++ Update ++ mit Video 11.11.2025

11.11 Uhr und ein paar Minuten: Im Dorf startet die Fasnacht mit Guggenmusik und «Polonäse»

Mit einem lauten Knall, fröhlicher Guggenmusik und viel Sonnenschein ist in Rebstein die Fasnacht eingeläutet worden. Schon kurz nach 11.11 Uhr herrschte auf dem Parkplatz der Sonnenbräu AG ausgelassene Stimmung mit den «Burgtätschern», Rebsteins Guggenmusik.

Viel Betrieb auf dem Parkplatz vor der Sonnenbräu AG in Rebstein: Bei Sonnenschein, Bier und guter Laune haben sich Ur-Fasnächtler und Zaungäste bei der Festwirtschaft eingefunden. Hier wird die fünfte Jahreszeit mit «wildem Guggentreiben» und «Polonäse» eingeleitet.

Obervögel sorgen für Farbtupfer

Daniel Strickler, Vizepräsident der «Räbschter Dorffasnacht» und Verantwortlicher für die Festwirtschaft, hat um halb elf Uhr deshalb bereits alle Hände voll zu tun: Hier ein Schwatz, da ein Getränk öffnen und jetzt auch noch die Zeitung. Zwar zieht bis zur Fasnacht im Februar noch einige Zeit ins Land, aber dass der Fasnachtstart – wie es sich für den 11.11. gehört – gefeiert werden muss, steht für ihn ausser Frage. «Wir haben uns zum Teil schon lange nicht mehr gesehen. Nun ist die Vorfreude auf die nächste Fasnacht umso grösser», sagt er, der auch Obervogel Nummer 21 ist und damit eine Art Rebsteiner Fasnacht-Ehrentitel trägt.

Dass in Rebstein die Fasnacht offiziell eröffnet werden kann, findet er toll. Und: «Der Anlass ist nicht für ein breites Publikum gedacht. Aber wir haben einfach eine Riesenfreude an diesem schönen Auftakt.» Und die sei ansteckend.

In der Tat ist es ein gelungener Start in die Fasnacht an diesem Dienstagvormittag. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm, und vielen kann man die Freude auf die bevorstehende Fasnacht von der Nasenspitze ablesen. Dazu spielen die «Burgtätscher», die Guggenmusik des Dorfs, gut gelaunt auf, sodass schon nach kurzer Zeit die Ersten mitwippen. Einige Obervögel, von denen jedes Jahr ein neuer gewählt wird und die auf der Webseite der «Räbschter Dorffasnacht» in der «Volière» verewigt sind, haben sich unter das Volk gemischt und sorgen mit ihren Outfits für Farbtupfer.

Fasnachtsstart zu feiern, gehört dazu

Für Hanspeter Schönbeck und Hansjörg Keel war es gar keine Frage, beim Fasnachtstart dabei zu sein. Schönbeck sagt:

Wir sind ja pensioniert, aber früher haben wir uns den Vormittag für den Anlass natürlich freigenommen, gar keine Frage.

Das gehöre einfach dazu, finden er und sein Begleiter. Besonders freuen sie sich auf gemeinschaftliche Erlebnisse und die Guggen. Wohnen denn die beiden in Rebstein? «Sicher!», sagen sie wie aus einem Mund. Colette Graf, die zu den beiden stösst, ergänzt: «Und ausserdem sind sie Ur-Fasnächtler.» Sie selbst wohnt zwar nicht mehr in Rebstein, fügt aber mit Stolz hinzu, Ur-Rebsteinerin sei sie aber schon. Ausserdem sei ihr Götti der erste Obervogel gewesen.

Wird einer von den Dreien einmal noch Obervogel? «Dafür sind wir zu alt», meinen die beiden Herren. Eine offizielle Alterslimite gebe es zwar nicht, aber: «Das sollen Jüngere machen.» Und Colette Graf findet, sie wohne ja jetzt nicht mehr im Dorf.

Ganz pünktlich sind die Fasnächtler und Fasnächtlerinnen zwar nicht, aber ein paar Minuten nach 11.11 Uhr ist es dann so weit: Ein Böller knallt die neue Fasnachtsaison ein. Die «Burgtätscher» schmettern um die Wette, und die Polonaise zieht ihre Runde durch das Publikum auf dem Sonnenbräu-Areal. Derweil wirft Obervogel Nummer 10, Bernadette Lüchinger, ganze Hände voll Bonbons, um die sich Kinder balgen, in die Menge. Bald geht es für einige weiter ins Restaurant Kreuz x Quer zum Zmittag. Alle anderen haben schon einmal eine fasnächtliche Kostprobe und Grund zur Vorfreude erhalten.

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