Christlich 27.11.2022

Festhalten oder loslassen? Ein kleiner Junge lernt es

Eine Geschichte aus dem Internet erzählt von einem Jungen: Der kleine Fritz hat in kindlicher Neugier Mutters kostbare Kristallvase einer Untersuchung un­terzogen und gedankenlos seine Hand hineingesteckt.

Von Martin Nägele
aktualisiert am 27.11.2022

Zuerst dreht er voller Freude die Vase mehrere Male um seine Faust und beobachtet interessiert den Glanz des geschliffenen Glases im Licht der Sonnenstrahlen.

Als er aber die Hand wieder herausziehen will, gelingt ihm dies nicht. Er versucht es wieder und wieder, aber die schöne, glänzende Vase bleibt an seiner Hand hängen. Er zerrt und quetscht, aber alles umsonst. Aus Angst fängt er jämmerlich zu weinen an.

Da werden Schritte laut auf der Treppe. Die Mutter kommt, und als sie sieht, was geschehen ist, gebietet sie: «Junge, zieh die Hand aus der Vase!» «Ich kann nicht, Mutter! Es geht wirklich nicht!» Die Mutter versucht ihm zu helfen, aber vergebens. Fritz steht da wie ein Häufchen Elend. Wieder sind Schritte auf der Treppe zu hören. Der Vater kommt.

Die Mutter geht ihm entgegen und berichtet ihm von dem Vorfall. Fritz zittert wie Espenlaub. «Na», sagt der Vater beim Eintreten:

Was hast du dir
denn wieder geleistet?

Dabei huscht ein Lächeln über das Gesicht, wie er Fritz so dastehen sieht mit der Vase an der Hand. Entschlossen tritt er vor den Jungen und befiehlt:

«Fritz, jetzt ziehst du mit einem Ruck die Hand aus der Vase!» Da stösst der Kleine unter lautem Heulen hervor: «Ich kann nicht, ich habe ein Geldstück in der Hand!» «So lass das Geldstück los und strecke die Finger», befiehlt der Vater. Ein leises Klirren in der Vase, und die Hand kommt heraus. Der Vater lacht auf, und Fritz kriegt wieder Farbe ins Gesicht.

Was halten wir noch in der Hand oder im Herzen fest, das uns hindert, unbelastet und frei zu werden. Da nützt alles befehlen und fordern nichts, oft halten wir dann noch mehr daran fest. Auch sich selbst gutes Zureden oder Überreden hilft oft nicht. Was einzig hilft ist: loslassen. Nachhaltiger ist es, das Losgelassene Gott zu überlassen.

«Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren; und wer es verlieren wird, der wird es gewinnen.» (Lukas 17, Vers 33)

Jesus ist das Vorbild beim Loslassen und Festhalten.

Von ihm lernen wir, wie es geht. Er kann unsere verkrampften Hände lösen, wenn wir an Dingen festhalten, die uns die Freiheit rauben.

Er ist mein Coach, der meinen Willen, meine Kraft und meine Ausdauer trainiert, wenn es darum geht, an dem fest­zuhalten, was meinem Leben Tiefe und Zufriedenheit verleiht.


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