Alex Paul Sieber meint, dass das Verhalten des Schul- und des Gemeindepräsidenten an der Vorversammlung der Gemeinde Au-Heerbrugg inakzeptabel war. Denkt er wirklich, dass eine Steuerfusserhöhung durch den Gemeinderat einfach so in einer Sitzung beschlossen wird? Natürlich war es nicht förderlich, dass der Schulratspräsident ausser einer keine weiteren Fragen beantworten konnte.
Der Gemeindepräsident hat aber sachlich, fachlich und sehr kompetent präsentiert und Fragen beantwortet. Seine Antwort betreffend Sparmassnahmen, dass die Bevölkerung sagen soll, wo gespart werden soll, zeugt nicht von fehlender Kompetenz und Detailwissen, sondern das Gegenteil ist der Fall. Denn sparen ist immer möglich, es stellt sich aber tatsächlich die Frage, wo genau.
Will die Bevölkerung beim Aggloprogramm (Langsamverkehr etc) sparen, diese Projekte stoppen? Möglich, dann gehen aber Millionen an Bundesgeldern flöten oder ein anderer holt sie sich ab. Will die Bevölkerung beim Ausbau der Infrastrukturen sparen? Die nächste Generation wird es uns danken, in einer Gemeinde zu leben, welche marod und nicht mehr attraktiv ist. Sparen wir doch bei den Vereinen, streichen die Beiträge. Oder Winterdienst, Strassenunterhalt, Werkleitungen etc. Streichen wir Stellen auf der Verwaltung, nur damit wir uns dann ärgern können, dass unser Anliegen nicht mehr speditiv und kompetent behandelt wird. Für eine Spargemeinde wird es zum Fachkräftemangel zusätzlich schwieriger, gute Mitarbeiter zu finden.
Wer nicht investiert, verliert den Wettbewerb. Das ist in der Privatwirtschaft genauso wie in einer Gemeinde. Der Steuerfuss alleine sagt nichts über die Attraktivität der Gemeinde aus, marode Infrastrukturen, alte Werkleitungen, Löcher in Strassen aber schon. Ausserdem wird so eine Steuerfusserhöhung sicher nicht leichtfertig beschlossen.
Wer am Montag das Budget ablehnt, der stimmt für den Stillstand, Entwicklungsstopp und somit für weniger Attraktivität in der Gemeinde Au-Heerbrugg.
David Meier, Au