19.09.2022

Rheintaler Bach-Chor sang zwei Hymnen zum Lob und Dank

Mit Chorwerken von Händel feierte der Konzertzyklus Altstätten den Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Das «Dettinger Te Deum» (HWV 283) und die «Ode for St. Cecilia’s Day» (HWV 76) von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) standen auf dem Programm des Altstätter Bettagskonzerts in der katholischen Kirche. Ausführende waren der Rheintaler Bach-Chor sowie das Concerto Stella Matutina aus Götzis unter der musikalischen Gesamtleitung von Alexander Seidel.Etwa 65 Sängerinnen und Sänger aus Chören der Vierländerregion und 40 virtuosen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten wirkten mit. Bereichert wurde das Konzert durch die Solisten Jenny Högström (Sopran), David Erler (Altus), Nik Kevin Koch (Tenor) und Clemens Morgenthaler (Bariton).Insgesamt gab es also etwa 110 Mitwirkende. Und entsprechend reichhaltig war die Klangfülle, die durch das Kirchenschiff tönte: Ein Konzert von seltener  Ausdrucksstärke und grossartiger musikalischer Kraft.Das «Dettinger Te Deum» komponierte Georg Friedrich Händel 1743 in wenigen Tagen. Er verherrlichte damit den Sieg des englischen Königs George II. im Österreichischen Erbfolgekrieg über die Franzosen bei Dettingen am Main. Das Werk ist an Glanz und Pomp kaum zu übertreffen. Immer wieder setzen die sechs Trompeter strahlende Fanfaren, die der Paukist mit militä­rischen Trommelwirbeln begleitet. Grossartig malt der Chor die majestätische Erscheinung des Königs im Lob Gottes. Und die Solisten, vorab die sonore Stimme des Baritons, trugen das Ihre zum Erfolg des Werkes bei.Stimmig erklang das «Te Deum» zum Eidgenössischen Feiertag und ergänzte mit seiner majestätischen Klangfarbe das optische Bild mit der Schweizer Fahne im Hintergrund.Nach dem Verklingen der letzten Akkorde wurde eine rund halbstündige Pause angesagt, die das Publikum auf dem Rathausplatz vor der Kirche bei einem Schluck Wein und intensivem Gedankenaustausch über das Gehörte verbrachte. Eine gute Idee, denn ein gewisser Abstand zum nachfolgenden Werk erwies sich als durchaus sinn­-voll und dem musikalischen Genuss beider Werke zuträglich. Die Ode an die Schutzpatronin der Kirchenmusik, Cäcilia von Rom (3. Jahrhundert nach Christus), erzählte in ohrengefälligen, leichten und lockeren Weisen vom Wirken der Musik bei der Schöpfung und in der Geschichte der Menschheit: «Aus Harmonie erwuchs dies Weltall, endlos weit. Von Harmonie zu Harmonie durchlief die Schöpfung aller Töne Klang zur letzten Stufe, die da war, der Mensch.» Prächtig zeichneten die Ausführenden die musikalischen Bilder von Krieg und Frieden, von Liebe und Eifersucht, von Musik und Emotionen nach.Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum bei den Musikern für das eindrückliche Erlebnis der beiden prachtvollen Händelwerke.