18.05.2020

Grundstein für Hallenbad ist gelegt

Gestern erfolgte die symbolische Grundsteinlegung für die Erneuerung des Hallenbads Balgach. Im Sommer 2021 soll der Bau fertig sein.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Die Kiste, die gestern als eine Art «Zeitkapsel» ins Fundament des Hallenbadanbaus eingelassen wurde, enthielt nebst den kompletten Bauunterlagen und Plänen des Erneuerungs- und Erweiterungsbaus des Hallenbads auch ein Foto des Balgacher Gemeinderats sowie den Flyer, den Swiss Olympic zum Umgang mit dem Coronavirus herausgegeben hat.Auch Corona-Flyer in der ZeitkapselSollte die Kiste je, vielleicht in einigen Jahrzehnten, gefunden werden, wüsste die Nachwelt, dass das Bauvorhaben in die Zeit der Coronapandemie gefallen sei, merkte Gemeindepräsidentin Silvia Troxler an. Der symbolische Akt der Grundsteinlegung, an dem der gesamte Gemeinderat, Franco Perazzelli, Generalplaner der Firma energiebauen.ch, Stefan Zünd, Leiter der Sportanlagen, sowie Vertreter von beteiligten Bauunternehmen teilnahmen, fand fast genau ein Jahr nach der Genehmigung des Baukredits in Höhe von 13,5 Mio. Franken statt – nur ein Tag fehlte. Die Balgacher Bürgerschaft hatte am 19. Mai 2019 mit 1049 Ja-Stimmen gegenüber 251 Nein-Stimmen den Kredit gesprochen.Der Entscheid über die Projektausgestaltung war bereits am 24. Oktober 2017 an einer ausserordentlichen Bürgerversammlung gefallen, an der mehr als 400 Einwohner teilgenommen hatten. Sie entschieden sich seinerzeit für die Variante B, die nicht nur eine Sanierung, sondern zugleich auch eine Attraktivitätssteigerung des Bades beinhaltete.Dass ein Votum per Handzeichen zum Ergebnis führte, erfreute nicht alle Bürger; manch einer hätte einen ordentlichen Urnengang bevorzugt.Die Anziehungskraft erhöhenDer Ansatz, nötige Sanierungsarbeiten am Hallenbad, das 1974 in Betrieb genommen worden war, mit qualitativen Verbesserungen zu verbinden, stützte sich auf verschiedene Faktoren: Seit 2014 verzeichnete das Hallenbad sinkende Besucherzahlen; vor allem im Jahr 2018, als die Rutsche gesperrt war, sanken die Eintritte deutlich. Für die Bevölkerung oder Vereine standen nur begrenzte Nutzungszeiten zur Verfügung. Das Bad bot zu wenig Wasserfläche und wurde überwiegend für den Schwimmunterricht der Schulen genutzt.Sollte das Hallenbad wie geplant Mitte nächsten Jahres eröffnen, dürfen sich die Badegäste über eine deutlich grössere Wasserfläche freuen, einen Kinderspielbereich, bessere Garderoben und moderne Badewassertechnik. Die überaus beliebte Rutsche wird durch ein neueres Modell ersetzt.Eine deutlich grössere Anziehungskraft verspricht sich denn auch die Gemeinde und hofft auf ein Plus von 30 % bei den Eintritten. Der Betriebsunterhalt des Hallenbads war defizitär und wird es bleiben. Gerechnet wird zukünftig mit einem Defizit in der Grössenordnung von etwa einer halben Million Franken jährlich. Zumindest müssen sich die Verantwortlichen nicht über entgangene Einnahmen aufgrund der baubedingten Schliessung grämen. Am 29. Januar war das Bad geschlossen worden, etwa sechs Wochen später legte die Coronapandemie alles lahm.Beruhigen mag in diesen Zeiten der Umstand, dass die Gemeinde beim Abschluss 2019 ein dickes Plus präsentierte. 3,5 Mio. Franken der Mehreinnahmen in Höhe von gesamthaft 8,5 Mio. Franken werden für die Hallenbadsanierung verwendet.