nicht erwartet worden.

Zwei Spiele und null Punkte waren nicht, was sich Trainer Daniel Bernhardsgrütter und sein Assistent, Philipp Muntwiler, erhofft hatten. «Munti» erlernte sein Fussball-ABC bei Bazenheid, bevor er als Profi bei St. Gallen, Luzern und Vaduz spielte. Aktuell ist der 36-jährige Captain des Challenge-League-Spitzenteams FC Wil 1900.

Im dritten Spiel feierte Bazenheid ersten Sieg

Im dritten Spiel schoss sich Bazenheid dann mit dem 5:1 gegen Weesen den Frust von der Seele. Ebenfalls fünf Tore schenkten sie im Gastspiel auf dem Grünfeld den Rapperswiler Reserven ein, das Spiel endete 5:2. Die Erfolgsserie ging mit einem ungefährdeten 2:0 gegen Uster weiter. Im Heimspiel am letzten Samstag gegen Lachen/Altendorf war Bazenheid leichter Favorit. Doch es kam anders: Die Märchler gewannen durch das Siegestor in der 94. Minute auf dem Sportplatz Ifang 3:2, Bazenheid blieb auf neun Punkten sitzen.

«Wir machten den Gegnern teils zu viele Geschenke», sagt Bazenheid-Captain Marc Ott. Gegen Widnau sieht Ott ein Duell auf Augenhöhe mit viel Einsatz und Willen auf beiden Seiten. «Wir wissen, dass die Rheintaler sehr viel Qualität und individuelle Klasse haben. Aber wir müssen uns auch nicht verstecken», so der 29-jährige Innenverteidiger, der vor drei Jahren von Bronschhofen zu Bazenheid kam. «Treten wir als Mannschaft auf, sind wir für jeden Gegner eine Gefahr. Wir werden versuchen, der Begegnung mit spielerischem, mutigem, einfachem und zielstrebigem Fussball den Stempel aufzudrücken», sagt Ott.

Innenverteidiger Iljia Ivic ist nach Sperre wieder dabei

Widnau hat das letzte Spiel bei Rappi-Jona II 2:1 gewonnen. «Der Sieg war enorm wichtig», sagt Co-Trainer Daniel Lüchinger. «Der Gegner war alles andere als einfach.» Mit dem Einsatz seines Teams ist Lüchinger sehr zufrieden: «Sie haben sich super reingehängt und verdient gewonnen». Bazenheid sieht er als sehr unbequemen Gegner. «Mit Daniel Bernhardsgrütter haben die Toggenburger einen Trainerfuchs an der Linie, der schon im Spitzenfussball tätig war.»

Ein grosses Verletzungspech verfolgt Widnau diese Saison von Anfang an. Neben den Langzeitverletzten Samuel Thönig und Daniele Lamorte fallen auch Daniel Lässer mit einem Innenbandriss am Knöchel und Stefano D’Amico mit einem Schlüsselbeinbruch bis im Winter aus. Fehlen werden gegen Bazenheid auch die Nachwuchskräfte Leo Hetzel und Samuel Stiendl, die schulisch abwesend sind. «Ob es für Noah Thönig für Mittwoch oder allenfalls für Samstag reicht, schauen wir von Tag zu Tag», sagt Lüchinger. Wieder dabei ist Ilija Ivic, der seine Sperre aus dem Spiel gegen Thalwil abgesessen hat.

Patrik Banovic hat eine erste Duftmarke gesetzt

Lüchinger kommt dann auf Patrik Banovic zu sprechen, der in Jona stark spielte: «Der ehemalige Profi ist eine Woche vor Transferschluss zufällig zu uns gestossen und hat sich nahtlos eingefügt.». Der 31-Jährige wurde 2012/13 mit Dunajska Streda slowakischer Zweitligameister. Mit der slowakischen U19-Nati bestritt er drei Länderspiele: Zwei Tests gegen Finnland (4:0) und England (0:2) und ein EM-Qualifikationsspiel gegen das damals von Horst Hrubesch trainierte Deutschland. Die Slowakei gewann jenes Spiel 2:1, Banovic hat sogar ein Tor beigesteuert. Kurz vor der Pause egalisierte er zum 1:1. «Wir kannten Banovic von Rorschach-Goldach her, wo er vor zwei Jahren kickte, dann aber wieder in seine Heimat zurückging. Im August stand er dann auf einmal auf der Aegeten», so der Widnauer Co-Trainer, «er kam uns wie gerufen».

Bazenheid sieht Lüchinger als harten Brocken: «Wir haben momentan ein ziemlich dünnes Kader. Es wird enorm schwer.» In dieser Liga sei aber alles möglich, meist entscheide die Tagesform. «Wir haben uns das Glück in den letzten Spielen erzwungen, darum bin ich positiv gestimmt.» Letzte Saison gewann Widnau beide Spiele (4:1 auswärts und 3:0 zu Hause). Die Affiche für das Spiel ist spannend, ein Favorit ist nicht auszumachen.