Faustball 09.07.2023

Die Schweizer U18-Teams gewinnen Bronze an der Heim-EM

An der Heim Europameisterschaften in Münchwilen verpassen die Schweizer U18-Nationalteams einen Exploit. Trotz teilweise guten Leistungen resultieren nur die Bronzemedaillen.

Von pd
aktualisiert am 09.07.2023

Am Sonntagmorgen galt es für beide Schweizer U18-Teams so richtig ernst an der Heim-EM in Münchwilen. Die Vorrunde am Tag zuvor hatten beide Equipen auf dem dritten Rang beendet. Die Schweizerinnen eröffneten den finalen EM-Tag aus Sicht der Gastgeber mit ihrem Halbfinalspiel gegen Österreich. Das erste Kräftemessen in der Vorrunde war über die volle Distanz gegangen und war äusserst ausgeglichen mit dem besseren Ende für die Österreicherinnen (2:1)

Im Halbfinal wollten sich die Schweizerinnen revanchieren. Genau wie am ersten Tag zeigten sie eine couragierte Leistung und konnten mit den favorisierten Österreicherinnen gut mithalten. In allen drei Sätzen waren es die Schweizerinnen, die vorlegen konnten. 6:4 im ersten Satz, 6:2 im zweiten Satz und wiederum 6:4 im dritten Satz. Den Vorsprung brachten die Schweizerinnen allerdings drei Mal nicht über die Runden. Mit 9:11, 9:11, 10:12 mussten sie sich am Ende knapp geschlagen geben. «Leider waren wir heute in der Offensive etwas zu verhalten, streuten ein paar einfache Fehler zu viel ein und konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten», so Trainer Daniel Gübeli. «Ich bin aber dennoch sehr stolz auf mein Team. In der Defensive waren wir sackstark und haben bewiesen, dass wir zu den Besten gehören.»

Verpasste Chance im Startsatz

Nach den Frauen waren die Schweizer Männer auf dem Center Court in Münchwilen an der Reihe. Sie standen vor der grossen Aufgabe, gegen Titelverteidiger Deutschland zu bestehen. Das gelang den Schweizern im ersten Satz optimal. Nach sechs abgewehrten Satzbällen kams zum Entscheidungsball beim Stand von 14:14, den dann aber die Deutschen mit einem Servicepunkt verwerten konnten. Mit diesem Vorsprung im Rücken waren die Titelverteidiger in der Folge stets ein wenig besser und konnten die Durchgänge zwei und drei jeweils mit 11:6 für sich entscheiden. «Es ist sehr schade, dass wir den ersten Satz nach unserer Aufholjagd nicht für uns entscheiden konnten», so Trainer Christian Götsch. «Danach waren – wie leider im gesamten Turnier – unsere Zuspiele zu wenig konstant.»

In den abschliessenden Bronzespielen trafen die Schweizer Teams jeweils auf Italien und starteten als klare Favoriten in diese Duelle. Dieser Favoritenrolle wurden sie auch gerecht und feierten je einen 3:0-Sieg. Die Männer hatten dabei etwas mehr zu kämpfen und musste im ersten Durchgang noch mehrere Satzbälle abwehren. Letztlich aber setzten auch sie sich sicher durch. «Ich hoffe sehr, dass unsere jungen Spieler wichtige Erfahrungen an dieser Heim-EM sammeln konnten, so dass wir an der WM im nächsten Jahr wieder angreifen können», so Christian Götsch.

Leistungen stimmen positiv

Andreas Steinbauer, Chef Leistungssport von Swiss Faustball, analysiert die Leistungen der Schweizer U18 Nationalteams wie folgt. «Resultatmässig bin ich nicht zufrieden. Wir wollten an dieser Heim-EM in den Final, das haben wir nicht geschafft», so Steinbauer. «Mit den Leistungen bin ich insbesondere bei den Frauen sehr zufrieden. Sie haben zwei Tage hervorragend gespielt und hätten deutlich mehr verdient. Die Resultate widerspiegeln nicht ihre Leistung – ich hätte ihnen mehr gegönnt. Bei den Jungs war der erste Tag durchzogen und von viel Nervosität geprägt. Sie haben sich aber am zweiten Tag deutlich gesteigert. Noch fehlt es aber an der Qualität auf allen Positionen.»

Ein durchwegs positives Fazit zogen die Organisatoren der FG Rickenbach-Wilen. OK-Präsident Dani Wild fasst es wie folgt zusammen. «Wir haben von den Delegationsleitern der teilnehmenden Nationen durchwegs positives Feedback bekommen und sind auch selbst sehr zufrieden. Es war schön zu sehen, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen sind. Es macht einfach Spass, einen solchen Grossanlass zu organisieren.» Dem pflichtet auch Andreas Steinbauer bei. «Es war ein professionell organisierter Event und es wird schwierig, diesen in Zukunft zu toppen – ein grosses Dankeschön daher an die Organisatoren der FG Rickenbach-Wilen.»

Je zwei Spielerinnen und Spieler vom SVD

Im Schweizer Team standen je zwei Spielerinnen und Spieler vom SVD Diepoldsau-Schmitter sowie Timo Wild von Faustball Widnau. Flavio Sieber und Simon Schlattinger sind die zwei Diepoldsauer Vertreter im männlichen U18-Nationalteam, mit Laurin Juen steht zudem ein Vereinskollege auf Pikett bereit, falls einer der zehn Aufgebotenen ausfällt. Flavios Schwester Elena Sieber gehört zum Nationalteam der jungen Frauen, ebenso wie ihre Diepoldsauer Vereinskollegin Jana Sieber. Die Diepoldsauer NLA-Spielerin Jamie Bucher ist zudem als interimistische Co-Trainerin im Staff von Cheftrainer Daniel Gübeli.