Wolfhalden 26.04.2024

Wolf reisst Alpaka: Herde war nicht durch Strom geschützt

In der Nacht auf Freitag hat in Wolfhalden ein Wolf ein Alpaka gerissen. Die Tierhaltenden der Region wurden sofort über den Vorfall informiert. Sie trafen umgehend Massnahmen, um ihre Tiere zu schützen.

Von pd/red
aktualisiert am 26.04.2024

Am Freitagmorgen stellte die Appenzell Ausserrhoder Wildhut einen Wolfsriss in Wolfhalden fest. Die Wildhut hat vom gerissenen Alpaka DNA-Proben entnommen. Die Proben könnten Aufschluss zu Herkunft, Abstammung oder Geschlecht des Wolfs geben.

Die Ausserrhoder Tierhaltenden wurden mit einem SMS-Alarm über die Wolfspräsenz informiert. Auf eine sachgerechte Zaunführung für Weidetiere ist grossen Wert zu legen. Mit einzelnen durchziehenden Wölfen ist in der Ostschweiz und im Appenzellerland jederzeit zu rechnen.

Kriterien nicht erfüllt

Die Alpakas in Wolfhalden waren sachgerecht eingezäunt und einwandfrei gehalten. Da jedoch stromführende Litzen fehlten, sind die vorgegebenen Kriterien für den Herdenschutz nicht erfüllt. Die Tierhalter richten nun während der Nacht einen stromführenden, herdenschutztauglichen Nachtpferch für die Weidetiere ein. Die kantonale Jagdverwaltung hat aufgrund der bestehenden Situation noch keine gesetzliche Handlungsmöglichkeit, um Massnahmen gegen den Wolf zu ergreifen. Schäden an Nutztieren sind in Appenzell Ausserrhoden bisher in sogenannt ungeschützten Herden erfolgt.

Nach dem Kenntnisstand der Ausserrhoder Wildhut handelt es sich vermutlich um den gleichen Wolf, der bereits am 16. April ein Schaf und am 24. April ein Reh in Teufen gerissen hat. Der Wolf wurde die letzten Tage mehrmals im Raum Gais-Teufen-Trogen gesehen.

Es handelt sich dabei um ein Einzeltier. Im Frühjahr suchen sich einzelne Wölfe, in der Regel männliche Jungtiere, neue Reviere und legen grosse Distanzen zurück. Der betreffende Wolf kann sich dabei einige Zeit im Appenzellerland aufhalten oder in die Nachbarkantone weiterziehen. Einzelne durchziehende Wölfe haben nichts mit einer Paar- oder Rudelbildung zu tun. Dafür gebe es in der Region noch keinerlei Anzeichen, schreibt die Ausserrhoder Kantonskanzlei in einer Medienmitteilung.