Rheineck 05.04.2023

Der Alte Rhein ist oft nicht mehr tief genug fürs Schiff

Die Fahrrinne im Alten Rhein zwischen Bodensee und Rheineck muss ausgebaggert werden.

Von sk
aktualisiert am 05.04.2023

Die Kursschifffahrt auf dem Alten Rhein musste wegen Niedrigwasser und Sedimentablagerungen im vergangenen Sommer für längere Zeit eingestellt werden. Betroffen war der Abschnitt zwischen Rheinspitz und Rheineck. Nun sind Ausbaggerungen geplant. Dies schreibt die Staatskanzlei des Kantons St. Gallen in einer Medienmitteilung. Eine Ausführung noch in diesem Jahr sei allerdings nicht realistisch.
Häufige Starkniederschläge und Hochwasser haben in den letzten Jahren zu überdurchschnittlichen Sedimentablagerungen im Alten Rhein geführt. Um die Kursschifffahrt während der Sommermonate gewährleisten zu können, müssen die Ablagerungen von Rheineck bis zur Mündung beim Rheinspitz in den Bodensee regelmässig ausgebaggert werden. In der Regel geschieht dies alle sieben bis zehn Jahre.

Ablagerungen mit Zink und Kupfer belastet

Der tiefe Bodenseewasserstand im Sommer 2022 habe das Problem nun aber zusätzlich verschärft, schreibt die Staatskanzlei. Die Kursschifffahrten nach Rheineck konnten erst im Juni aufgenommen und mussten bereits kurz nach Mitte Juli wieder eingestellt werden, weil die Wassertiefe für das Kursschiff Rhynegg und private Boote mit grösserem Tiefgang zu gering war. Deshalb sind nun Ausbaggerungen geplant, bei welchen rund 10000 Kubikmeter Sediment anfallen. Diese dürfen nicht einfach in den Bodensee verklappt werden, hält die Staatskanzlei fest. Weil die Sedimente von der Abwasserreinigungsanlage Altenrhein an flussaufwärts bis nach Rheineck mit Zink und Kupfer belastet seien, müsse man sie auf einer Deponie entsorgen.

Für das Ausbaggern der Schifffahrtsrinne und die Entsorgung des Sediments wird mit Grobkosten in Höhe von rund 2,3 Millionen Franken gerechnet. Die überschrittenen Zink- und Kupfer-Grenzwerte machten noch weitere Abklärungen nötig, zudem seien noch Fragen zur Finanzierung offen, schreibt die Staatskanzlei weiter. Deswegen werde es kaum möglich sein, die Arbeiten noch dieses Jahr auszuführen. Der Schifffahrtsbetrieb könne somit auch in der kommenden Saison nur eingeschränkt und bei genügend hohem Wasserstand aufrechterhalten werden. (sk)