Projekt 09.03.2023

Grenzbrücke Au-Lustenau: neue Variante wird gesucht

Ein Tunnel ist definitiv vom Tisch. Aber auch die anderen drei Varianten überzeugten Gemeinden und Behörden nicht. Jetzt werden neue Brückenvarianten geprüft. Ebenso auch kurz- und mittelfristig umsetzbare "flankierende Massnahmen".

Von red
aktualisiert am 10.03.2023

Das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen prüft zusammen mit der Abteilung Strassenbau des Landes Vorarlberg und den Standortgemeinden Au und Lustenau sowie den österreichischen und Schweizer Zollbehörden Varianten für den Ersatz der Grenzbrücke Au-Lustenau, heisst es in einer Mitteilung des kantonalen Tiefbauamtes.

Tunnelvariante nicht geeignet

Nach einer ersten Eingrenzung der Varianten auf drei Brückenvarianten und eine Tunnelvariante ergab deren Bewertung, dass die Tunnelvariante für die vorgesehene Funktion der Achse als Landes- und Kantonsstrasse nicht zielführend ist. Eine unterirdische Achse gewährleistet die kommunale Erschliessung nicht und kann nicht von allen Mobilitätsteilnehmenden befahren werden. Eine Tunnelvariante ist vielmehr als Umfahrungsstrasse für Achsen mit einer klaren Transit- und Entlastungsfunktion geeignet und wurde als solche im S18 Evaluierungsprozess geprüft. Zudem wäre die Tunnelvariante nicht in dem erforderlichen Zeitraum realisierbar.

Die drei bisherigen Brückenvarianten stiessen nicht auf genügend Akzeptanz bei den betroffenen Gemeinden, dem Land Vorarlberg und dem Kanton St.Gallen. Der Kanton St.Gallen und das Land Vorarlberg prüfen nun zusätzliche Brückenvarianten vertieft.

Situation vor Ort schon vor Brückenneubau verbessern

Unabhängig davon prüfen die Behörden kurz- und mittelfristig umsetzbare Massnahmen. Dazu gehören eine homogenere Verteilung des Verkehrs, Optimierungen für den Fuss- und Veloverkehr oder die Möglichkeit von Temporeduktionen oder Nachtfahrverboten. Die Überprüfung dieser Massnahmen findet unabhängig von der Wahl der Bestvariante statt und unter Einbezug aller involvierten Stellen.

Die Behörden koordinieren das Projekt eng mit anderen regionalen Projekten wie der S18 und des Vereins Agglomeration Rheintal. Ziel sei ein stimmiges Gesamtbild an Infrastrukturlösungen. Die Grenzbrücke Au-Lustenau und die S18 könnten sich gut ergänzen, heisst es weiter.

Die Brückenverbindung gewährleistet, dass die beiden Gemeinden erschlossen bleiben, die S18 wiederum bringt die notwendige Entlastung der österreichischen Gemeinden vom Transitverkehr. Dabei wird im Projekt für die Achse Au-Lustenau davon ausgegangen, dass die Republik Österreich die S18 als höherrangige Strassenverbindung zwischen den Autobahnen im Unteren Rheintal zügig plant und umsetzt.