Eishockey 11.02.2024

Die Saison des SC Rheintal ist nach drei Playoffspielen bereits zu Ende

Der SC Rheintal verliert in Burgdorf 2:4 und damit die Serie überraschend deutlich 0:3 – nicht einmal ein zweites Heimspiel konnten sich die Rheintaler erspielen. Dies hatte nicht erwartet werden können und dokumentiert auch, wie brutal Eishockey-Playoffs sein können.

Von Sepp Schmitter
aktualisiert am 11.02.2024

Aus der Traum. Nach der dritten Niederlage gegen Burgdorf geht die tolle Saison des SC Rheintal mit einem etwas bitteren Nachgeschmack zu Ende. Die Luchse kämpften ein weiteres Mal aufopferungsvoll, letztlich jedoch vergebens. Die endgültige Entscheidung fiel erst mit einem Schuss ins leere Tor 30 Sekunden vor Spielende.

Die Rheintaler dürfen trotzdem stolz darauf sein, was sie in dieser Saison gezeigt haben. Mit dem kleinsten und einem obendrein sehr jungen Kader haben sie auch gegen die Gruppenbesten Spiele gewonnen. Sie haben viele tolle Duelle gezeigt und begeistert, sich oft aber auch mit schwächeren Gegnern schwer getan und wichtige Punkte verschenkt. Die treuen Fans haben mitgefeiert und mitgelitten und viel attraktiven Sport genossen. Aus Rheintaler Sicht bleibt nun zu wünschen, dass dieses hoffnungsvolle Team aus mehrheitlich eigenen Spielern zusammen bleibt und weiter viel Freude bereitet.

Früh im Spiel erleidet der SCR einen Tiefschlag

Der EHC Burgdorf konnte, wie am Donnerstag, mit unverändertem 20-Mann-Kader antreten, Nicola Lüthi stand wieder im Tor. Den Gästen fehlten Pascal Obrist und Silvan Good, nur 17 Spieler standen für die «Mission impossible» zur Verfügung. Es begann, wie die Serie oft war: Mit viel Körperkontakt – und diesmal einer frühen Strafe für den SCR. Die Ritter fackelten nicht lange und liessen Torhüter Ramon Metzler beim 1:0 in der zweiten Minute keine Chance. Die Rheintaler fassten sich aber schnell wieder, erspielten sich mehrere Möglichkeiten auf den Ausgleich. Doch sie liessen alle aus und konnten nicht einmal von einer doppelten Überzahl profitieren.

Dann überschlugen sich die Ereignisse, als Ramon Metzler einfach über den Haufen gefahren wurde. Die Scheibe fand dabei den Weg zum 2:0 ins Gehäuse. Die nächste Überzahl nutzte der SCR aus, als Mica Moosmann seinen beinahe obligaten Treffer erzielte und auf 1:2 verkürzte. Das Spiel blieb in der Folge stets sehr schnell mit guten Aktionen auf beiden Seiten, es war ein würdiges Playoffspiel. In diesem brachten die Luchse die Scheibe in Minute 37 wieder einmal nicht aus dem eigenen Drittel und offerierten so den Hausherren das 3:1. So wurde die Aufgabe für das Schlussdrittel noch schwieriger.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: SCR kämpft sich heran

Der letzte Abschnitt war geprägt von Strafen und einem ungestümen Anrennen der Gäste. Teamsenior Yanick Bodemann lancierte dabei Sandro Stoop, der sein persönliches Highlight erlebte: Sein sechstes Saisontor zum 2:3 war extrem cool. Die Moser-Boys versuchten alles, ihr Anstürmen wurde aber auch von den Unparteiischen gebremst, die einen Wechselfehler sahen und eine sehr harte Strafe verhängten (56.). Sie blieb folgenlos, dann versuchte es der SCR noch ohne Torhüter.

Doch das Wunder blieb aus. Die Enttäuschung war riesengross, doch die Luchse haben alles gegeben und durften das Eis erhobenen Hauptes verlassen. Der Druck in den Playoffs war offensichtlich zu gross, das nötige Glück nicht da und letztlich hat nicht eine deutlich überlegene Mannschaft diese Serie gewonnen, die Teams waren auf Augenhöhe. Der SCR geht aber doch vor Burgdorf in die Sommerpause – und freut sich schon jetzt auf die nächste Saison, in der es heisst «60 Jahre Faszination Eishockey im Rheintal».

Playoff-Viertelfinal, Spiel 3
Burgdorf – Rheintal 4:2 (2:0, 1:1, 1:1)
Endstand in der Serie: 3:0.
Localnet Arena – 405 Zuschauer – SR: Clément; Vicha, Soom.
Tore: 2. Manco (Mosimann, Wyss) 1:0, 14. Wolf (Kämpfer, Leuenberger) 2:0, 22. Moosmann (Bodemann, Hagen) 2:1, 37. Mühlemann (Manco, Sommer) 3:1, 44. Stoop (Bodemann, Moosmann) 3:2, 60. Moser 4:2.
Strafen: Burgdorf 5
 x 2, Rheintal 6 x 2 Minuten.
Rheintal: Metzler (Sauter); Hagen, Binder, Moosmann, Bodemann, M. Waidacher; Egger, Thurnherr, Stutz, Kuster, L. Waidacher; Berweger, Pilgram, Rozajac, Bartholet, Stoop; Adam, Hofer.