20.09.2018

Schweizer Meistertitel geht an Dominic Schmitter

Der 24-jährige Altstätter sichert sich mit zwei Siegen in Brünn den Sieg in der Gesamtwertung.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Für den Rheintaler ist der Titel bei den Superstock-1000-Motorrädern der erste von der FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme) anerkannte Titel.Verrückte Schräglagen, spannende Rennen, viele Starter und ein ausgeglichenes Teilnehmerfeld: Das sind die Essenzen, die Motorradrennen zu einem Publikumshit machen. Zu einem Sport, der in seiner Spitzenausformung, nämlich der Moto GP, bei der Besucheranzahl vor Ort sogar die Formel 1 schlägt.Ein Sport, bei dem die modernen Ritter mit ihren Lederrüstungen und Kunststoffpanzern ihre Streitrosse bändigen müssen. Streitrosse, von denen jedes einzelne die Kraft einer riesigen Pferdeherde besitzt. Die Spitzenfahrer müssen nicht nur körperlich und geistig topfit sein, sondern auch über eine unfassbare Reaktionszeit und ein aussergewöhnliches Gefühl für ihr Bike haben.Schmitter und Suzuki zu einer Einheit verschmolzenIm Lauf der Saison der Schweizer Superstock Meisterschaft und der IDM sind Schmitter und seine Suzuki GSX-R 1000 vom Team BCC Heilbronn HPC Racing zu einer Einheit verschmolzen. Eine beinahe unschlagbare Einheit, die in zwölf Läufen alle Pole Positions und elf Rennsiege holte.So auch den ersten Lauf dieses Wochenendes am Samstag in Brünn (Tschechien). Kurz nach dem Start ging auf einem Teil der Strecke ein kurzer Regenguss nieder. «Ich war gut gestartet, doch als der Regen kam, habe ich sofort zurückgesteckt und vorübergehend die Führung abgegeben. Die Ideallinie war bald wieder trocken, so dass ich meine Konkurrenten wieder überholen konnte und die Führung verwaltete», berichtete der gut gelaunte Schmitter nach dem Rennen.Trotz Siegs und 22 Punkten Vorsprung war im letzten Rennen in Hinsicht auf den Schweizer Meistertitel noch alles möglich. Denn der «ewige Zweite» Patrick Muff war noch in Schlagdistanz und hätte bei einem Sieg und gleichzeitigem Ausscheiden von Schmitter den Titel abräumen können. Schmitter musste also eigentlich nur ins Ziel kommen.Langsamfahren ist nicht nach Schmitters GeschmackDoch Langsamfahren liegt dem Altstätter Motorradprofi nicht: «Ich wollte keine Spielchen machen und habe von der ersten Runde weg gepusht, das Tempo durchgezogen und das Rennen souverän mit 15 Sekunden Vorsprung gewonnen.» Kein Wunder, dass Schmitter «mega happy» war. Immerhin bedeutet der Sieg in der Superstock-1000-Meisterschaft, an der die stärksten Motorräder aller Schweizer Meisterschaften am Start sind, seinen ersten FIM-Titel.Dass «Domi #9» ein Teamplayer ist, bewies er in seiner Presseaussendung, in der er allen voran seinem Team und seinen Mechanikern dankte.Das richtige Feiern wird aber noch warten müssen. Denn die Saison ist für den Schweizer Meister noch nicht fertig. In zehn Tagen stehen auf dem Hockenheimring die letzten zwei Läufe der IDM, der internationalen Deutschen Meisterschaft für Superbikes, auf dem Programm. Derzeit nimmt Schmitter in der Gesamtwertung dieser Serie als schnellster Nicht-BMW-Pilot den vierten Platz ein.Gerhard Huber