Widnau 29.12.2023

Harmonie und Hoffnung: Ein ukrainisches Orchester rührt mit klassischer Meisterschaft

Das L’viv National Philharmonic Symphony Orchestra aus der Westukraine erfüllte auch dieses Jahr die Erwartungen des Rheintaler Publikums.

Von Susi Miara
aktualisiert am 29.12.2023

Das weltbekannte Ensemble begeisterte die zahlreich erschienenen Konzertbesucherinnen und -besucher in der Pfarrkirche mit seiner fantastischen Harmonie und mit Symphonien verschiedener Komponisten. Der Bündner Dirigent Simon Camertin präsentierte in seinem Programm Musik von Komponisten wie Joseph Lanner, Victoria Vita Poleva, Wolfgang Amadeus Mozart, Guiseppe Verdi, Vincenzo Bellini oder Josef Strauss.

Botschaft der Hoffnung und Liebe

Mit wunderschönen Klängen vermittelten die Musikerinnen und Musiker so ihre Botschaft der Hoffnung und der Liebe und den damit verbundenen Wunsch, sich durch Musik in einer universellen Sprache auszutauschen.

Pfarrer Georg Changeth wünschte in seiner Begrüssungsrede den Menschen in der Ukraine ein baldiges Ende des Angriffs und der Zerstörung. Dabei zitierte er Willi Brandt: «Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts». Weihnachten sei für ihn eine Botschaft:

Schliesst Frieden, gebt Hoffnung, schafft Freiheit und unterstützt euch gegenseitig.

Standing Ovation für Maryana Golovko

Diese Hoffnung gab das Philharmonie-Orchester gleich in seiner ersten Darbietung, dem Walzer «Hoffnungsstrahlen» von Joseph Lanner, an die Zuhörerinnen und Zuhörer weiter. Mit zwei ukrainischen Weihnachtsliedern, orchestriert von Victoria Vita Poleva, gab Sopranistin Maryana Golovko eine erste Kostprobe ihres Könnens. Dem folgten aufwendige Arien von Wolfgang Amadeus Mozart, Guiseppe Verdi oder Vincenzo Bellini, wobei jede Darbietung mit einer stürmischen Standing Ovation belohnt wurde.

Mit «Stille Nacht» endet das Konzert

Mit der «Pique Dame»-Ouvertüre aus der Feder des Komponisten Franz von Suppé präsentierte Simon Camertin die professionelle musikalische Seite des Orchesters. «Pique Dame» gehöre eindeutig zu den anspruchsvollen Stücken des Abends, sagte Simon Camertin, wobei auch hier von der Nervosität im Orchester nichts zu spüren war.

Die Sopranistin Maryana Golovko verzauberte mit ihrer Stimme das Publikum.
Die Sopranistin Maryana Golovko verzauberte mit ihrer Stimme das Publikum.

Mit dem Walzer «Friedenspalmen» von Josef Strauss beendete der Bündner Dirigent das fast zweistündige Konzert, dem folgten dann noch zwei Zugaben und ein tosender Applaus. Mit der Begleitung des Orchesters ertönte zum Abschluss das wohl bekannteste Weihnachtslied «Stille Nacht», und die Anwesenden liessen es sich nicht nehmen, laut mitzusingen.

Ein grosses Dankschön ging an das OK des Benefizkonzerts. Ein so hochstehendes Konzert mit einem weltbekannten Orchester in Widnau zu hören, war nicht nur ein Genuss, sondern etwas sehr Spezielles.