Altstätten krönt eine starke Saison mit der Qualifikation für den Cup

Sie standen im Kreis, die Altstätter Fussballer, und skandierten laut «Hier regiert der FCA!». Dann tanzten sie, bespritzten sich mit Wasser und jemand brachte einen Karton kaltes Bier vom Kiosk. Im Hintergrund zelebrierten die Locarno-Fans vor der Fankurve den Abschied ihres Captains Loris Ziccardi, Pyros erhellten den Nachthimmel, die «Bianche Casacche» schienen nicht allzu enttäuscht.

Ein guter Gastgeber: der scheidende Locarno-Präsident Mauro Cavalli.

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«Natürlich wollten wir in den Cup, aber wir können mit der Niederlage leben, Altstätten hat verdient gewonnen», sagte der ebenfalls scheidende Locarno-Präsident Mauro Cavalli. Und widmete sich seinen Gästen, indem er mehrere Salametti aufschnitt und diese auf Brettchen servierte.

«Es war eine hervorragende Mannschaftsleistung», sagte Altstättens Edmir Zulic, angesprochen auf die ganze Saison. «Wir wollten, wir gingen füreinander und das Resultat ist nun ersichtlich: Platz acht und die Cup-Hauptrunde.» Zulic erzielte nach einer halben Stunde Altstättens erstes Tor, er verwertete einen Penalty sicher zum 1:1. Zuvor hatten beide Teams je einen Pfostenschuss, das Chancenplus lag aber auf Altstätter Seite. Und doch ging Locarno in Führung. Edmond Berzati erzielte das 1:0, wie Zulic verwandelte auch er einen Elfmeter. Davon abgesehen hatte Locarno wenige Chancen, während Egzon Shabani, Mehmet Sefa Gaye und Ryan Scheftner für Altstätten scheiterten. Sefa Gaye war es auch, der nach dem Ausgleich das 2:1 auf dem Fuss hatte, aber aus bester Position daneben schoss.

Die Mannschaft ist stabil und hat Charakter

«Wir sind besser gestartet und hatten Hundertprozentige, eigentlich müssten wir die erste Hälfte für uns entscheiden», sagte FCA-Spielertrainer Egzon Shabani. Auch er ist höchst erfreut, dass Altstätten sich für den Cup qualifiziert hat – und den Ligaerhalt letztlich souverän geschafft hat, obwohl es eine lange Negativserie gab. «Wir hatten eine schwierige Phase, in der wir 13 Spiele lang keinen Sieg einfahren können. Dass wir es dann doch so geschafft haben, zeigt, dass die Mannschaft Charakter hat und stabil ist. Wir hätten schon früher Punkte holen müssen, hatten aber auch etwas Pech.»

«Hier regiert der FCA!» hiess es nach dem Spiel vom feiernden Altstätter Kollektiv.

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Nach der Pause stellte Locarno um, hatte mehr Spielanteile. Dennoch plätscherte die Partie für eine gute halbe Stunde vor sich hin, die Teams fanden keine Lösung, die gegnerische Abwehr zu knacken. Bis Altstätten den Gegner mit einem Tempovorstoss überforderte und der starke Thierry Langenegger in der 82. Minute das 2:1 erzielte. Darauf folgte kein Sturmlauf der Tessiner, der FCA hatte alles im Griff. Und legte in der Nachspielzeit das 3:1 nach, Sefa Gaye traf auf Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Neil Eugster.

Zulic: «Das hier ist etwas Einzigartiges»

Spiel und Resultat passen zur Saison des FC Altstätten. In dieser sah es zwischenzeitlich nicht danach aus, dass der Aufsteiger die Liga halten könnte, er rappelte sich aber auf. «Als wir vom Auswärtsspiel bei Red Star heimgefahren sind, waren wir im Loch. Doch wenn man jetzt schaut, was wir geschafft haben, ist das eindrücklich. Es zeigt, was für eine Mannschaft wir sind», sagte Verteidiger Yanik Lüchinger. Auch die auswärtigen Verstärkungen hätten gesagt, dass es «so etwas» nicht an vielen Orten gibt.

Edmir Zulic ist begeistert von seinem ersten Jahr beim FC Altstätten.

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Einer dieser Verstärkungen ist Edmir Zulic, er ist begeistert von Team und Verein. «Die Mannschaft ist super, wir verstehen uns sehr gut. Ich war schon bei anderen Vereinen, bei Bazenheid, bei Brühl, aber das hier ist etwas Einzigartiges. Alles ist so familiär, wir sind immer zusammen, es stimmt von A bis Z», sagte er. Es überrascht nicht, dass er auch nächste Saison beim FCA spielen wird.

In der Bar hinter der kleinen, aber 90 Minuten lang singenden Locarno-Fankurve hängt ein Wimpel des FC Altstätten. Dies nicht seit dem Testspiel zwischen den Teams im Februar, sondern seit vielen Jahren. 1981 begegneten sich Locarno und Altstätten in Näfels, es ging um den Aufstieg in die NLB, den dann beide Clubs erreichten. In Locarno erinnert man sich daran, ein älterer Herr erzählte viel über die legendäre Aufstiegsrunde. «Nach Näfels reisten wir mit vielen Cars, doch es hatte mehr Altstätter als Tessiner dort», sagte er etwa. Nun hat sich der FCA am Lago Maggiore ein zweites Mal bekannt gemacht.

Im Tessin schon bekannt: Dieser FCA-Wimpel hängt seit 1981 in der Fan-Bar des FC Locarno.

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Cup-Qualifikation 2. Liga inter
Locarno – Altstätten 1:3 (1:1)
Tore: 16. Berzati (Penalty) 1:0, 32. Zulic (Penalty) 1:1, 82. T. Langenegger 1:2, 95. Sefa Gaye 1:3.
Locarno: Pelloni; Ritzer, Doldur (85. Assuelli), Di Benedetto, Nyamekeh; Berzati (80. Ziccardi), Martignoni, Polli; Facchin (85. Tosetti), Rajicic (64. Bilinovac); Decapitani (77. Rossini).
Altstätten: Mota Marinho; Zünd, Liiro, Djana, Lüchinger; Zulic; T. Langenegger (86. Di Maggio), Stüdli (92. N. Eugster), Sefa Gaye, Shabani; Scheftner (77. Schmitter).
Gelbe Karten: 23. Decapitani, 59. Ritzer, 79. Berzati.