Altstätten 21.02.2023

Nach der Spitalschliessung: Stadt will ein Notfallzentrum plus

Die Projektgruppe zur Arealentwicklung schlägt nebst dem Gesundheits- und Notfallzentrums (GNZ) einen Alters- und Gesundheitscampus vor. Noch vor der Spitalschliessung soll ein Ärztehaus gebaut werden.

Von sk
aktualisiert am 21.02.2023

Unter der Leitung der Stadt Altstätten werden seit knapp zwei Jahren die Abklärungen und Vorarbeiten für die Nachfolgelösung nach der Schliessung des Spitals Altstätten im Jahr 2027 vorangetrieben. Dies unter Einbezug der niedergelassenen Ärzteschaft, der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland, des Kantons St.Gallen sowie Vertretern des Alters- und Pflegeheims «Haus Sonnengarten». Die Nachfolgelösung im Rahmen eines Gesundheits- und Notfallzentrums (GNZ) soll spätestens im Jahr 2027 in Betrieb gehen und nach der Schliessung des Spitals nahtlos die medizinische ambulante Versorgung in der Region sicherstellen.

Alters- und Gesundheitscampus

Die anstehenden grundlegenden Veränderungen in den kommenden Jahren im Perimeter des Spitalareals (F.-Marolanistrasse) haben die Projektgruppe dazu bewogen, eine fachliche Einschätzung zur Entwicklung des gesamten Areals hin zu einem sogenannten «Alters- und Gesundheitscampus» zu lancieren. Stadtpräsident Ruedi Mattle hält dazu fest:

An dieser zentrumsnahen Lage mit mehreren Alters- und Pflegeheimen sowie altersgerechten Wohnungen bietet es sich geradezu an, einen zukunftsweisenden Alters- und Gesundheitscampus zu entwickeln.

Deshalb wurden zwei Architekturbüros beauftragt, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten, welche in der Folge durch ein Fachgremium beurteilt wurden. Aktuell wird aus den beiden Vorschlägen eine Zusammenfassung erstellt, welche ein bauliches Zukunftsbild des heutigen Spitalareals aufzeigen soll. Die beiden Vorschläge wie auch das daraus resultierende Zukunftsbild werden der Bevölkerung im Frühjahr vorgestellt.

Ärztehaus und GNZ

Die in das Projekt eingebundene niedergelassene Ärzteschaft nimmt die geplanten Massnahmen mit Freude zur Kenntnis. Dr. med. Clemens Jäger, Hausarzt und Nierenspezialist in Altstätten, sagt dazu:

Es ist äusserst wichtig für unsere Patientinnen und Patienten nach der Schliessung des Spitals Altstätten eine möglichst gute und umfassende ambulante medizinische Versorgung in der Region zu halten.

Die aktuelle Planung sieht vor, noch vor der Schliessung des Spitals ein Ärztehaus zu erstellen und in Betrieb zu nehmen. Der Standort ist unterhalb des Haus Sonnengarten vorgesehen, wo sich derzeit Parkplätze befinden. Das Landstück, das sich zur Heidenerstrasse erstreckt, gehört der Stadt. 

Das geplante Ärztehaus soll im weiteren Verlauf bis zur Spitalsschliessung sukzessive mit einem breiten Leistungsangebot der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland zu einem Gesundheits- und Notfallzentrum ergänzt werden.

Für den Bau eines Ärztehauses haben sich vier in Altstätten wohnhafte und praktizierende Ärzte mit der Absicht zusammengetan, eine Immobilien-AG zu gründen. Ziel ist es, Raum für ein aufeinander abgestimmtes ambulantes Leistungsangebot und damit die Grundlage für ein umfassendes GNZ zu schaffen. Die involvierten Ärzte sowie die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland haben hierfür bereits im vergangenen Jahr eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, welche die künftige Zusammenarbeit festlegt.

Weitere Planung und Information

Die Mitglieder der Projektgruppe arbeiten fortlaufend an den bereits initiierten Teilprojekten. Unter anderem stehen nun die Planung des Ärztehauses sowie des ambulanten Gesundheitszentrums an, zudem erfolgt die Synthese hinsichtlich des Alters- und Gesundheitscampus. Ob bestehende Spitalgebäude weiterhin genutzt werden könnten, ist noch nicht bekannt. Der Kanton wird ein entscheidendes Wort mitreden. Es sei aber das Bestreben der Stadt, Möglichkeiten zu prüfen und allenfalls weiterzuverfolgen, sagt Ruedi Mattle. Die Projektgruppe wird wiederkehrend über den aktuellen Stand der Projektarbeiten informieren.