Fussball 10.10.2023

Am Ende gewinnt Rüthi in St.Margrethen doch standesgemäss

Der FC Rüthi gewinnt bei Schlusslicht St. Margrethen 7:1. Es dauerte aber eine Weile, ehe Rüthi den Tritt fand – die Gastgeber waren sogar in Führung gegangen. Dann drehten dreimal Robin Sonderegger und je zweimal Sven Städler und Bernhard Allgäuer das Skore.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 10.10.2023

Als Schiedsrichter Saliu in der 27. Minute auf den Elfmeterpunkt zeigte, bekam St.Margrethen die Chance zur Führung. Rüthi-Goalie Joris Hallauer hatte Patrik Kanzelberger gefoult. Gabriel Navarro nahm Anlauf, Hallauer ahnte die Ecke und wehrte den scharf getretenen Ball nach vorne ab. Dort kam Navarro nochmal an den Ball – diesmal liess sich der 20-jährige Mittelstürmer der Heldsberger die Chance nicht mehr nehmen und traf zum 1:0.

St. Margrether Führung hielt nur sechs Minuten

100 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten an diesem milden Oktoberabend den Weg auf die Rheinau gefunden. Die Teams lieferten sich ein munteres Derby, wobei St.Margrethen keineswegs nur reagierte: Die Gastgeber zeigten sich äusserst zweikampfstark. In der Startphase war die Chance von Sven Städler, der von Bernhard Allgäuer eingesetzt worden war, die erste nennenswerte Möglichkeit. St.Margrethen-Goalie Danilo Jeremic war einen Tick schneller am Ball als der Rüthner.

Verständlich war der Jubel in der St.Margrether Mannschaft über den Penaltynachschuss in Minute 27, schliesslich konnte sie sich in letzter Zeit nicht oft über eine Führung freuen.

Die St.Margrether Fangruppe Block 94.30 zündete ein wahres Feuerwerk.
Die St.Margrether Fangruppe Block 94.30 zündete ein wahres Feuerwerk.
Bild: Hansueli Steiger

Die Freude währte aber nur sechs Minuten, dann setzte Städler sich durch und passte zu Robin Sonderegger, der den Ausgleich markierte. Tobias Geisser scheiterte kurz danach an der Querlatte. Der 1:1-Pausenstand entsprach dem Geschehen auf dem Feld.

Rüthi mit sechs Treffern innert 40 Minuten

«Wir sind hellwach!» rief St.Margrethen-Trainer Florian Scharrenbroich bei Wiederbeginn seinen Spielern zu. Doch nun wirkte Rüthi zielstrebiger. Es dauerte sieben Minuten, ehe Städler Rüthi nach einem Lattenabpraller erstmals in Führung brachte. Mit dem Vorsprung nahmen die Gäste Fahrt auf und so war es Allgäuer, der in der 64. Minute mit seinem Bogenball zum 3:1 das schönste Tor des Abends erzielte.

Für die Einheimischen wurde es durch zwei verletzungsbedingte Umstellungen auf zentralen Positionen immer schwieriger, was Rüthi ausnutzte. Nach einem genauen Zuspiel von Allgäuer drosch Sonderegger den Ball zur endgültigen Entscheidung in den Netzhimmel.

Robin Sonderegger (links, hier gegen Georgios Stella) steuerte drei Tore zum deutlichen Rüthner Sieg bei.
Robin Sonderegger (links, hier gegen Georgios Stella) steuerte drei Tore zum deutlichen Rüthner Sieg bei.
Bild: Hansueli Steiger

Nun war der Widerstand gebrochen. Nach einem Pfostenschuss verwandelte Allgäuer wenig später ein Zuspiel von Imer Kamberi ins lange Eck zum 5:1, drei Minuten später vollendete Städler per Kopf auf 6:1. Fast mit dem Schlusspfiff fiel das 7:1, das nochmals Sonderegger erzielte. Es war ein Resultat, dessen Höhe nach 45 Minuten nicht erwartet werden konnte, aufgrund der Leistungssteigerung der Rüthner in Hälfte zwei aber hochverdient ist.

Mit diesem Sieg bleibt Rüthi in Tuchfühlung mit dem Spitzentrio. Der Rückstand auf Leader Rebstein beträgt drei Punkte, auf Besa und Ruggell je einen Punkt. Zwei Punkte gross ist der Vorsprung zum Fünftplatzierten, dem FC Diepoldsau-Schmitter. Am Freitag um 20 Uhr kommt es für Rüthi auf dem Rheinblick zum Verfolgerduell gegen die Rheininsler. St.Margrethen reist am Sonntag zu den Buchser Reserven, die auf Rang neun liegen.

3. Liga, Gruppe 2
St.Margrethen – Rüthi 1:7 (1:1)
Rheinau – 100 Zuschauer – SR: Saliu.
Tore:
27. Navarro 1:0, 33. Sonderegger 1:1, 52. Städler 1:2, 64. Allgäuer 1:3, 76. Sonderegger 1:4, 78. Allgäuer 1:5, 81. Städler 1:6, 93. Sonderegger 1:7.
St.Margrethen:
Jeremic; Altas, Thaqi, Coralic, Demirel; Kanzelberger, Hürlimann, Öz, Selimovic; Memishi; Navarro. Einwechselspieler: Kessler, Stella, Burren, Sarac, Altintas, Jeyakaran, Rushiti.
Rüthi:
Hallauer; Kamberi, Shoshi, Bojaxhi, Schnüriger; Selmani, Geisser; Städler; Sonderegger, Berisha, Allgäuer. Einwechselspieler: Eugster, Zäch, Gonzalez, Hedinger, Loher, Abd El Hai, Keller.

Rangliste (alle 7 Spiele):
1. Rebstein 18, 2. Besa 16, 3. Ruggell 16, 4. Rüthi 15, 5. Diepoldsau-S. 13, 6. Montlingen II 10, 7. Eschen II 7, 8. Rorschach-G. II 7, 9. Buchs II 7, 10. Gams 7, 11. Staad 6, 12. St.Margrethen 0.