26.08.2021

Schwingkeller statt Dojo

Naim Fejzaj schwingt seit der Kindheit. Nun hat sich der 26-Jährige zum Ziel gesetzt, Eidgenoss zu werden.

Von Isabelle Kürsteiner
aktualisiert am 03.11.2022
Er ist Bürger von Kroatien und der Schweiz, hat kosovarische und kroatische Wurzeln, ist in Wolfhalden aufgewachsen und sein Sport ist das Schwingen. Kränze hat Naim Fejzaj bereits erkämpft – das grosse Ziel bleibt aber, Eidgenoss zu werden.Nach der Geburt in Heiden wuchs Naim Fejzaj zuerst in Zelg, dann im Dorf auf. Kindergarten und Unterstufe besuchte er noch in Zelg. 2007 war es, als ein Schulkamerad eine Schwing-Turnlektion gestaltete. Judoka Naim Fejzaj griff mit ihm zusammen und gewann. Die Weichen waren somit gestellt. «Ich war schon damals offen für Neues», sagt der achtfache Kranzgewinner und schmunzelt. So tauschte er das Dojo gegen den Schwingkeller. Gewöhnungsbedürftig war das Sägemehl.Schwingerkönig Ernst Schläpfer ist sein TrainerLange spielte der junge Mann parallel Handball. Heute, nach einigen Verletzungen, fokussiert er sich ganz auf den Schwingsport.Zudem hat er gelernt, auf seinen Körper zu hören. «Ich habe dem Club sehr viel zu verdanken», sagt Fejzaj, «und ich bin froh, als technischer Leiter dem Nachwuchs etwas zurückgeben zu können. Dennoch lerne ich selber immer noch weiter. Mein Trainer ist Schwingerkönig Ernst Schläpfer.» Neben dem Schwingen bleibt ihm noch etwas Zeit zum Motorradfahren und Dartspielen.«In Wolfhalden fühle ich mich wohl. Ich lebe gerne hier. Das Dorf ist idyllisch, ruhig und heimelig. Die Leute sind bodenständig. Man kennt sich, spricht miteinander, das zeichnet Wolfhalden aus. Trotzdem werde ich meine Wurzeln nicht verstecken», sagt Naim Fejzaj. Derzeit geniesse der 26-Jährige noch das «Hotel Mama». Angenehm, denn als gelernter Polymechaniker hat er das dreijährige berufsbegleitende Studium zum Techniker in Unternehmensprozessen begonnen. Er arbeitet bei der ThyssenKrupp Presta AG, wo er auch seine Ausbildung abgeschlossen hat.Nun plant er bald weitere Trainingseinheiten. Nach dem Kranzgewinn am Appenzeller Kantonalschwingfest im Juli legte er eine Pause ein, um am Schwägalp-Schwingen wieder ganz fit zu sein, denn dort treffen sich die besten Schwinger der Schweiz. Das war der Plan, doch dann kam es anders. Um das Knie ganz heilen zu lassen, entschied sich der Wolfhaldener gegen die Teilnahme an diesem geliebten Anlass.