Unihockey 15.01.2024

Schmerzhafte Niederlage für die Rheintal Gators bei den Vipers

Bei den Vipers InnerSchwyz verloren die Rheintaler mit 5:6 nach Verlängerung. Der Plan, sich für die Playoffs zu qualifizieren, wird so nicht einfacher. Es ist aber noch alles offen und Gelegenheit, wieder einen Schritt nach vorne zu tun, bekommen die Gators am Samstag im Direktduell mit Uri.

Von mah
aktualisiert am 15.01.2024

Am Sonntag starteten die Rheintal Gators mit dem Auswärtsspiel bei den Vipers ins neue Jahr. Schon vor dem Spiel wussten sie, dass ein Punktezuwachs wegen der engen Tabellensituation sehr wichtig wäre. Dies umso mehr, da Uri und die Vipers am Vortag überraschend gegen die deutlich besser klassierten Bassersdorf  Nürensdorf bzw. Jona-Uznach gewannen. So zog Uri punktemässig nämlich an den Gators vorbei.

Die Rheintaler starteten gut ins Spiel und hatten sofort einige Abschlüsse auf das gegnerische Tor. Dennoch waren es die Vipers, die aus einem Fehler der Gators-Abwehr Profit schlugen und das erste Tor erzielten (9.). Die Gators liessen nicht locker, es folgte der verdiente Ausgleich durch Captain Cedric Siegrist auf Zuspiel von Ramon Hunziker (11.). Die Rheintaler hatten dann mehr Spielanteile, es gelang ihnen aber nicht, gefährliche Abschlusspositionen zu finden. So liess die Vipers-Verteidigung keine weiteren Tore zu – und das Drittel endete 1:1.

Nach dem zweiten Drittel lagen die Gators noch vorn

Im zweiten Abschnitt fand das Heimteam besser ins Spiel. Aufgrund einer frühen Zwei-Minuten-Strafe gegen die Gators, hatten die Vipers die Chance, diese Überlegenheit auf die Anzeigetafel zu übertragen. Und so kam es auch; fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe trafen sie zum 2:1. Doch auch diesmal liess die Reaktion der Rheintaler nicht lange auf sich warten. 30 Sekunden später traf Cedric Siegrist auf Assist von Ramon Hunziker sehenswert mit einem Slapshot ins hohe Eck zum 2:2.

Es wurde hektischer – und keine Minute später musste wieder ein Rheintaler auf die Strafbank. Auch diesmal nutzten die Innerschweizer die Überzahl, sie trafen zum 3:2. Die Gators zeigten erneut Moral und es gelang ihnen, das Spiel wieder auszugleichen. Ihr drittes Tor erzielte Pascal Frei auf Zuspiel von Malik Müller. Die gleiche Kombination gab es drei Minuten später wieder, Frei traf zur erstmaligen Rheintaler Führung des Abends. Kurz vor dem Ende des Drittels bot sich den Gators die Chance, die Führung im Überzahlspiel auszubauen. Doch dieses blieb harmlos, so stand es zur zweiten Pause 4:3 für die Gäste.

Ausgleich in der letzten Sekunde führt zu Hektik

Das Spiel blieb hektisch; es gab viele Chancen für beide Seiten, aber nicht aus allzu gefährlichen Positionen – die Goalies konnten sich auszeichnen. In Minute 52 nutzten die Vipers einen kapitalen Fehler in der Rheintaler Defensive und glichen zum 4:4 aus. Daraufhin nahm Gators-Trainer Sven Köppel sein Time-out, um wieder etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen.

Dies zeigte jedoch nur kurz Wirkung. Nur elf Sekunden vor Schluss schoss das Heimteam tatsächlich das 5:4, womit alles entschieden schien. Da ein Gators-Spieler seinen Emotionen etwas zu freien Lauf  liess, setzte es eine Zehn- plus Zwei-Minuten-Strafe ab. Die Gators setzten alles auf eine Karte und der Torhüter machte einem Feldspieler platz, sodass die Partie wenigstens mit je fünf Feldspielern zu Ende gehen konnte. Einige Sekunden später schossen die Gators einen Schwyzer Abschluss in den Block, der Ball ging ins Aus. Es ertönte die Schlusssirene, das Heimteam stürmte den Platz und feierte den Sieg.

