08.03.2020

Grünliberale gewinnen Sitz

Während GLP und Grüne zulegen, erlebt die Rheintaler SVP einen schwarzen Sonntag.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert am 03.11.2022
Andreas Rüdisüli«SVP überragt alle» war an dieser Stelle vor vier Jahren zu lesen. Davon war gestern keine Rede mehr. Die St. Galler Kantonsratswahlen 2020 sind für die Rheintaler Rechtsbürgerlichen zum Debakel geworden. Dass man trotz Absturz von 36,6 auf 30,4 Prozent Wähleranteil sechs von sieben Sitzen halten konnte, ist noch die beste Nachricht für die Volkspartei.Den SVP-Sitz, der nach dem Rückzug von Peter Eggenberger frei geworden war, haben sich die Grünliberalen geschnappt. Dank einer deutlichen Steigerung auf 7,3 Prozent (2016: 3,9 Prozent) darf sich die GLP über die Wahl des Altstätter Stadtpräsidenten Ruedi Mattle freuen. Einziger Wermutstropfen: Mattle ist als Parteiloser auf der GLP-Liste angetreten.Grüne steigern sich nach jahrelanger StagnationEbenfalls von der grünen Welle profitieren konnten die Rheintaler Grünen um Meinrad Gschwend. Der Altstätter wurde wie immer souverän wiedergewählt, seine Partei kommt neu auf 8,5 Prozent Wähleranteil; vor vier Jahren waren es noch 4,9 Prozent gewesen. Nach jahrelanger Stagnation darf sich die Umweltpartei über das Resultat besonders freuen.Auch die CVP dürfte mit dem Ausgang der Kantonsratswahlen zufrieden sein. Die Partei legte ein knappes Prozent zu und konnte ihre vier Sitze problemlos verteidigen. Zudem erreichte ihr Aushängeschild Sandro Hess das zweitbeste Resultat im Wahlkreis Rheintal. Überflügelt wurde der Balgacher nur von Claudia Graf (FDP). Niemand holte im Rheintal mehr Stimmen als die Rebsteiner Sonnenbräu-Chefin (5854). Das dürfte die Freisinnigen darüber hinwegtrösten, dass ihr bisheriger Kantonsrat Alexander Bartl abgewählt wurde. Der Widnauer Rechtsanwalt fiel deutlich hinter seine (wiedergewählten) Amts- und Parteikollegen Stefan Britschgi und Rolf Huber zurück.Nicht lange in Erinnerung bleiben dürften diese Parlamentswahlen der SP. Die Sozialdemokraten kamen auf 11 Prozent, vier Jahre zuvor waren es 11,3 gewesen. Laura Bucher und Remo Maurer bleiben im Amt. Sollte Bucher im zweiten Wahlgang in die Regierung gewählt werden, würde die Balgacherin Karin Hasler nachrücken.