30.09.2019

Rüthi vergab grossen Matchball

In Minute 92 scheiterte Allgäuer beim Stand von 1:1 an Rebsteins Roth. Ein Sieg gelang in der 3. Liga nur Widnau II.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Remo Zollinger 3. Liga «Sch ... ade, den hätten wir gern genommen», entfuhr es dem verletzten Rüthi-Stürmer Marc Schneider, der beim Oberrheintaler Derby zum Zuschauen verdammt war. Während er das sagte, pfiff Schiedsrichter Aggeler das Spiel ab. Es blieb beim 1:1, weil Rebsteins Goalie Dominik Roth in der letzten Aktion des Spiels Bernhard Allgäuers Matchball mit einer Glanzparade zunichte machte – mit einer Parade, die ebenso viel wert war wie ein Tor. Das zeigte nicht nur Schneiders Reaktion, sondern auch die von Roths Teamkollegen, die wussten, bei wem sie sich für den Punkt zu bedanken hatten.Gestohlen hat Rebstein diesen Zähler nicht, dennoch hatte Rüthi mehr Chancen. Nach dem 1:1 (64.), das Rebstein paradoxerweise mehr lähmte als Flügel verlieh, war Allgäuer schon einmal allein vor Roth aufgetaucht. Auch hier war der Goalie Sieger. Und Pascal Zächs scharfer Schuss strich um Haaresbreite drüber. Bei diesen drei Chancen hätten die Gäste ein weiteres Tor schiessen müssen – so blieb Sven Städlers Freistosstor via Goalie-Rücken in der neunten Minute Rüthis einziger Treffer.Ersatzgeschwächtes Rebstein mit viel MüheStädlers Tor war verdient, in den ersten 20 Minuten war Rüthi eindeutig besser. Das zeigte sich besonders im zentralen Mittelfeld, wo eben dieser starke Städler viele Freiheiten genoss. Rebsteins Mittelfeld-Duo, Philip Baumgartner und Valentino Tomasic, hatte Mühe, ins Spiel zu finden. Das überraschte nicht, denn ihre Position ist sonst eine andere, deutlich offensivere. So gesehen zog sich das Duo respektabel aus der Affäre: Baumgartner eroberte viele wichtige Bälle und traf mit einem sehenswerten Schuss die Latte, Tomasic erzielte mit einem frechen Freistoss aus spitzem Winkel Rebsteins Tor.Dass sie auf diesen Positionen zum Einsatz kamen, liegt daran, dass dem FC Rebstein mit Böhrer, Demirci, Dürr, Sven Eugster, Köppel, Niederl, Sonderegger und Sopi acht Spieler fehlten, er mit dem letzten Aufgebot angetreten war. In den letzten zehn Minuten spielte mit Daniel Bürki auch ein Spieler von der dritten Mannschaft – bei diesen Vorzeichen darf Rebstein von einem gewonnenen Punkt sprechen, während das leicht stärkere Rüthi, das mehr Möglichkeiten und den Matchball hatte, sich über den verpassten Sieg ärgern dürfte.Widnau II mit Sieg gegen Heiden über dem StrichWährend es im Derby keinen Sieger gab, holte Widnau II beim 2:0 (0:0) gegen Heiden seinen ersten Saisonsieg. Dank diesem überholten die Widnauer Reserven Heiden und Appenzell.Die Treffer gelangen der Riklin-Elf in der Mitte der zweiten Halbzeit. In der 66. Minute war es Captain Nderim Bektasi, der seine Farben mit dem vierten Saisontor in Führung brachte. Er belohnte Widnau II dafür, bis dahin die bessere Mannschaft mit mehr Chancen gewesen zu sein, obwohl sie bei Laurin Kisters Pfostenschuss kurz vor Bektasis Tor auch Glück in Anspruch nehmen musste. Sieben Minuten nach dem 1:0 erhöhte Kamil Techt auf 2:0, womit das Spiel entschieden war. Zwar zwang Heidens Hilber FCW-Schlussmann Demarchi in der Schlussphase nochmals zu einer Parade, doch spätestens nach Palumbos Notbremse und dem damit verbundenen Ausschluss von Heidens Torhüter war der Widnauer Sieg nicht mehr in Gefahr.Auch Diepoldsau holt seinen ersten PunktWidnau II gelang mit dem Sieg gegen Heiden den Sprung über den Strich. Darunter liegen nicht nur die Vorderländer, sondern auch der FC Diepoldsau-Schmitter. Dieser holte am Samstag beim 1:1 gegen das achtplatzierte Rorschach-Goldach II endlich seinen ersten Punkt 2019/20.Diepoldsau startete besser ins Spiel, das erste Tor gelang aber den Gästen in der 20. Minute durch Emin Djelassi. 13 Minuten später fiel das zweite und letzte Tor des Spiels: Sahin Irisme profitierte von einer Unachtsamkeit von RoGo-Goalie Manuel Tobler, der die Mauer stellte, obwohl der Ball nicht gesperrt war – Schlitzohr Irisme lupfte den Ball ins Tor, der Treffer zählte. Der Rest der Partie war eine zähe Angelegenheit: Der FCD war zwar besser, erzielte aber kein Tor mehr.