Doch war das Spiel zu Ende? Nicht nach den Schiedsrichtern. Sie sagten, dass der Ball vor der Sirene im Aus war. Es gab nochmals einen Freistoss für die Rheintaler. Und tatsächlich verwertete Lasse Paus das Zuspiel von Pascal Frei bei 59:59 auf der Uhr zum 5:5. Es folgte ein langer Unterbruch mit wilden Reklamationen der Vipers, die sogar Protest einlegten, diesen später aber wieder zurückzogen.

Vipers gewinnen das Spiel dank eines Überzahltores

Die Unparteiischen, die ein wenig die Kontrolle verloren hatten, pfiffen dann die Verlängerung an, in der die Gators noch fast zwei Minuten lang in Unterzahl spielen mussten. Den Vipers gelang es, erneut im Powerplay zu treffen und die Partie so mit 6:5 für sich zu entscheiden. Dem Tor war ein Fehlentscheid vorangegangen, es gab weitere heftige Reklamationen, diesmal von den Rheintalern. Bei ihnen wurde Pascal Frei zum besten Spieler gewählt.

Die Ursachen für die Niederlage sind schnell gefunden: Die Vipers erzielten die Hälfte ihrer Tore in Überzahl. Zudem gelang es den Gators nicht, aus deutlich mehr Ballbesitz auch mehr gefährliche Chancen zu kreieren. Wegen dieser bitteren Niederlage und den überraschenden Ergebnissen vom Samstag geht der Kampf um die Playoff-Qualifikation mit schlechteren Karten weiter. Die Chance auf  Wiedergutmachung bietet sich jedoch sogleich: Am Samstag kommt es in Widnau zur Direktbegegnung zwischen den Gators und Uri. Diese müssen die Rheintaler gewinnen – und wenn irgendwie möglich auch das Sonntagsspiel gegen Herisau.

1. Liga GF, Gruppe 2
Vipers – Gators 6:5 n. V. (1:1, 2:3, 2:1)
Tore: 9. Föhn (Bürgi) 1:0, 11. Siegrist (R. Hunziker) 1:1, 25. Ad. Bachmann (Schuler) 2:1, 25. Siegrist (R. Hunziker) 2:2, 27. Ad. Bachmann (M. Bachmann) 3:2, 30. Frei (Müller) 3:3, 33. Frei (Müller) 3:4, 52. M. Bachmann (Ad. Bachmann) 4:4, 60. An. Bachmann (Heinzer) 5:4, 60. Paus (Frei) 5:5, 62. M. Bachmann (Schuler) 6:5.
Strafen: Vipers 1×2 Minuten, Gators 3×2 + 1×10 Minuten. Gators: Hutter (Schmid); Frei, Bischof, Ryser, Oehler, R. Hunziker, Siegrist, Heule, Baumgartner, Aerni, Müller, Wyss, Paus, Amstutz, M. Hunziker, Marti, Blaser, Kobe, Kurzmann, Bednar.

Weitere Ergebnisse: March-H. – Winterthur 8:4, Jona-Uznach – Vipers 6:7 n. V., Bassersdorf N. – Uri 2:5, Egg – Glattal 8:6, Appenzell – Bülach 4:13, Egg – Bassersdorf N. 5:1, Uri – Jona-Uznach 3:5, Bülach – Glattal 7:6 n. V., Winterthur – Appenzell 5:4, Herisau – March-H. 9:5.
Rangliste: 1. Bülach 19/49, 2. Egg 19/48, 3. Bassersdorf N. 19/38, 4. Jona-Uznach 19/37, 5. March-H. 19/30, 6. Herisau 18/26*, 7. Appenzell 19/27, 8. Gators 18/20*, 9. Uri 19/21, 10. Vipers 19/17, 11. Winterthur 19/15, 12. Glattal 19/11.
*: Herisau und die Gators liegen vor Teams, die mehr Punkte haben als sie: Entscheidend ist der Punktequotient (Anzahl Punkte geteilt durch Anzahl ausgetragener Spiele).