12.02.2019

Leider nur ein Insidertipp

Alle paar Jahre melden sich die Appenzeller Bahnen und verkünden, dass die Linie Altstätten–Gais nicht lukrativ sei und über eine Einstellung des Bahnverkehrs nachgedacht werde. Eben wieder, obwohl kürzlich Strassen und Wege, die das Bähnli kreuzen, aufwendig mit Signalanlagen und Barrieren versehen wurden.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
Wie stets meldeten sich die empörten Verantwortlichen der Stadt und Lokalpolitiker, die bekräftigen, dass das «Gaiserbähnli» ein erhaltenswertes Kulturgut, wichtig als Transportmittel und attraktiv für den Tourismus sei.Kaum fällt Schnee, zieht es Hunderte aus der Region auf den Stoss, um auf den dürftig präparierten Hängen ins Tal zu schlitteln. Die attraktivere Stossstrasse wird leider seit Jahren nicht mehr freigegeben und gehört im Winter zu den bestgepflegten schwarz geräumten Strassen. Immerhin sind aber die Benutzerzahlen des Bähnlis stabil. Denn auch Mountainbiker und E-Fahrradfahrer aus der Region nutzen den separaten Veloanhänger, um die Rampe von 500 Höhenmetern zu überwinden. Die Möglichkeiten danach sind immens und attraktiv – auch für Wanderer, die im offenen Aussichtswagen mitfahren können.Es gibt kaum VergleichbaresEin Mountainbiker aus dem Toggenburg(!) erklärte kürzlich: Stoss und Hügel rundherum seien für ihn und Gleichgesinnte ein absoluter Geheimtipp. Es gebe kaum Vergleichbares.Was von einigen Insidern und in der Region geschätzt und genutzt wird, hat leider kaum Strahlkraft darüber hinaus. Zwar findet man auf den Webseiten der Stadt, von rheintal.com (Verein St. Galler Rheintal) und den Appenzeller Bahnen Hinweise auf die Angebote. Wer aber nicht speziell danach sucht, wird in der Tourismusregion Rheintal nie fündig werden; deshalb: Liebe Empörte, liebe Verantwortliche, die Infrastruktur besteht und ist attraktiv, man muss sie nur noch entsprechend vermarkten.