28.08.2019

Missbrauch durch Priester: Täter war Vikar in Altstätten

Ein heute 78-jähriger Priester hat  zwischen 1987 und 1996 einen anfangs 13 Jahre alten Minderjährigen sexuell missbraucht. Das hat das Bistum St.Gallen am Mittwochmorgen öffentlich gemacht. Der Geistliche war zur Tatzeit auch in Altstätten tätig.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert am 03.11.2022
Der pensionierte Priester half als Rentner regelmässig in der Region Goldach aus, nun wurde ihm jede seelsorgerische Tätigkeit per sofort untersagt.Im April 2019 hat Bischof Markus Büchel vom "Fachgremium gegen sexuelle Übergriffe im Bistum St.Gallen" von den Verbrechen erfahren. Laut Medienmitteilung erstattete er sofort Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Die Tat ist allerdings verjährt. Gleichzeitig hat der Bischof Anzeige in Rom erstattet. Dort wurde ein kirchliches Verfahren eröffnet, weil die Tat auch nach kirchlichem Recht unter Strafe steht.Der Priester hat die Übergriffe gegen den heute 46-jährigen Mann zugegeben. Er bereue sein Handeln zutiefst, schreibt das Bistum.Bischof Markus Büchel, der aus dem Rheintal stammt, ist gemäss Mitteilung "tief betroffen" über den Missbrauch. Er hat mit dem Opfer gesprochen und als Vertreter der Kirche um Verzeihung gebeten. Der Mann wird weiter begleitet.Bisher haben sich laut Bistum keine weiteren Opfer gemeldet.Der geständige Priester war zur Tatzeit auch im Rheintal tätig. Ab Mitte der 1980er Jahre war er für einige Jahre Vikar in Altstätten. Er gab unter anderem Religionsunterricht und nahm Kindern und Jugendlichen die Beichte ab.Seine Anstellung in Altstätten bildete den Rahmen für den nun bekannt gewordenen Missbrauch, wie Max Imfeld, der Anwalt des Priesters, auf Anfrage von rheintaler.ch bestätigt.  Wo genau die Übergriffe stattgefunden haben, ist Imfeld nicht bekannt. Der Priester hat nach seinem Einsatz in Altstätten nicht mehr im Rheintal gearbeitet.Angst, dass nun weitere Missbrauchsfälle ans Licht kommen könnten, hat Anwalt Imfeld nicht: "Mein Mandant hat mir glaubhaft versichert, dass es nur diese eine Verfehlung gibt."