15.09.2022

Widnauer Wiedersehen mit sieben «Rheintalern»

Am Bettagssonntag bestreitet der FC Widnau das zweite Heimspiel in dieser Saison. Zu Gast auf der Aegeten ist mit dem KF Dardania ein Club, der in den zehn Jahren seines Bestehens viermal aufgestiegen ist.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 02.11.2022
Im Juni 2012 rief der heutige Sportchef Arsim Dautaj mit zwei Freunden das Projekt Dardania ins Leben. Vom Fünftligisten Barbaros übernahmen sie die Lizenz, die Idee wurde eine Erfolgsstory. Das Interesse am Verein war riesig, ein Jahr nach der Gründung stieg er in die 4. Liga auf. Zwei Jahre später waren die Stadt-St. Galler Drittligist – und 2021 folgte der Sprung in die regionale 2. Liga. Diese war aber nur eine Durchgangsstation, denn Dardania gelang der sofortige Aufstieg in die 2. Liga interregional.Bei den Gästen sind einige Spieler im Kader, die man im Rheintal kennt. Lendim Ibrahimi ist jedem Fussballkenner im Tal ein Begriff. Der 28-Jährige war bei Au-Berneck und bei Rheineck aktiv. Weitere Spieler mit Rheintaler Vergangenheit sind Emrah Bajramoski, Latif Canoski und Fisnik Sinani (alle St. Margrethen), Salvatore Forgia (Staad, Widnau und St. Margrethen), Captain Jetmir Beqiraj (Staad) sowie Rohollah Afkari. Er spielte in Afghanistans U18-Nati, bevor er in die Schweiz flüchtete und in einer halben Saison bei Rheineck mehr als die Hälfte aller Tore der Stapfenwies-Elf erzielte.Die Bilanz der Gäste ist bislang durchzogen. Vom Leader SV Schaffhausen und vom FC Wil II gab es heftige Klatschen (2:5 und 0:5), dem FC Uster erteilte Dardania eine (5:0). Am letzten Sonntag siegte Dardania gegen 1.-Liga-Absteiger Thalwil durch ein Tor von Forgia 1:0. Auffallend ist, dass alle acht Tore unterschiedliche Spieler erzielt haben, was für ein starkes Kollektiv spricht.Drei gesperrte Spieler, Cabezas fraglichWidnau ist sehr gut gestartet, musste aber nach drei Siegen in Folge zuletzt aber erstmals in dieser Saison als Verlierer vom Platz. Die «Spielvi» Schaffhausen und Rorschach-Goldach als Erster und Zweiter haben bislang gleich viele Punkte gesammelt wie die Lüchinger-Elf, die auf Platz drei liegt. Ein Heimsieg am Sonntag wäre für den weiteren Verlauf der Saison wichtig, denn nach den drei Platzverweisen gegen Bazenheid und Balzers, einer gelb-roten und acht gelben Karten hat Widnau bereits 40 Strafpunkte auf der Habenseite. Die Anzahl der Strafpunkte kann sich in der Endabrechnung fatal auswirken und die Rangierung möglicherweise entscheidend beeinflussen.Gegen Dardania sitzen Liechti und Lamorte ihren letzten Strafsonntag ab, Massari muss nach der roten Karte beim 4:3 in Balzers noch dreimal zuschauen. Co-Trainer Daniel Lüchinger sagt: «Nebst den drei gesperrten Spielern ist auch Timon Cabezas wegen Muskelproblemen fraglich.» Dafür dürfte Daniel Lässer sein Heim-Comeback nach einer über sechsmonatigen Verletzungspause geben und zu einem Teileinsatz kommen. In Rapperswil stand er in der ersten Halbzeit auf dem Platz. Mit den zahlreichen Fans im Rücken werden die Widnauer alles geben, um dem unberechenbaren Gegner die drei Punkte abzuknöpfen.