25.09.2022

422 Tiere an der Oberegger Viehschau

Trotz nasskalter Witterung war die Viehschau ein Volksfest. Miss Oberegg wurde Cindy von Thomas Gantenbein.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 02.11.2022
Den jeweils letzten Samstag im September reservieren sich die Bauern aus Oberegg traditionell bereits früh im Kalender. An diesem Tag putzen sie in den frühen Morgenstunden ihre Tiere heraus: Es wird gestriegelt, gewaschen und geschmückt. Von allen Seiten laufen die Bauern mit ihren Familien und ihrem Vieh von ihren Höfen in Richtung Dorfzentrum und präsentieren ihre prächtigen Tiere einem grossen Publikum. Auch an diesem Samstag liessen sich die vielen Schaulustigen nicht von der garstigen Witterung abhalten und standen für die Viehschau Spalier. 422 Kühe – 46 mehr als 2021 – aus 15 Bauernbetrieben liessen sich bewundern. Für Johannes Bürki, Haggen, war die heurige Viehschau bereits seine achtunddreissigste. Ein grosses Rahmenprogramm begeisterte Jung und Alt. Die Stegreiffler und das Alphorntrio Oberegg untermalten das Fest musikalisch. Unerschrockene konnten sich unter anderem im Bullriding probieren oder in die Schwingerhosen steigen. Besucherinnen und Besucher von weit her Die Viehschau Oberegg ist längst keine regionale Angelegenheit mehr. Amy und Joshua, ein älteres Farmerehepaar aus dem amerikanischen Bundesstaat Wisconsin, war begeistert von der Atmosphäre: «Es ist wunderschön. So einen Event könnten wir bei uns nicht durchführen, die nächste Farm liegt über 50 Meilen entfernt», sagte Joshua, der mit seiner Frau in der Schweiz in den Ferien weilt und von der Viehschau als Ferienhighlight schwärmte. Bevor es wieder zurück auf die Bauernhöfe ging, wurden die Siegertiere in den jeweiligen Kategorien ermittelt. Die Besitzer führten die Tiere in den Ring, wo sie von einer fachkundigen Jury genau unter die Lupe genommen wurden. Keia, ein Tier aus dem Stall von Guido Geiger, hat in ihrem Leben im Durchschnitt bisher 21,5 Kilogramm Milch pro Tag produziert. Das sind in der Summe über 122000 Kilogramm. Damit war ihr der Sieg in der Kategorie Lebensleistung sicher. Die neue Miss Oberegg hatte den weitesten Weg. Cindy kommt vom Hof von Thomas Gantenbein. Insgesamt über elf Kilometer oder fast zweieinhalb Stunden reine Laufzeit betrug der Weg, den die Gantenbeins mit ihren Tieren zurücklegten, um zur Viehschau zu kommen. Sie kehrten mit einer frisch gekrönten Miss zurück. Siegertiere: Lebensleistung über 80 000 kg: Keia (Guido Geiger); Eiweiss-Star: Brooke (Thomas Gantenbein); Schöneuter: 1. Laktation: Babsi (Philipp Eisenhut); 2./3. Laktation: Patty (Philipp Eisenhut); 4. ff Laktation: Sia (Christian Gantenbein); Miss Vorderland: Jamaika (Thomas Breitenmoser, Heiden); Miss Oberegg: Cindy (Thomas Gantenbein).Genossenschaftscup: 1. Heiden; 2. Wald-Rehetobel; 3. Oberegg-Reute.