Festliche Harmonien, wohlklingende Stimmen und ein urchiger Jodelchor

Unter dem Titel «Es weihnachtet sehr» sang der Chor über dem Bodensee unter der bewährten Leitung von Judit Marti ein abwechslungsreiches Gesangsprogramm. Alte und traditionelle Weihnachtslieder und moderne Werke zeitgenössischer Komponisten wie dem Engländer John Milford Rutter (geboren 1945) und dem in Kalifornien lebenden Norweger Ola Gjeilo (geboren 1978) wechselten.

Zwischen den Liedern kurze Gedanken

Gesungen wurde vom Gesamtchor, von einem reinen Frauenchor, von grösseren oder kleineren Teilformationen. Mit dabei war auch ein urchiger Jodelchor, der von drei Talerschwingern begleitet wurde. Dezent und stimmig begleitet wurde der Chor von der talentierten Organistin und Pianistin Danailas Deleva.

Durch das Programm führte Jakob Federer. Seine Ansagen würzte er mit kurzen, sinngebenden Gedanken, die er sich passend zur Advents- und Weihnachtszeit zu den gesungenen Liedtexten gemacht hat. Um auch dem Publikum das Nachdenken über das Gehörte zu erleichtern, hat der Chor einige der Lieder ins Deutsche übertragen und auf das Singen der englischen oder norwegischen  Originaltexte verzichtet.

Intensive Proben absolviert

In zahlreichen Proben hat die Chorleiterin Judit Marti nicht weniger als zwanzig gut ausgewählte Lieder zusammen mit den Sängerinnen und Sängern vorbereitet. Dabei gelang es ihr, ihre Kreativität und ihren Enthusiasmus für die festliche Chorliteratur auf den Chor zu übertragen. Mit grossem Engagement haben sich die Sängerinnen und Sänger auf das Konzert vorbereitet und an Stimmung, Dynamik und Artikulation gefeilt. Das Resultat war ein herrliches vorweihnachtliches Musikerlebnis und begeisterte das Publikum.

Bekanntes und Unbekanntes

Bekannte Lieder waren etwa «Maria durch ein Dornwald ging», «I’m Dreaming of a White Christmas», «Little Drummer Boy» oder das «Halleluja» von Leonard Cohen in einer von der Chorsängerin Mirjam Stumpp, Au, verfassten Textvariante. Daneben freuten sich die Zuhörer aber auch an völlig unbekannten Melodien wie von Ola Gjeilo das lateinisch gesungene «Ubi Caritas» und das norwegische «Wintertide» oder das ins Deutsche übersetzte Volkslied aus Irland «Und das Friedenslicht soll leuchten».

Der beachtliche, stehend gebotene Schlussapplaus galt nicht nur dem Chor, sondern auch der Organistin und Pianistin Danailas Deleva, nicht nur für ihre Begleitung sondern ebensosehr auch für ihr Orgelsolo, eine energiegeladene und temperamentvolle Toccata über ein Ave-Maria-Thema.