Rückblick 2. Liga 15.06.2023

Am Ende lagen Montlingen und Altstätten fast gleichauf

Drei der vier Rheintaler Zweitligateams – Montlingen, Altstätten und Au-Berneck – beendeten die Saison 2022/23 im gesicherten Mittelfeld. Der FC St. Margrethen hat ein turbulentes Jahr hinter sich und steigt mit nur vier Zählern in die 3. Liga ab.

Von Hansueli Steiger
aktualisiert am 15.06.2023

Nach der Zittersaison 21/22 hatte der FC Montlingen das Ziel, nichts mit der Abstiegszone zu tun zu haben. Das ist gelungen: Die Kolbensteiner setzten sich früh im Mittelfeld der Tabelle fest – und sind sogar das beste Rheintaler Zweitligateam. Mit sechs Punkten aus den Startspielen (5:1 gegen Vaduz II und 2:1 bei Au-Berneck) war Montlingen kurzzeitig Leader. Nach drei Niederlagen war der Befreiungsschlag bei Uzwil II (2:1) Gold wert.

War der Gegner spielerisch besser, wie im Heimspiel gegen Au-Berneck (2:1), brachte der berühmte FCM- Kampfgeist dennoch drei Punkte. Zwischen Altstätten und Montlingen war es knapp. Bei gleicher Punktzahl (35) entschied die Anzahl Strafpunkte über die Platzierung: Der FCM hat dort mit 109:110 knapp die Nasenspitze vorne.

Montlingen (mit Nando Lüchinger, r.) setzte sich zum Saisonabschluss gegen St. Margrethen mit 14:0 durch.
Montlingen (mit Nando Lüchinger, r.) setzte sich zum Saisonabschluss gegen St. Margrethen mit 14:0 durch.
Bild: Jopf Foto + Video

Altstätten in Rückrunde mit undichter Abwehr

Der FC Altstätten spielte als Aufsteiger eine starke Saison. Nachdem die Städtli-Elf in der Winterpause auf dem Podest lag, fiel sie in der Schlusstabelle auf Rang sechs zurück. Prunkstück der Altstätter war die Offensive mit dem kongenialen Duo Sahin Irisme und Adis Hujdur, das die gegnerischen Verteidigungen vor arge Probleme stellte.

In der Vorrunde gehörte auch die Abwehr mit 14 Gegentreffern zur Ligaspitze – in der Rückrunde wurde sie aber 33-mal geknackt. Gegen Ems und Uzwil II reichten vier erzielte Tore nicht zu drei Punkten. Im Spiel gegen Mels, das damals unter dem Strich lag, fiel beim 1:5 auch die «Festung Gesa». Seit dem 25. Oktober 2020 hatte kein Gast mehr in Altstätten gewonnen. Mit den Zuzügen (unter anderem Egzon Shabani) dürfte mit dem FCA auch in der neuen Saison zu rechnen sein.

«Wisen ist Macht» beim FC Au-Berneck

Zufriedenstellende war auch die Saison des FC Au-Berneck, der vor allem in der Rückrunde viel an Stabilität gewann. Davon zeugen der Sieg gegen Gruppensieger Abtwil-Engelburg (3:1) und die Punkteteilungen gegen Altstätten und Vaduz, das damals noch als Anwärter auf den Gruppensieg galt. Zudem erwies sich das temporäre «Stadion Wisen» als guter Boden.

Seit die Gelb-Blauen wegen der Tägeren-Grossbaustelle auf dem Nebenplatz antreten müssen, sind sie dort noch ungeschlagen – obwohl sie oft Rückständen nachrennen mussten. Auf Topskorer Flamur Bojaxhi war mit 19 erzielten Toren Verlass. In einer Wertung ist die Mannschaft von Roman Hafner und Kevin Jung weit vorne anzutreffen: Mit nur 58 Strafpunkten hat Au-Berneck nach Vaduz (50) von den Teams der Gruppe am zweitwenigsten auf dem Kerbholz.

St.Margrethen sehnte den Abstieg geradezu herbei

Am 30. August gewann der FC St. Margrethen gegen Winkeln 2:1. Es war der einzige Erfolg in einer Saison, die so viel Wirren beinhaltete, dass auf der Rheinau alle den Neuanfang in der 3. Liga herbeisehnen. Die Geschehnisse in der Winterpause machten weitherum die Runde. St. Margrethen trat mit dem neuen Trainer Florian Scharrenbroich und einem zusammengebastelten Team zur Rückrunde an.

Was das Team erwarten würde, zeigte der Test im Februar bei Veltheim, wo es eine 0:25-Pleite absetzte. St. Margrethen hat in der Rückrunde zwei Tore erzielt und 98 erhalten. Für die Art, wie sich die chancenlose Mannschaft trotz der Kanterniederlagen Wochenende für Wochenende auf den Fussballplätzen präsentierte, zollten ihr aber sogar viele Gegner Respekt.