19.04.2019

Altstätten steigert sich in den Cupfinal

Einer Steigerung nach der Pause, die von Kevin Steiger mit entscheidenden Zuspielen eingeleitet wurde, hat der FC Altstätten seinen 2:1-Heimsieg im Halbfinal der Ostschweizer Cup-Vorrunde gegen Winklen zu verdanken.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerAlles Wesentliche des intensiven und spannenden, aber nicht hochklassigen Cupfights ereignete sich in den 20 Minuten nach der Pause.Kurz nach Wiederbeginn schätzten zwei Altstätter einen Ball falsch ein, «der lang genug in der Luft war, um ihn abzuwehren», wie Trainer Adrian Brunner sagte. Winkelns Luca Rölli hatte sich besser positioniert und bedankte sich mit dem Führungstor. Wenig später, in der 55. Minute, sah derselbe Stürmer eine weitere Topchance von Altstättens Keeper Andrin Dietsche vereitelt. «Das hätte das 2:0 sein müssen», ärgerte sich Winkelns Trainer Thomas Koller.Winkeln verpasste den DoppelschlagEs war die Szene, die sich als Knackpunkt der Partie erwies. Denn nicht einmal zehn Minuten später lagen die Gastgeber vo­raus. Zweimal hatte Sahin Irisme die Gelegenheit zum Ausgleich – einmal war sein Abschluss zu wenig druckvoll (53.), einmal düpierte er Winkelns Goalie Nico Schäpper mit einem listigen 40-Meter-Schuss nur beinahe (57. Minute).Schliesslich war es ein Standard in der 60. Minute, mit dem sich Altstätten ins Geschehen zurückkämpfte: Ein paar Meter vor der Trainerbank trat Kevin Steiger in der gegnerischen Platz­hälfte zu einem Freistoss an. Die Flanke zirkelte er haargenau in die Mitte, auf den Kopf des aufgerückten Innenverteidigers Simon Eugster. Dieser sprang einen halben Meter höher als alle anderen, er berührte den Ball ganz leicht mit der Stirn – stark genug, um die Flugbahn des Spielgeräts zu verändern, wodurch Winkelns Torhüter keine Abwehrchance hatte.Winkeln hatte noch keine Zeit, sich von diesem Rückschlag zu erholen, da spielte Kevin Steiger schon den nächsten Pass. Diesmal kam sein Zuspiel zu Damian Moser, der mit einer ei­gentlich verunglückten Aktion den Ball direkt in den Lauf des sprintenden Sahin Irisme legte. In hohem Tempo umkurvte der Alt­stätter Captain die verbliebenen Verteidiger und versenkte die Kugel mit der Sicherheit des Topskorers im Netz. Viele Zuschauer auf der Gesa fürchteten eine weitere Wende, als Altstätten mehrere Konterchancen zur Siegsicherung ausliess: In der 78. Minute traf Adis Hujdur nur den Pfosten, eine Minute spä­- ter schlug ein Winkler Verteidi­-ger Irismes Abschluss von der Linie.Aber von Winkeln kam nichts mehr: Die Altstätter Abwehr, die sich in der ersten Stunde nicht sehr sattelfest präsentierte, liess kaum noch etwas zu. Allerdings gegen platte Gäste, die höchstens noch mit einem Heber gefährlich wurden, der das von Dietsche verlassene Tor aber deutlich verfehlte.Altstätten hatte zu Beginn Mühe mit den spielstarken Gästen. Erst mit Härte fanden sie ins Spiel. Die St. Galler traten dadurch auch robuster auf, deshalb wurde die erste Halbzeit gehässig. Alle sechs gelben Karten zückte Referee Egzon Ibraimi vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel war es eher am Spiel­feldrand hektisch: FCA-Trainer Brunner stand am Rande eines Bankverweises.Nach altem Modus wäre der FCA schon im Schweizer CupNach dem Match freute er sich darüber, dass sein Team dank grossem Willen gewonnen hat. «Letztes Jahr wären wir jetzt schon im Schweizer Cup gewesen», sagte er. Aber es hat eine Regeländerung gegeben: Neu kommt nur noch der OFV-Cupsieger in den Schweizer Cup.Der andere Platz geht an den 2.-Liga-Meister. Calcio Kreuzlingen, das am Montag im Halbfinal in Flawil spielt, könnte beide Pokale gewinnen. Dann würde Altstätten als Verlierer des Cupfinals nachrücken. Auf solche Rechnungen lässt sich Brunner nicht ein. «Besser ist es, den Cupfinal zu gewinnen.» Dieser findet am 19. Mai in Frauenfeld statt.Ostschweizer Cup-Quali, HalbfinalAltstätten – Winkeln SG 2:1 (0:0)Gesa – 300 Zuschauer – SR: Ibraimi.Tore: 48. Rölli 0:1, 60. S. Eugster 1:1, 63. Irisme 2:1.Altstätten: Dietsche; Göldi, S. Eugster, Ritter (73. D. Lichtenstern), Balmer; Liiro (81. N. Eugster), Bösch, Moser, Steiger (90. Ergens); Hujdur, Irisme.Winkeln: Schäpper; Broger, Ammann, Hägi, N. Eberle (46. Hörler); Simic, Steinemann, Grünenfelder, Rölli; Vujinovic (66. J. Eberle), Hofstetter (77. Kobler).Gelbe Karten: 23. Ammann, 24. Göldi, 37. Ritter, 42. Vujinovic, 42. Steiger, 44. Broger.