Binnenkanal 19.03.2024

Hochwasserschutzprojekt: Die meisten Verträge sind unterzeichnet

Das Hochwasserschutzprojekt am Rheintaler Binnenkanal ist auf Kurs. Die allermeisten Verträge und Vereinbarungen sind bereinigt und unterzeichnet. Auch für Böötler gibt es eine Lösung. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus, dass der Baustart im Herbst 2025 erfolgen kann.

Von pd
aktualisiert am 19.03.2024

Mit einem Drosselbauwerk bei den Drei Brücken soll die Hochwassersicherheit des Rheintaler Binnenkanals erhöht werden. Rund fünfzig Millionen Franken werden in das Generationenprojekt investiert. Bis im April findet die Bereinigung des Auflageprojekts statt. Das teilt der Zweckverband Rheintaler Binnenkanal mit. Im Juli werde die Stellungnahme des Bundesamts für Umwelt erwartet und im September soll die Projektbewilligung von Bund und Kanton vorliegen.

So ist der weitere Verlauf zumindest im Terminplan des Projekts vorgesehen. Der Projektleiter Roland Hollenstein ist zuversichtlich, dass dieser eingehalten werden kann. «Inzwischen sind alle Landerwerbverträge sowie 142 der 144 nötigen verwaltungsrechtlichen Verträge abgeschlossen», sagte er anlässlich einer Informationsveranstaltung für die Gemeindebehörden im Rinova in Rebstein. «Zudem sind 76 der 78 Vereinbarungen für die vorübergehende Bodenbeanspruchung unterzeichnet.»

Einspracheverhandlungen laufen

Auch bezüglich Einspracheverhandlungen gibt es Neuigkeiten. Von den 16 eingereichten Einsprachen wurden in der Zwischenzeit fünf zurückgezogen, fünf weitere betreffen den Gewässerraum und wurden sistiert. Auf eine Einsprache konnte nicht eingetreten werden, ein Einspracheverfahren wurde bis Ende Monat sistiert und mit vier Einsprechern werden weitere Gespräche geführt.

Parallel dazu laufen die Anpassung des Umweltverträglichkeitsberichts, die Bereinigung des Entwurfs «Smarte Drainagen» sowie die Lösungsfindung bezüglich der hydrogeologischen Herausforderungen.

Prototyp für Böötler

Für ein derartig grosses Projekt seien die insgesamt 16 Einsprachen aussergewöhnlich wenig. Die geringe Anzahl führt Roland Hollenstein auf die Kommunikation zurück: «Wir haben unzählige Gespräche geführt, gemeinsam an der Bestvariante gearbeitet und das Projekt den Bedürfnissen der Interessensvertreter angepasst. Zudem wurde das Mitwirkungsverfahren genutzt, um bei der Bevölkerung den Puls zu fühlen und ihre Anliegen aufzunehmen.»

Wie das Modell zeigt, können Böötler bei normalem Wasserstand den Ökodurchlass (rechts im Bild) befahren. Dieser wird bei einem Hochwasserereignis geschlossen, damit das Holz- und Treibgut zurückgehalten werden kann.
Wie das Modell zeigt, können Böötler bei normalem Wasserstand den Ökodurchlass (rechts im Bild) befahren. Dieser wird bei einem Hochwasserereignis geschlossen, damit das Holz- und Treibgut zurückgehalten werden kann.
Bild: pd

Die Rückmeldungen wurden nicht einfach abgehandelt, sondern wo möglich in das Projekt aufgenommen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Befahrbarkeit des Drosselbauwerks mit Schlauchbooten. Das Anliegen, solche Durchfahrten zu ermöglichen, hat die Projektleitung aufgenommen und so lange an Varianten gearbeitet, bis eine zufriedenstellende Lösung vorlag. Roland Hollenstein sagt: 

Wir haben den Holz- und Treibgutrückhalt neu organisiert.

Das Auswassern des Bootes ist nicht mehr zwingend. Wer will, kann mit seinem Gefährt auf eigene Gefahr durch den Ökodurchlass fahren. Sobald der Wasserpegel steigt, respektive sich ein Hochwasserereignis abzeichnet, wird dieser Durchlass geschlossen. Dadurch bleibt der Rückhalt gewährleistet.

Das Projektteam hat für die Erarbeitung dieser Lösung mit verschiedenen Fachstellen und Experten zusammengearbeitet und ist überzeugt, nun auch diesbezüglich die perfekte Lösung gefunden zu haben. Das Einzige, was noch ausstehend ist, sind die Bewilligungen von Bund und Kanton.