«Unsere Gemeinde ist ein lebenswerter Ort»: Gemeindepräsident Reto Friedauer las aus einem Schreiben vor, das er von einer 97-jährigen Einwohnerin erhalten hatte. Darin drückte die Seniorin ihre Dankbarkeit für ihr Leben in St. Margrethen in den letzten 65 Jahren aus. Damals war sie mit ihrem Ehemann aus Zürich gekommen. Sie habe hier Freunde und Bekannte gewonnen, die sie auch in schwierigen Zeiten moralisch unterstützt und Halt gegeben hätten. «So tönt Heimat, meine Damen und Herren! Und ich hoffe natürlich, dass Ihnen das Gleiche widerfahren wird.»
Aber Heimat sei keine Selbstverständlichkeit, sondern müsse wurzeln, mit Leben erfüllt und gepflegt werden, wofür die über sechzig Vereine eine ausgezeichnete Grundlage bieten würden. Im schön restaurierten Torkel Romenschwanden hatten sich etwa 50 Zuzügerinnen und Zuzüger eingefunden, um bei einem Apéro, einem Rundgang durch Forst und Landwirtschaft und einem geselligen Abendessen über ihre neue Gemeinde informiert zu werden.
Neben Friedauer und seiner Rathaus-Crew gaben Rolf Künzler als Präsident des Ortsverwaltungsrates, die Schulrätinnen Diana Ammann und Simone Grüninger sowie die Vertreter der beiden grossen christlichen Kirchen Auskünfte. Die «neuen» St. Margrether ergriffen diese Möglichkeit, um mit Gemeinde und Mitbürgern in Kontakt zu kommen.
Der Liebe wegen nach St. Margrethen
Begeistert von ihrer neuen Heimat ist Midjelka Tajroska. Die junge Frau aus Nordmazedonien war vor einem knappen Jahr aus Italien zugezogen, um den seit seiner Kindheit in St. Margrethen wohnenden Semir Tajroski, der aus demselben nordmazedonischen Dorf wie der bekannte Widnauer Fussballer Jasmin Abdoski stammt, zu heiraten. Und Midjelka hat hier nicht nur die Liebe gefunden, sondern einen lebenswerten Ort. Oder wie sie selbst sagte: «Mir gefällt es in der Schweiz sehr gut. Alles ist anders, alles ist besser.» Ein schöneres Kompliment kann man seinem neuen Wohnort wohl kaum machen.Gerhard Huber
«Alles ist anders, alles ist besser»