Abfallentsorgung 22.03.2024

Gebührenpflicht zeigt Wirkung: 2023 wurde markant weniger Grüngut zur Entsorgung abgegeben

Während die Menge an Grüngut, die die Kehrichtverwertung Rheintal 2023 entsorgen musste, zurückging, stieg die Gesamtmenge an Hauskehricht im vergangenen Jahr leicht an.

Von pd
aktualisiert am 22.03.2024

Der Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal (KVR) ist in 13 Rheintaler und drei Appenzeller Gemeinden für die Entsorgung von Abfällen zuständig.

Die Gesamtmenge an gesammeltem Hauskehricht ist mit 13’440 Tonnen leicht angestiegen. Dies wird mit der gestiegenen Bevölkerungszahl begründet, denn die durchschnittliche Abfallmenge pro Person hat sich erneut reduziert. Sie liegt heute bei 165 Kilogramm. Auch das Gesamtgewicht der Industrieabfälle ist leicht auf 126 Tonnengesunken.

Die Menge an gesammeltem Grüngut ist im Einzugsgebiet des Zweckverbands Kehrichtverwertung Rheintal im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. In manchen Gemeinden sank die Menge an Grüngut beinahe um die Hälfte.

Mit dem markanten Rückgang an Grüngut können wir davon ausgehen, dass die Einführung der Gebührenpflicht die Wirkung erfüllt und Gartenabfälle vermehrt kompostiert oder anderweitig verwertet werden

sagt Alex Arnold, Präsident des Zweckverbands Kehrichtverwertung, anlässlich der Delegiertenversammlung vom 21. März im Impulszentrum Rinova in Rebstein.

Bereits 341 Unterflursysteme in Betrieb

Der frisch als KVR-Geschäftsführer gewählte Boris Schedler musste sein erstes, offizielles Amtsjahr mit einem Aufwandüberschuss von gut 2,7 Millionen Franken abschliessen. Die effektiven Ausgaben waren im Jahr 2023 rund eine Million Franken höher als ursprünglich budgetiert.

KVR-Präsident Alex Arnold (rechts) und KVR-Geschäftsführer Boris Schedler bei einem der 341 Unterflursysteme im Einzugsgebiet des Zweckverbands Kehrichtverwertung Rheintal.
KVR-Präsident Alex Arnold (rechts) und KVR-Geschäftsführer Boris Schedler bei einem der 341 Unterflursysteme im Einzugsgebiet des Zweckverbands Kehrichtverwertung Rheintal.
Bild: radi

Die hohe Differenz ist vorwiegend auf die rückwirkende Einmalauszahlung für die Installation von Unterflursystemen zurückzuführen. Der KVR unterstützt jede neue Installation in einer Vertragsgemeinde mit einem Baukostenbeitrag von 12'000 Franken. Zudem erhalten die Gemeinden pro Unterflurbehälter für den Unterhalt jährlich eine Entschädigung von 200 Franken.

480'000 Franken für weitere Unterflurcontainer budgetiert

In der KVR-Region sind aktuell 341 solche moderne Unterflursysteme in Betrieb. Ziel ist es, die Dichte an Sammelstellen zu erhöhen und die aktuelle Anzahl an Unterflursystemen mehr als zu verdoppeln. Damit sollen einerseits die Abfallsäcke aus den Ortsbildern der Vertragsgemeinden verschwinden und andererseits können die Einwohnerinnen und Einwohner ihren Abfall so flexibler entsorgen. Für den weiteren Ausbau von Unterflursystemen hat der KVR für das Jahr 2024 Ausgaben in der Höhe von 480'000 Franken vorgesehen.

Preisschwankungen bei Wertstoffen

Die Tendenz der sinkenden Sammelmengen bei den Wertstoffen hat auch im zu Ende gegangenen Jahr angehalten, wie der KVR schreibt. Hinzu kommt, dass die Wertstoffe starken Preisschwankungen unterliegen. Besonders stark sind diese beispielsweise beim Altpapier und Karton.

Bei den in den Gemeinden angebotenen Papiersammlungen durch die Vereine bleibt die Abgabe von Papier und Karton für die Bevölkerung trotzdem weiterhin kostenlos. Die Entschädigung für die sammelnden Vereine bleibt ebenfalls unverändert. So können sich Vereine auch in Zukunft mit Papier- und Kartonsammeltouren einen Zustupf in die Vereinskasse erarbeiten.

 

Sonderschau an der Rhema

Dieses Jahr präsentiert sich der Zweckverband Kehrichtverwertung Rheintal vom Freitag, 26. April, bis Sonntag, 28. April, sowie von Donnerstag, 2. bis und mit Samstag, 4. Mai, an der Rhema in Altstätten. An der Sonderschau «Wie aus Müll Wert wird!» bringt der KVR zusammen mit dem Verein für Abfallentsorgung VfA den Messebesucherinnen und -besuchern das moderne Wertstoffmanagement näher. Ziel der Sonderschau ist es, die Bevölkerung aufzuklären und mit ihr in den direkten Austausch zu gelangen. Nicht nur Erwachsene können neue Erkenntnisse gewinnen oder ihr Entsorgungsverhalten kritisch betrachten, sondern auch für Kinder wird an der Sonderschau einiges geboten.