Der FC Rheineck führt die Tabelle nach neun Spielen an. Der FC Buchs II hat einen Zähler weniger, Au-Berneck II fünf. Es war für die Elf von Pasquale Marciello und Luciano Cipriano ein erfreulicher Herbst, denn sie ist immer noch ungeschlagen. Besonders die Abwehr überzeugt: Rheineck hat 2025/26 erst sechs Gegentore kassiert. Dem Verein war auch wichtig, sich nicht wie letzte Saison mit zu vielen Strafpunkten selbst im Weg zu stehen. Aktuell sind es nur zehn, auch das ist ein Fortschritt.
Rheineck hat ohne Zweifel das Potenzial, diese Saison bis zum Schluss um den Aufstieg zu spielen – und diesen dann zu feiern. Es gilt, weiter so solide aufzutreten und die eigenen Tugenden auszuspielen, wie dies im Herbst oft sehr gut gelungen ist. Ein Glanzstück dessen war der 5:1-Sieg im Derby gegen den FC Staad in der vierten Runde.
Staad drehte nach dem Trainerwechsel auf
Die Seebuben schlossen die Hinrunde mit einem 2:1 über Ruggell II ab. Im intensiven Viertliga-Fight gelang dem 16-jährigen Janis Thomann in der Nachspielzeit nach einer Ecke der Siegtreffer. Doch zu reden gibt vor allem etwas anderes: der Trainerverschleiss. Seit Mai 2024 fungiert Präsident Cornel Rüst zum dritten Mal als Cheftrainer ad interim. Damals traten Voja Pekic und Aco Popadic zurück. Zur Saison 24/25 kam Daniel Bamert, der im Mai 2025 wieder Geschichte war. Rüst: «Wir hatten zweimal Pech. Bamert ist ein guter Trainer, war jedoch nicht der Richtige für eine Mannschaft wie unsere.»
Es folgte zur neuen Saison in der 4. Liga Marco Rhyner. Dies habe «zwischenmenschlich nicht funktioniert», sagt der Präsident. Daher folgte die Trennung auch auf Wunsch Rhyners bereits nach vier Spielen. «Wir wollten nicht zuwarten, bis zur Winterpause, wenn wir vielleicht schon im Abstiegskampf stecken.» Ziel sei nun, mit den 31-jährigen Martin Caderas und Anto Lovric weiterzumachen. Auch Rüst, der nach dem Spiel persönlich im Kiosk mithilft, unterstütze das Trainerteam weiter. Zum Ruggell-Spiel sagt er: «Es war ein hart erarbeiteter Sieg. Ruggell hat es uns nicht einfach und die Räume eng gemacht. Dennoch kamen wir zu unseren Chancen und haben nicht viel zugelassen.»
Die Hinrunde fasst Rüst so zusammen: «Ich bin zufrieden, wie sich das Team nach dem Trainerwechsel entwickelt und gesteigert hat. Die Spieler haben gezeigt, was in ihnen steckt.» Caderas hatte als Saisonziel den Aufstieg ausgerufen. Wie sieht der Präsident dies knapp drei Monate später? «Wir wollen noch weiter nach vorne als Platz fünf. Um um den Aufstieg mitzuspielen, reicht es wahrscheinlich nicht mehr.»
Heiden befindet sich mitten im Abstiegskampf
Auch wenn die Vorzeichen besonders waren, lässt sich festhalten: Zufriedenstellend ist die Bilanz für Fabian Sauter, Trainer des FC Heiden, nicht. Für den Vorderländer Viertligisten, der aufgrund eines Teamrückzugs überhaupt erst in der Liga verbleiben durfte, wurde es wie erwartet schwer. Dass nicht mehr als sechs Punkte resultierten, lag aber – das spricht für den FCH – weniger an der Qualität des Kaders, sondern an der personellen Fluktuation. Wegen Verletzungen, Militärdienst und weiterer Absenzen konnte der FCH selten in Bestbesetzung antreten, was sich besonders im Kellerduell gegen Rorschacherberg negativ zeigte, als Heiden in der letzten Minute den Punktgewinn aus den Händen gab.
Inwieweit dies ins Gewicht fallen wird, zeigt sich im Juni 2026. Bis dahin bleibt den Vorderländern aber Zeit, sich aus eigener Kraft aus der misslichen Lage zu befreien. Die Vorzeichen sind nicht so schlecht, wie es die Tabelle vermuten lässt. Mit Livio Fiechter, Livio Abderhalden und Fabian Huber kehren drei Spieler aus dem Militär zurück, die im Herbst im Teilzeitpensum wichtig waren. Zudem drängt der Nachwuchs ins Team; er hinterliess bereits nachhaltigen Eindruck. Doch auch wenn Spieler wie Niklas Eugster, Gian Luca Verona oder Silas Engeli wertvolle Puzzleteile sind, tut Sauter gut daran, sie nicht zu verheizen.
Entsprechend soll das Kader nun qualitativ wie quantitativ verbreitert werden, damit sich die jungen Spieler ohne zu viel Druck weiterhin entfalten können. Was dann möglich sein kann, zeigte das letzte Vorrundenspiel, als Rheineck II mit 6:0 vom Platz gefegt wurde. Gleichwohl erwartet Heiden einen Abstiegskampf bis zum Schluss – je nach Saisonverlauf erwischt es auch den Zweitletzten. Das wissen sie in Heiden nur zu gut.
Ranglisten zur Winterpause
4. Liga, Gruppe 3: 1. Rheineck 21 Punkte, 2. Buchs II 20, 3. Au-Berneck II 16, 4. Eschen/Mauren II 16, 5. Staad 14, 6. Ruggell II 13, 7. Grabs 10, 8. Altstätten III 8, 9. Haag 7, 10. Rebstein II 3.
4. Liga, Gruppe 4: 1. Romanshorn II 22, 2. Jedinstvo SG 22, 3. Speicher 19, 4. Steinach II 16, 5. Neukirch-Egnach II 13, 6. Amriswil II 8, 7. Rheineck II 8, 8. Heiden 6, 9. Rorschacherberg 6, 10. Rebstein III 5.
4. Liga: je einmal Aufstiegskampf, Mittelfeld sowie Abstiegskampf