12.11.2018

Windparkprojekt auf dem St.Anton so gut wie gestorben

Die Standeskommission (die Regierung des Kantons Appenzell Innerrhoden) verzichtet auf die definitive Festlegung des Standorts Honegg-Oberfeld im Bezirk Oberegg als Windpark. Der Präsidenten der Appenzeller Wind AG ist enttäuscht.

Von Roger Fuchs
aktualisiert am 03.11.2022
Vorläufiges Aus für Windpark im Gebiet Honegg-Oberfeld im Innerrhoder Bezirk Oberegg. Grund dafür ist der Entscheid der Innerrhoder Standeskommission, den genannten Standort nicht als definitiven Standort im Richtplan festzusetzen.Die Appenzeller Wind AG wollte eine Anlage mit zwei Windturbinen mit einer Nabenhöhe von 135 Metern bauen. Das Gebiet würde sich angesichts der gemessenen Windwerte zwar für eine solche Anlage eignen, sagt Bauherr Ruedi Ulmann. Das Hauptargument für den ablehnenden Entscheid der Standeskommission sei denn auch die Unverträglichkeit der Windkraftanlage mit dem Landschaftsbild.Die Standeskommission bezweifelt weiter die Wirtschaftlichkeit des Projektes. Es gebe auch gesetzliche Lücken. Ulmann erinnert an eine im Nationalrat hängige Motion, wonach ein verbindlicher Mindestabstand von Windkraftanlagen zu Siedlungsgebieten festgelegt werden soll.Im Rahmen des durchgeführten Einwendungsverfahrens sind beim Kanton rund 60 befürwortende Stellungnahmen eingegangen und um die 500 ablehnende. Abgelehnt wurde das Vorhaben namentlich von den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen, vom Land Vorarlberg und von der Gemeindepräsidentenkonferenz des Kantons Appenzell Ausserrhoden."Wieder billigen Dreckstrom"Eingesetzt für den Windpark am Standort Honegg Oberfeld hat sich die Appenzeller Wind AG mit Präsident Adalbert Hospenthal. Die AG liess eine umfassende Machbarkeitsstudie mit Umweltbericht erstellen, worin bestätigt wurde, dass am vorgesehenen Standort ein beachtliches Energiepotenzial besteht. «Vom Entscheid der Standeskommission sind wir enttäuscht», sagt Hospenthal und spricht von einer Riesenarbeit und über 400'000 Franken, die sie in die bisherigen Arbeiten für das Projekt investiert hätten. Jetzt konzentriere man sich einfach wieder auf "billigen Dreckstrom". Dabei hätte man die Chance gehabt, 13 Prozent des Innerrhoder Stroms sauber herzustellen. Und wenn man bedenke, dass man zusammen mit Photovoltaik-, Biogas- und Schnitzelanlagen sogar zwanzig Prozent saubere Energie hätte herstellen können, wäre Innerrhoden der erste Kanton gewesen, der die Bundesvorgaben der Energiestrategie 2050 hätte erfüllen können.Reaktion des Grossen Rates abwartenAuch wenn die Standeskommission mit ihrem Entscheid einen vorläufigen Schlussstrich zieht, könnte das Thema auf politischer Ebene weiterbrodeln. Denkbar wäre, dass der Grosse Rat eine Weiterverfolgung des Projektes will. Dann müsste er jedoch der Standeskommission einen Auftrag erteilen.