Eishockey 21.09.2023

SCR darf in dieser Saison «weiter kommen als im Vorjahr»

Der SC Rheintal hat letztes Jahr erstmals an den Erstliga-Playoffs teilgenommen – und will nun wieder dorthin. Los geht die neue Erstligasaison am Samstag, 23. September, 17.30 Uhr, mit dem Heimspiel in Widnau gegen den EHC Burgdorf.

Von Remo Zollinger, Sepp Schmitter
aktualisiert am 21.09.2023

Am 19. Februar 2023, mit einer 3:8-Niederlage in Bellinzona, ist die letzte Saison des SC Rheintal zu Ende gegangen – im fünften Spiel des Playoff-Viertelfinals. Die Rheintaler hatten eine ausgezeichnete Saison gespielt und den Favoriten im Playoff mehrfach geärgert, dennoch war Bellinzona Endstation.

Ärger darüber war beim SCR nach der Saison kaum zu spüren – im Gegenteil. Die Rheintaler waren stolz auf eine sackstarke Erstligasaison. Und sie wollen dieses Kunststück ab Samstag wiederholen. Dann steht das erste Spiel in der neuen Saison auf dem Plan (siehe Box unten).

Wenige Wechsel und junge Leistungsträger

Der SC Rheintal geht mit einer fast unveränderten Mannschaft in die neue Saison. Nicht mehr dabei sind mit Valentino Fritz, Noel Vetter und Jakob Mutinelli nur drei Spieler. Neu sind Ma­thias Hofer (Jahrgang 2002) und die 2003er Florin Stutz, Silvan Good sowie Justin Wiederkehr. Sie entstammen dem Rheintaler Nachwuchs und sind von «auswärts» zurückgekehrt. Das beweist, wie der SCR weiter auf den eigenen Nachwuchs setzt. Rund 20 Spieler aus dem Verbundprojekt «Rheintal Future» spielen in höheren Klassen in der Schweiz, Österreich und sogar in Nordamerika.

Auch in dieser Saison unterstützt der SCR die Stiftung Greenhope, die sich für krebskranke Kinder einsetzt.
Auch in dieser Saison unterstützt der SCR die Stiftung Greenhope, die sich für krebskranke Kinder einsetzt.
Bild: pd

Viel Bedarf, das Team zu verändern, gab es nicht. Headcoach Sascha Moser sagt:

Die Spieler sind erfahrener, reifer geworden. Sie haben in den Playoffs bewiesen, dass sie auch starken Gegnern gewachsen sind.

Der Sportchef Fabian von Allmen fügt an: «Man darf nicht vergessen, dass wir bei uns schon bei etwa 22-Jährigen von absoluten Stammspielern sprechen.»

Die Mannschaft will sich selbst übertreffen

Es erstaunt auch angesichts der Altersstruktur im Team, wie gut der SCR in der letzten Saison abgeschnitten hat. Von Allmen ist bezüglich Zielsetzung deshalb etwas zurückhaltend: «Ich wäre mit der erneuten Qualifikation für die Playoffs sehr zufrieden. Natürlich haben die Jungs aber das Ziel, die Leistung von letzter Saison zu übertreffen und sich mindestens für den Halbfinal zu qualifizieren», sagt er. Und der Trainer?

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Mannschaft eine Runde weiter kommen möchte als im Vorjahr. Und ab dann ist alles möglich.

Der Trainer ist auch wegen der neuen Spieler so optimistisch: «Sie bringen frisches Blut ins Team, sind enorm motiviert und können Impulse setzen. Sie sind schon gut integriert und wir werden noch viel Freude an ihnen haben.»

Ein wichtiger Kampf findet abseits des Rinks statt

Der SCR startet am Samstag in die 60. Saison seiner Vereinsgeschichte. Moser lädt die Fans ein, die Spiele zu besuchen: «Wir werden hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Aber die Fans müssen vorbeikommen und sich selbst überzeugen. Es gibt nichts Schöneres.» Das Rheintaler Publikum ist als zahlreich und treu bekannt – und sicher auch auf die Duelle mit den Gruppenfavoriten wie Wetzikon oder Dübendorf gespannt.

Daneben läuft abseits des Rinks der Abstimmungskampf: Am 19. November befindet die Bevölkerung von vier Gemeinden über das Geld für den Neubau der Eishalle. «Wenn wir mit attraktivem, spannendem Spiel viele Zuschauer anziehen, leisten wir einen Beitrag und unterstreichen die Wichtigkeit unserer Halle», sagt Trainer Moser. Er will sich davon aber nicht beeinflussen lassen und sich auf das Sportliche konzentrieren.

Heimspiel gegen Burgdorf zum Auftakt
Zum Start in die Saison empfangen die Luchse am Samstag, 23. September, 17.30 Uhr, die Ritter aus Burgdorf. Die Emmentaler spielen seit gefühlter Ewigkeit in der 1. Liga und profitieren von der Nähe zu oberklassigen Clubs in der Region. Sie hatten darum nie Abstiegssorgen, obwohl sie 2023 erst in der letzten Runde die Playoff-Quali schafften.
Sie wurden vier Jahre vom SCR-Urgestein Andy Keller trainiert, er ist aber nicht mehr dabei. Neuer Trainer ist Alain Sägesser, ein Emmentaler mit Erfahrung bis in die Nationalliga. Die Vorbereitung war gut: In vier Spielen gab es Siege gegen Sion, Delémont und Münsingen und zuletzt eine knappe Niederlage gegen Gruppenfavorit Dübendorf. Die Berner haben ihre Ambitionen angemeldet.
Auch der SCR ist in Form. Er siegte nach verhaltenem Start gegen Meister Wil, den My-Hockey-League-Club Frauenfeld und die Pikes Oberthurgau. Damit sind die Voraussetzungen für ein spannungsgeladenes und attraktives Spiel gegeben.