15.01.2021

Seitenblick: Coronabedingt "lost"

Corona-Pandemie ist das Wort des Jahres 2020 in Deutschland und somit der Jahresrückblick in einem Wort zusammengefasst.

Von Reto Wälter
aktualisiert am 03.11.2022
Etwas verspielter wählten die Österreicher: Babyelefant. Gemeint ist der Mindestabstand von einem Meter, den zwei Menschen als Schutz vor dem Virus einhalten sollten. Wir Schweizer stehen auf maximale Sicherheit, deshalb gilt bei uns 1,5 Meter. Stosslüften, systemrelevante MaskensünderSicherheit prägt auch das Schweizer Wort 2020: Systemrelevant. Also wer oder was hat Priorität, damit unser Land gut durch die Krise kommt? Negativ besetzt ist auch das 2020-CH-Wort Nummer zwei: Maskensünder. Mit dem «stosslüften» wird dann noch gutschweizerisch ein Tipp aufs letztjährige Wortpodest gehoben. Damit soll die Ansteckungsgefahr vor allem auch in Schulen minimiert werden. Das ist keine Verschwörungserzählung (3. Platz Deutschland). Dass die Wortlisten fast ausschliesslich mit Wörtern zu tun haben, die mit Covid zusammenhängen, verwundert nicht. Aber etwas «lost», englisch für verloren, und Jugendwort 2020 in Österreich, fühlt man sich schon, wenn man von den neuesten Entwicklungen mit dem Corona-Mutanten hört. Angesichts des aktuellen und erneuten Lockdowns (2. Deutschland 2020) stellt sich die Frage, ob die Listen auch 2021 coronadominiert sein werden. Die Wörter des Jahres sind stets ein Abbild dessen, was die Menschen bewegte. Etwas mit Schnee würde sich doch für 2021 anbieten. Coronabedingt (3. Unwort in Österreich), fast egal, in welchem Zusammenhang.