07.06.2022

Meistertitel für Ronja Blöchlinger und Sirin Städler

Seriensiegerin Jolanda Neff ging für einmal leer aus, dafür gewannen Ronja Blöchlinger (U23) und Sirin Städler (U17) Goldmedaillen.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Siebenmal hat Olympiasiegerin Jolanda Neff den Schweizer Meistertitel in der Elite schon gewonnen, am Sonntag musste sie in Leysin bei extremen Wetterbedingungen mit dem siebten Platz vorliebnehmen. Alessandra Keller setzte sich im Kampf um die Goldmedaille gegen Linda Indergand durch, nun sind immerhin zwei noch aktive Fahrerinnen schon Schweizer Meisterin im Cross Country der Elite geworden.Ebenso wie bei den Männern: Nino Schurter verzichtete kurzfristig auf die Möglichkeit, den zehnten Titel zu gewinnen.  Mathias Flückiger errang ungefährdet seinen dritten Titel. Auch Thomas Litscher aus Thal stand nicht am Start; er war nach dem Rippenbruch vor einer Woche an Covid erkrankt. Der Thaler möchte am nächsten Wochenende beim Weltcup in Leogang (Ö) an die Resultate vor der Zwangspause anknüpfen. Diesmal liess Blöchlinger auch Schneebeli hinter sichDie 21-jährige Ronja Blöchlinger aus Heiden war schon zweimal Vizemeisterin im Cross Country; vor drei Jahren in der U19, vor einem Jahr in der U23-Kategorie. Beide Male gewann Jacqueline Schneebeli die Goldmedaille (wie überhaupt immer seit 2018). In Leysin drehte Ronja Blöchlinger den Spiess um: Die Fahrerin ohne Teamanbindung, die für den RV Altenrhein startet, setzte sich in der zweitletzten Runde unwiderstehlich von Noelle Buri ab. Die Emmentalerin wurde mit 35 Sekunden Rückstand Zweite, Schneebeli blieb die Bronzemedaille.Blöchlinger hatte in diesem Frühling schon einige starke Auftritte. Weil sie sich aber nach dem siebten Platz beim Weltcup von Nevo Mesto einer Handoperation unterziehen musste, ging sie nach eigener Aussage ohne Erwartungen ins Rennen. Die schlammigen Verhältnisse – unmittelbar vor dem Rennen ging ein heftiges Gewitter nieder – behagten ihr offenbar. Ronja Blöchlinger darf nun erstmals das Trikot als Schweizer Meisterin tragen. Allerdings noch nicht beim nächsten Weltcup – wegen Prüfungen greift die Sportwisschenschaftsstudentin erst an der Tour de Suisse (18. bis 21. Juni) wieder ins Renngeschehen ein.Zwei Talente des VC Altstätten führen Gesamtwertung an  Auch die 15-jährige Sirin Städler aus Hinterforst gewann in Leysin ihre erste Goldmedaille an Schweizer Meisterschaften, vor einem Jahr war sie bei der Feuertaufe noch Vierte geworden. Diesmal prägte sie das U17-Rennen von Beginn an: Nur Teamkollegin Lara Liehner (Thömus) vermochte ihrem Antritt beim Start zu folgen. Gemeinsam baute das Duo den Vorsprung stetig aus, die Entscheidung erzwang Sirin Städler im letzten, knackigen Aufstieg 300 Meter vor dem Ziel.Mit diesem Sieg holte sich Sirin Städler auch die Führung im Swiss Bike Cup, in dem sie mit zwei schwächeren Ergebnissen zurückgefallen war. Die Hinterforsterin war erleichtert darüber, im wichtigsten Rennen wieder zur Topform vom Saisonbeginn zurückgefunden zu haben, als sie drei hochklassig besetzte Rennen nacheinander gewann.Bei Micha Alder, Sirin Städlers Kollegen vom VC Altstätten, hatte die Formkurve zuletzt eher aufsteigende Tendenz erkennen lassen: Nach zwei zweiten Pläten im Swiss Cup siegte der Pink-Gili-Fahrer vor einer Woche in Lugano erstmals in dieser Saison. In Leysin fuhr aber wieder Nicolas Halter, dessen Vater in Berneck aufgewachsen war, auf die höchste Stufe des Siegerpodests. Micha Alder musste dagegen mit dem vierten Platz vorliebnehmen.Die Schweizer Meisterschaften sind ein wichtiges Rennen, für die Komplexität eines Fahrers ist die Gesamtwertung des aus sieben Rennen bestehenden Swiss Bike Cups aussagekräftiger. Und in dieser Wertung liegt Alder nach vier Prüfungen nach wie vor in Führung. Beim nächsten Rennen der Rennserie, das in zwei Wochen in Gränichen stattfindet, gehen sowohl Städler als auch Alder als Gesamtführende an den Start.