Widnau 29.08.2023

Rhybiogas investiert eine Million Franken in eine neue Anlage

Rheintaler Landwirtinnen und Landwirte besichtigten die neue Biomasseheizung der Rhybiogas AG in Widnau. Unter den Interessierten waren auch prominente Gäste.

Von pd
aktualisiert am 29.08.2023

Die Vorstände der Landwirtschaftlichen Vereinigung Rheintal und der Bäuerlichen Vereinigung unteres Rheintal luden kürzlich zum gemeinsamen Sommeranlass auf den Hof von Peter Nüesch in Widnau. Über 130 Personen folgten der Einladung und besichtigten zunächst die neue Biomasseheizung der dort ansässigen Rhybiogas AG.

700 Tonnen Brennmaterial

Seit rund fünf Wochen ist diese nun in Betrieb. Die Heizung produziert eine Million Kilowattstunden Wärme pro Jahr. Dazu verbraucht sie 700 Tonnen Brennmaterial. Dieses stammt aus dem Holzanteil der Grünabfälle, die zur Verwertung an die Biogasanlage angeliefert werden. «Holz kann nicht vergärt werden», erklärte Stefan Britschgi, Geschäftsleiter der Rhybiogas AG, und wies damit auf einen bedauerlichen Umstand hin.

Wenig sinnvoll

Bisher wurde das Holz, das nicht in die Gärsilos eingespeist werden konnte, nach Buchs zur Kompostierung weitertransportiert. Die Vergärung von Gülle und Pflanzenresten zu Biogas benötigt Wärme.

Um die nötige Wärme zu produzieren, kauft die Rhybiogas AG zusätzlich Gas ein. Einerseits Holz als Heizmaterial von der Anlage abzuführen und andererseits Gas teuer einzukaufen, erschien dem Verwaltungsrat der Rhybiogas AG wenig sinnvoll. Zumal die Gaspreise im Zuge der Energiekrise explodierten.

Eine Million Franken investiert

Die Rhybiogas AG verwirklichte deshalb das Projekt einer Biomasseheizung auf dem Betriebsgelände und investierte dafür eine Million Franken. Nun kann ein Teil des angelieferten Holzmaterials dort verwertet werden. Die Heizung verbrennt bis zu sechs Kubikmeter Brennmaterial pro Tag.

Auch Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbandes (SBV), verfolgte mit grossem Interesse die Führung durch die Anlagen der Rhybiogas AG. Danach sprach er zum Thema: «Herausforderungen der Landwirtschaft».

Einstimmung auf den Wahlkampf

Politisch seien künftig drei wichtige Themen zentral: die Weiterentwicklung der Agrarpolitik, die Biodiversitätsinitiative sowie die Bundesfinanzen. Matchentscheidend seien künftig Mehrheiten in Bundesbern, um die Anliegen der Landwirtschaft durchzubringen: «Am 22. Oktober sind die Nationalrats- und Ständeratswahlen, mit welchen wir die Agrarpolitik der nächsten Generation mitbestimmen werden», sagte Rufer und rief deshalb Bäuerinnen und Landfrauen, Junglandwirte und Landwirte dazu auf, die Anhängerschaft zu mobilisieren.

Vor Ort in Widnau waren zudem Ständerätin Esther Friedli und Markus Ritter, der aus Altstätten stammende Präsident des Schweizer Bauernverbandes. Beide wandten sich mit kurzen Statements an die Landwirtinnen und Landwirte aus dem Rheintal.