05.11.2020

Gardi Hutter gewinnt den Kulturpreis "Goldiga Törgga"

Die Rheintaler Kulturstiftung hat die Altstätter Schauspielerin, Clown-Komödiantin und Autorin Gardi Hutter für 40 Jahre künstlerisches Schaffen ausgezeichnet.

Von seh
aktualisiert am 03.11.2022
Neun Theaterstücke, drei Musicals, eine Zirkusnummer und über 3700 Vorstellungen in 35 Ländern: Das ist Gardi Hutters 40-jähriges Schaffen gemessen in Zahlen. Bekannt ist die gebürtige Altstätterin und Wahl-Tessinerin den meisten als Clownin Hanna, die auf der Bühne mit den Querelen des täglichen Lebens kämpft – immer mit der nötigen Portion Schalk im Nacken. Im Kinotheater Madlen betrat sie die Bühne für einmal aber nicht, um sich mit dem legendären Wäschehaufen abzumühen, sondern um den Rheintaler Kulturpreis entgegenzunehmen. Zwar ist der mit 15000 Franken dotierte «Goldige Törgga» nur eine Auszeichnung in der langen Reihe von insgesamt 18, doch für Hutter ist es eine besondere. Immerhin stammt der Preis aus ihrer Heimat, die sie vor fast 50 Jahren verlassen hat. «Damals erschien mir das Rheintal sehr eng, ich wollte hinaus in die grosse, weite Welt. Wenn ich heute jeweils zurückkehre, merke ich: Die weite Welt ist auch hier angekommen, das Rheintal befindet sich mitten im Geschehen.»Publikum über Streaming erreicht Trotz vieler leerer Plätze, Maskenpflicht und Verzicht auf gemeinsames Anstossen ist es der Rheintaler Kulturstiftung gelungen, den neunten Kulturpreis in einem feierlichen Rahmen öffentlich zu verleihen. Die Stiftung hat keinen Aufwand gescheut und den Event mittels Streamingdienst einem grösseren Publikum zugänglich gemacht. Und wer online zusah, erlebte eine Preisverleihung, die an Herzlichkeit kaum zu überbieten war."Sie hat die Liebe zum Detail nie verloren" Als Laudatorin angereist war TV-Moderatorin Monika Schärer, die seit vielen Jahren mit Gardi Hutter befreundet ist. «Mit ihren 1.57 Metern ist Gardi Hutter die Grösste», begann Schärer. «Die Grösste, weil sie auch nach hunderten Auftritten die Liebe zum Detail und das Auge für die Perfektion nicht verloren hat.» Es komme noch heute vor, dass Hutter vor Auftritten zehn Minuten an den Requisiten – dem bekannten Wäschehaufen – herumzupfe, bis er ihren Vorstellungen entspreche. «Die Grösste ist sie aber auch, weil sie immer wieder Dinge tut, die sich viele in diesem Alter nicht mehr trauen», ergänzte Schärer. Töfffahren zum Beispiel, Gleitschirmfliegen oder ein Motorboot steuern.So gab es an diesem Abend noch manches Lob für die 67-Jährige, sei es live auf der Bühne oder von Weggefährten per Videobotschaft, in der sowohl ihre herausragenden Fähigkeiten als Schauspielerin wie auch als Mensch im Mittelpunkt standen.