Marbach 12.02.2024

Prominente Gäste diskutierten über die Bedeutung der Bibliotheken

Die SP Rheintal führte am 9. Februar die Hauptversammlung im Restaurant Krone durch. Dabei stand ein Podium im Zentrum.

Von pd
aktualisiert am 12.02.2024

Die Mitglieder der SP Rheintal trafen sich am 9. Fe­bruar zur Hauptversammlung. Nachdem die Präsidentin und Kantonsrätin Karin Hasler zügig durch die Traktanden geführt hatte, stand die HV ganz im Zeichen der Bibliotheken. Dafür wurde ein Podium organisiert. Mit dabei waren die amtierende Regierungsrätin Laura Bucher (SP), die Regierungsratskandidatin und Fraktionspräsidentin Bettina Surber (SP), der Altstätter Schulratspräsident Remo Maurer (SP), Michèle Zutter (SP), Präsidentin des Vereins und Leitung der Bibliothek Rheineck, sowie Alex Arnold (Mitte), Gemeindepräsident Rebstein und im Vorstand von «biblioRii». Das Po­dium drehte sich um die Errichtung einer neuen Kantons- und Stadtbibliothek St. Gallen, die demnächst im Parlament beraten wird, und wovon auch die Gemeinden und ihre lokalen und regionalen Bibliotheken profitieren werden, wie die Partei mitteilt.

In der Diskussion wurden die Vorteile öffentlicher Bibliotheken als Lese- und Bildungsmöglichkeit für Familien, Schulkinder und weitere Besuchergruppen hervorgehoben. So bietet zum Beispiel «biblioRii» allen Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre eine Gratis-Ausleihe von Büchern und Medien.

Mit Bilderbüchern offline in Geschichten eintauchen

Eine Lese-Karriere startet bereits sehr früh im Kleinkindalter, wenn die Kinder mit Bilderbüchern noch offline und analog in die Welt der Geschichten und Bilder eintauchen können. Dies fördert ihre Lesefähigkeit viel mehr als jeder Bildschirm und bietet zudem Eltern und Kindern Gelegenheit, Zeit mitei­nander zu verbringen. Es zeichnet sich bereits ab, dass trotz Digitalisierung die Förderung von Lesen, Schreiben und Rechnen eine sehr komplexe Angelegenheit bleibt und es für Kinder unabdingbar ist, mit physischen Büchern lesen zu lernen. Das verlangt auch, dass die Eltern dies entsprechend begleiten und mit ihren Kindern in die Bibliothek gehen.

Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist es zudem wichtig, dass die Schulen einen Teil dieser Aufgabe erfüllen. Regelmässige Bibliotheksbesuche gehören darum in der Schule weiterhin zum Unterricht, wie Remo Maurer erklärte. Eine nahe gelegene öffentliche Bibliothek hilft den Eltern, die Lesefertigkeiten ihrer Kinder weiter zu fördern und auch selber Lesestoff zu finden.

Das Konzept einer «Public ­Library», wie in St. Gallen geplant, bietet mehr als die Bücherausleihe. Die Bedeutung der Bi­bliotheken als öffentlicher Ort der Begegnung und des Lernens wird oft unterschätzt. Um diese Qua­lität wissen die Leitungen und Mitarbeitenden von Bibliotheken, wie Michèle Zutter, Leiterin Biblio Rheineck, schilderte. Bibliotheken brauchen eine gute Infrastruktur, Bildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden und eine übergeordnete Struktur, die Zugang zu Bibliothekskatalogen und Digitalisierung bereitstellt.

Eine Mutterbibliothek
in St. Gallen

Die neue Kantons- und Stadt­bibliothek soll quasi die Mutterbibliothek für all die kleinen, unersetzlichen Bibliotheken vor Ort sein. Bettina Surber, Regierungsratskandidatin aus der Stadt St. Gallen, und Laura Bucher unterstrichen die Wichtigkeit, dass Vertretungen von Stadt und Land in der Regierung genau diese Brücke ermöglichen und sie sich dafür stark machen. Das ist insbesondere für das ländlich geprägte Rheintal wichtig, wo es teilweise wenige öffentliche Orte gibt, die Begegnung, Bildung und Kultur allen zugänglich machen.