12.02.2023

Was in St. Margrethen passiert, sollte uns alle interessieren

Grundsätzlich ist die lokale Demokratie Sache des Dorfes. Was nun aber gerade in der Gemeinde St. Margre­then passiert, sollte uns alle interessieren.

Von Karin Hasler, Balgach
aktualisiert am 13.02.2023

Ich finde es grossartig und ich bin dankbar, dass eine engagierte Frau wie Majlinda Sulejmani sich zur Verfügung stellt. Sie hat in der Pflege eine leitende Stelle, ist eine alleinerziehende Mutter, die weiss, wie es um die Kinderbetreuung im Rheintal steht, sie weiss, was Rassismus und Integration, Vorurteile und Chancengleichheit wirklich bedeuten. Sie ist hartnäckig und lässt sich tapfer und mutig nicht diskriminieren, weil sie als Schweizer Demokratin gelernt hat, dass jeder und jede das Recht und die Kompetenz hat, im Milizsystem zu partizipieren. Unabhängig von Aussehen, Herkunft und anderweitigen Aspekten.

Gleichzeitig wissen alle, dass es mehr junge Leute, Frauen, Mütter, Menschen mit Migrationshintergrund in den politischen Ämtern haben sollte. In anderen Gemeinden wären sie froh um eine Frau wie Sulejmani. Es drängt sich der Gedanke auf, dass sich ein bestimmter Teil der Bevölkerung daran stört, dass Integration erfolgreich sein könnte.

Politisch brennt es ak­tuell im Pflegebereich, in der Kinderbetreuung, in der Integration und in der Gleichstellung. All das repräsentiert Majlinda Sulejmani mit ihrer Person. Für mich hat sie daher eine hohe Glaubwürdigkeit und wäre ein enormer Gewinn für die Gemeinde St. Mar­grethen. Wer das nicht einsieht, hat wahrscheinlich einfach nur Vorurteile. Offenbar ist sich auch die Mitte-Partei selbst nicht im Klaren, mit wie viel gelungener Integration sie umgehen möchte.

Und Hand aufs Herz, alle politischen Parteien sollten Frauen wie Sulejmani mit offenen Armen empfangen und unterstützen, denn Sulejmani im Gemeinderat bedeutet Erfolg der Demokratie, Erfolg der Gleichstellung und Erfolg der Integration. Dagegen kann man doch nicht sein?

Karin Hasler, Balgach