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Altstätten zeigt im Herbst viel Moral: «Wir geben nie auf»

Der FC Altstätten hatte in der 2. Liga interregional mit vier Niederlagen in Folge einen Fehlstart in die Saison hingelegt. Danach fing er sich aber – zur Winterpause liegt er nur noch einen Punkt hinter dem rettenden Strich. Und ein Cupspiel steht am Sonntag noch an.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert vor 1 Stunde

«Die zweite Saison wird immer die schwierigste», sagte die Club-Ikone des Hamburger SV, Uwe Seeler, vor 30 Jahren. Dass dieser Spruch mehr als einen Funken Wahrheit in sich trägt, musste der FC Altstätten in diesem Herbst erfahren. Die ersten Spiele gingen resultatmässig gründlich daneben: Nach der 0:4-Niederlage gegen Linth 04 auf dem Näfelser Kunstrasen hatte der FCA auch nach vier Spielen noch keinen Punkt auf der Habenseite. Dazu stimmten die Offensivausbeute mit nur drei Treffern sowie die Gegentorstatistik (17) nicht eben optimistisch.

Dann kam der 14. September und mit ihm das Heimspiel gegen Weesen. Die Gasterländer waren in der letzten Saison mit 27 Punkten Vorsprung und 114 erzielten Toren in die Interregio gestürmt. Den Schwung nahm Weesen mit und gewann die ersten vier Spiele. Viel Kredit bekam die Städtli-Elf gegen den Leader nicht. Doch sie landete mit einem 4:2 den ersten Saisonsieg. «Nach dem schwierigen Meisterschaftsstart haben wir uns zusammengerauft. Wir haben immer gewusst, dass wir nicht so schlecht sind, wie es die Tabelle zeigte», sagt Altstätten-Coach Giusi Castrovinci.

Ein ständiger Lernprozess mit Höhen und Tiefen

Trotz der Niederlagen harmoniert es in der Mannschaft: «Wir hatten immer einen sehr guten Trainingsbesuch, auch wenn die Resultate nicht gestimmt haben», sagt Trainer Egzon Shabani. Der FCA konnte in der Hinrunde nie zweimal in Folge mit der gleichen Aufstellung spielen.

So entstanden leider keine Automatismen. Die Saison war bisher ein ständiger Lernprozess mit Höhen und Tiefen», sagt Castrovinci. Und: «Das Team hat sich nie aufgegeben und ist immer wieder aufgestanden.

Dies war auch beim 2:2 in Arbon sichtbar, als Altstätten nach einer Viertelstunde 0:2 in Rückstand lag, danach das Tor der Thurgauer aber förmlich belagerte und in den letzten zehn Minuten noch einen Punkt holte. Dieses Spiel zeigte, was im Team steckt: Kampfgeist, Moral und der Wille, nach einem Rückstand zurückzukommen.

Altstätten kam immer besser in Fahrt

Shabani spricht auch das Spiel gegen Erstliga-Absteiger Uzwil an, als Altstätten nach 20 Minuten 2:0 führte, 40 Minuten hervorragend spielte, dann aber ins alte Schema zurückfiel: «Am Schluss haben wir gegen einen Gegner verloren, den wir hätten schlagen müssen.» Nach dem 2:5 in Chur verloren die Altstätter in fünf Spielen nur noch einmal – 1:4 zu Hause gegen Dardania. «Auf die guten Ansätze aus den letzten Spielen wollen wir aufbauen», sagt Castrovinci. Beim 4:0 gegen Wil II vergab der FCA einen Haufen Chancen. Und beim 2:2 in Schaffhausen am letzten Samstag verhinderte erst ein Penalty in der Nachspielzeit, dass die Shabani-Elf mit drei Punkten im Gepäck zurück ins Rheintal gereist wäre.

«Wir wollen uns in der Rückrunde von den Abstiegsplätzen entfernen, an uns glauben und unsere Stärken einsetzen. Wir steigen nicht ab», sagt Shabani, der aktuell mit sieben Treffern die interne Torschützenliste anführt. Die letzten Spiele würden gut zeigen, wo das Team aktuell steht. Der Coach sagt:

Wir haben uns stabilisiert und sind in der Lage, mit jedem Gegner mitzuhalten. Die beiden Torhüter haben grossen Anteil daran, sie geben dem Team Sicherheit.

Und: «Wenn wir diese Entwicklung fortsetzen, können wir noch einige positive Überraschungen schaffen. Wir kämpfen bis zum Schluss und geben nie auf.»

Cup-Spiel am Sonntag gegen FC Ajoie-Monterri

Die Differenz zwischen Leader Weesen und dem Achtplatzierten Rorschach-Goldach beträgt nur acht Punkte. Dies zeigt die Ausgeglichenheit in der Gruppe. Altstätten liegt knapp unter dem Strich. Vier Punkte fehlen auf Wil II, zwei auf Dardania. Hinten spüren die Altstätter den Atem von Arbon und Chur. Co-Trainer Thomas Koller sagt: «Die Leistungsdichte in der Liga ist sehr hoch. Wer nicht in jedem Spiel alles gibt, verliert. Wir müssen immer 100 Prozent bringen, sonst reicht es nicht.» Castrovinci: «Kleinigkeiten entscheiden über Sieg oder Niederlage.» Dies fordere, bringe aber auch die individuelle Entwicklung jedes Spielers deutlich voran.

Der FC Altstätten kann sich noch nicht ganz in die Winterpause verabschieden. Einmal steigen die Jungs dieses Jahr noch in die Hosen: Am Sonntag, 16. November, 13.30 Uhr, geht es auf der Gesa um die Cup-Qualifikation. Zu Gast ist ein Team, dessen Name man eher vom Eishockey als vom Fussball kennt: der FC Ajoie-Monterri. Die Jurassier liegen in der Interregio-Gruppe 2 auf dem achten Platz. Es wäre den Rheintalern zu gönnen, könnten sie mit einem Erfolgserlebnis überwintern.

2. Liga inter, Gruppe 5
Rangliste (alle 13 Spiele):
1. Weesen 28 Punkte, 2. Gossau 26, 3. Seefeld ZH 24, 4. Balzers 23, 5. Uzwil 22, 6. Schaffhausen II 21, 7. Linth 04 20, 8. Rorschach-Goldach 20, 9. Seuzach 19, 10. Wil II 15, 11. Dardania SG 13, 12. Altstätten 11, 13. Arbon 10, 14. Chur 9.

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