Leichtathletik 03.04.2024

Zum fünfzigsten Geburtstag bekam der Gesa-Cup ein neues Kleid

An Auffahrt feiert der Gesa-Cup auf der frisch renovierten Altstätter Sportanlage sein 50-Jahr-Jubiläum. Bauliche Veränderungen und kreative Köpfe haben den Leichtathletikwettkampf seit 1974 geprägt und weiterentwickelt.

Von Damian Zellweger*
aktualisiert am 03.04.2024

Wenn an Auffahrt die Sprinterinnen über den neuen Belag auf der Gesa donnern und die Springer den zusätzlichen Platz beim Flug in die Sandgrube geniessen, profitieren sie von einer jahrzehntelangen Entwicklung von Infrastruktur und Wettkampf.

Dass diese Bereiche eng verknüpft sind, zeigt das Beispiel des Gesa-Cups deutlich. So wurde der Anlass dank der Eröffnung der Sportanlage gegründet, er musste aufgrund einer Neusanierung 1992 das einzige Mal abgesagt werden und feiert heuer auf der renovierten Einrichtung sein 50-Jahr-Jubiläum.

Hauptziel: Leichtathletik im Rheintal fördern

Drei Tage lang wurde im Mai 1971 in Altstätten gefeiert. Dank der wenige Jahre zuvor gegründeten Genossenschaft Erholungs- und Sportanlagen Altstätten (Gesa), konnte der Bau des damals modernsten Sportzentrums des Rheintals realisiert werden. Auch eine Leichtathletikanlage gehörte dazu, was den Vorstand des KTV Altstätten auf eine Idee brachte. «In den Siebzigern sprach in Altstätten alles nur vom FC, die Leichtathletik war noch nicht präsent», sagt Peter Pichler, Mitgründer des Gesa-Cups und damaliger Präsident des KTV Altstätten.

Dies sollte sich ändern und so wurde ein Leichtathletik-­Teamwettkampf namens Rheintal Cup ins Leben gerufen. Vincenz Candrian, Vorsitzender der Gesa, begeisterte sich für diese Idee, bot sich als erster OK-Präsident an und liess die Genossenschaft den Pokal spenden. Einzige Bedingung war, der Wettkampf sollte nach der Genossenschaft benannt und als Gesa-Cup bekannt werden.

Zu Beginn musste der Gesa-Cup einige Widrigkeiten erwehren und Spannungsfelder aushalten. Zu wenige Anmeldungen verhinderten die Entstehung einer Frauenkategorie in den ersten zwei Jahren – und zu viele Anmeldungen führten Ende der Siebziger dazu, dass einige Disziplinen ins Schulhaus Wiesental ausgelagert werden mussten. Die Leichtathletik sollte Einzug in die Vereine erhalten, der Breitensport stand im Fokus – der professionell aufgezogene LC Brühl wollte aber einen Wettkampf mit Lizenzpflicht und homologierter Anlage, damit allfällige Rekorde zählten. Auffahrt bot sich als idealer Wettkampftag an – die Kirche forderte aber eine Verschiebung wegen des hohen Feiertages.

Kompromissbereitschaft führt zu Weiterentwicklung

Dialog und Kompromissbereitschaft halfen dem Gesa-Cup, sich zu etablieren und weiterzuentwickeln. Vieles sieht heute anders aus als vor 50 Jahren. «Damals gab es kaum Publikum auf der Rampe», erinnert sich Gebhard Heeb, Mitinitiant und damaliger Oberturner des KTV Altstätten. Der Umbau der Gesa 1992 verlieh dem Anlass nochmals einen Schub. Die Attraktivität für das Publikum stieg, die Abläufe wurden runder und schneller. Einen weiteren solchen Schub verspricht sich das aktuelle OK des Gesa-Cups um Livio Zellweger auch von der diesjährigen Sanierung.

Und trotzdem soll sich nicht alles verändern, sagt Gebhard Heeb:

Die familiäre Atmosphäre ist noch die gleiche. Dass ich Simon Ehammer am Gesa-Cup eine Bratwurst verkaufen kann und er zwei Tage später in Götzis im Weitsprung 8,45 Meter springt, macht den Anlass unglaublich sympathisch.

*Hinweis: Der Autor ist Mitglied des organisierenden KTV Altstätten.